ATX-Trends: OMV, voestalpine, Erste Group, EVN, Buwog im Fokus (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

Ein im Tagesverlauf leicht nachgebender Euro verschaffte den europäischen Börsen gestern etwas Rückenwind und so schlossen die wichtigsten Indices mit deutlichen Zuwächsen. Besonders London war stark, der Footsie kletterte sogar auf ein neues Rekordhoch. Steigende Metallpreise sorgten für Gewinne der Minenwerte, der Sektor legte 1,4% zu. Gleiches galt auch für den Ölsektor, auch hier liessen steigende Rohstoffpreise die Investoren zugreifen und die Branche schloss ebenfalls 1,4% höher. Shell gab den Kauf des britischen Energieversorgers First Utility bekannt und erzielte ein Plus von 1,8%. Am schwächsten waren die Versorger, da allgemein steigende Dividenden im nächsten Jahr erwartet werden waren diese dividendenstarken Titel nichtmehr so gefragt. Nokia ging eine mehrjährige Lizenz-Partnerschaft mit Huawei ein und konnte 4,0% Tagesgewinn erzielen. Ryanair schloss letztendlich unverändert, nachdem  die Aktie im Tagesverlauf auf Grund eines angekündigten Pilotenstreiks in Deutschland deutlich abgesackt war. Roche konnte die erfolgreiche Zulassung eines Krebsmittels vermelden und legte 1,2% zu. Fresenius profitierte von einem positiven Analystenkommentar und erfreute die Investoren mit einer 1,6% höheren Notierung.

Auch die Börse in Wien konnte gestern fester schliessen, das feste europäische Umfeld liess den ATX 0,9% in die Höhe klettern. OMV profitierte wie der gesamte Sektor von festeren Ölpreisen und erzielte einen Zuwachs von 2,1%. Ähnliches gilt für voestalpine, auch hier wirkte der Rohstoffpreis unterstützend und führte zu einem Plus von 1,0%. Unterschiedlich waren die Finanztitel, während die Erste Group 1,6% dazugewinnen konnte, schloss Raiffeisen nahezu unverändert, ebenso die Bawag. Weit oben in der Gunst der Anleger stand wieder EVN, nach dem Kurssprung vom Vortag ging es gestern weitere 3,9% nach oben. Buwog zeigte nach der Ergebnispräsentation wenig Bewegung, der Kurs scheint durch das Übernahmeangebot mehr oder weniger einzementiert. Amag konnte dank einer Kurszielerhöhung durch die Erste Group ein leichtes Plus von 0,3% erzielen.

Moderat zulegen konnten auch die US-Börsen, obwohl von den eher durchwachsen ausgefallenen Wirtschaftsdaten kaum Unterstützung kam. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen über den Erwartungen, das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal blieb mit einem Plus von 3,2% leicht hinter den Erwartungen zurück, lediglich der Philadelphia Fed Index war deutlich höher als im Vorfeld angenommen. Boeing erwägt eine Übernahme des brasilianischen Konkurrenten Embraer, die Aktie musste gestern 1,0% abgeben während der Kurs von Embraer in New York 22,2% in die Höhe sprang. Nike konnte im Vorfeld der Ergebnispräsentation ein deutliches Plus von 1,9% erzielen, nachbörslich bestätigten die Zahlen die hohen Erwartungen. Gerüchten zufolge will Liberty Global seine Österreich-Sparte UPC an die Deutsche Telekom verkaufen, der Titel sprang daraufhin 4,3% in die Höhe. Biogen vermeldete Rückschläge bei der Entwicklung eines Alzheimer-Mittels und büßte 3,3% ein.
 

Öl kletterte weiter nach oben, Brent erzielte einen Tageszuwachs von 0,5%, WTI gewann in gleichem Ausmaß dazu. Gold handelte wieder relativ volatil, am Ende stand ein leichter Zuwachs zu Buche. Der Euro kam von anfänglichen Zuwächsen leicht zurück, gegen Abend pendelte sich der Kurs auf einen Wert von rund 1,187 zum US-Dollar ein,  auf Grund des katalonischen Wahlergebnisses kam es über Nacht zu deutlicheren Abgaben.
 

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden US-Daten gemeldet, von der Unternehmenseite ist es relativ ruhig.

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

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