ATX-Trends: Diesmal international, Socgen glaubt, dass US-Steuerreform schon eingepreist ist (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

• Überwiegend mit Abgaben beendeten die europäischen Börsen den gestrigen Handelstag. Der Euro legte leicht zu, und aus den USA kamen leichtere Vorgaben da sich die endgültige Billigung der Steuerreform verzögerte und auch ein Teil der Euphorie bereits wieder verflogen war. Zudem hatte sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen auf einem sehr hohen Niveau leicht eingetrübt, allgemein war eine unveränderte Stimmungslage erwartet worden. In London meldete der Versicherungskonzern Old Mutual den Verkauf einer Vermögensverwaltungssparte, diese Nachricht kam bei den Anlegern gut an und der Titel erzielte einen Gewinn von 2,7%. Enel litt unter einer Abstufung durch Analysten und musste 2,7% abgeben. Auch die Deutsche Bank hatte mit negativen Analystenkommentaren zu kämpfen, die Citigroup sieht die Marktanteile weiter schwinden, die Aktie beendet den Handel mit einer 2,0% tieferen Notierung. Weiter turbulent ist der Handel in der Steinhoff-Aktie, gestern wurde vermeldet dass bereits einige Banken die Kreditlinien gekürzt hatten, worauf der Titel wider rund 20,2% abgab.
   
• Gegen den europäischen Trend zulegen konnte gestern der Markt in Wien, am Ende stand für den ATX ein Plus von 0,4% zu Buche. Buwog notierte mehr oder weniger unverändert und konnte die deutlichen Gewinne des Vortages halten, der gebotene Übernahmepreis wurde von Analysten als durchaus vernünftig eingestuft. voestalpine konnte im Tagesverlauf erstmals seit Juni 2008 die Marke von 50 Euro übersteigen, am Ende konnte dann ein Schlusskurs knapp darunter und ein Anstieg von 0,3% verzeichnet werden. Stärkster Wert im ATX war Lenzing, der Titel setzte die Erholung fort und legte knapp 3,5% zu, ist aber immer noch knapp 40 Prozent vom Jahreshoch entfernt. Auch einige andere Schwergewichte hatten einen durchaus erfreulichen Tag, Erste Group schloss 2,2% höher, Raiffeisen legte 1,4% zu. OMV hingegen musste ein Minus von 1,2% hinnehmen.
   
• Vorsichtig wurden gestern wieder die Anleger an der Wall Street, ein Teil der Euphorie um die Steuerreform ist verflogen, nachdem es gestern zu keiner Abstimmung im Repräsentantenhaus kam und Nachbesserungen eingefordert wurden. Zusätzlich trübte eine Aussage von Societe Generale die Stimmung, die der Meinung sind, dass diese Steuerreform bereits komplett eingepreist sei. Apple litt unter einer Abstufung durch Nomura und gab rund 1,1% ab. Wal Mart hingegen konnte dank einer Anhebung des Kurszieles durch die Citigroup zulegen und schloss 0,9% höher. Der Lastwagenbauer Navistar präsentierte einen deutlich gestiegenen Umsatz und glänzende Aussichten für 2018, daraufhin konnte der Titel 7,4% zulegen.
   
• Steigen konnte gestern wieder der Ölpreis, Brent schloss 0,6% stärker, WTI legte 0,5% zu. Gold hatte wieder einen vergleichsweise volatilen Tag, schloss aber nahezu unverändert bei rund 1.262 US-Dollar. Der Euro konnte den ganzen Tag über stetig zulegen, gegen Abend pendelte sich der Handel bei einer Marke von rund 1,184 zum US-Dollar ein.
   
• Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen leicht im Plus. Von der Unternehmensseite als auch Makroseite ist es heute Früh relativ ruhig.
   

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