12.10.2017, 4361 Zeichen
Leichte Aufwärtstendenzen waren gestern an den wichtigsten europäischen Börsen zu vermerken, aber die Anleger liessen sich nicht so richtig aus der Deckung locken. Die momentan auf Eis gelegte angestrebte Unabhängigkeit Kataloniens konnte nur dem spanischen Index wirklich Auftrieb verleihen, der mit einem Plus von mehr als 1,3% den Handelstag beendete. Die anderen wichtigen Indices schlossen unverändert oder leicht höher. Energieversorger waren an der Spitze der Sektorenübersicht, die Branche gewann 1,1% dazu. Das andere Extrem waren die Rohstoffunternehmen, die in Summe gesehen 1,2% nachgaben. Bei den Einzeltiteln waren es vor allem die spanischen Unternehmen, die deutliche Gewinne einfahren konnten, BBVA gewann 2,4% dazu, Telefonica schloss 2,3% höher und Iberdrola erreichte ein Tagesplus von 2,2%. Der spanische Baukonzern ACS profitierte von Spekulationen, wonach der Verkauf der deutschen Tochter Hochtief um 5 Milliarden Euro erwägt werde, und konnte knapp 1,3% höher schliessen. Versorgeraktien in Deutschland hatten einen hervorragenden Tag, RWE schloss 3,4% höher, Eon legte 2,9% zu.
Die Wiener Börse konnte gestern leicht stärkere Gewinne als das europäische Umfeld erzielen, der ATX beendete mit 0,4% höheren Notierungen den Handel. Diese Zuwächse wurden vor allem im Späthandel erzielt, nachdem den Großteil des Tages über eigentlich wenig Stimmung aufkommen wollte. Stark unter Druck geriet Lenzing mit einem Minus von mehr als 5,4%, der Faserhersteller litt unter einer deutlichen Kurszielsenkung durch die Berenberg Bank bei einer gleichzeitigen Rückstufung der Anlageempfehlung auf „Hold“. AT&S hingegen setzte den Höhenflug fort und gewann weiterer 5,2% dazu. Flughafen meldete zwar deutlich gestiegene Passagierzahlen, trotzdem schloss die Aktie mit einem Minus von 0,4%. Weiter schwach Agrana, vor der Ergebnispräsentation setzte es eine weitere Abgabe von 0,4%.
Leicht höher tendierten die Indices an der Wall Street, die allesamt den Tag mit einem leichten Zuwachs und weiteren Rekordständen beendeten. Im Späthandel hatte ein nachgebender US-Dollar für die notwendigen Impulse gesorgt. Unter den Einzelwerten stand Johnson & Johnson im Blickpunkt, einerseits half eine frische Kaufempfehlung, andrerseits hatte der Pharmakonzern die Zulassung eines neuen Krebsmittels beantragt. In Summe führte das zu einem Tagesgewinn von 2,1%. Wal Mart setzte den Aufwärtstrend nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufs fort und gewann weitere 1,9% dazu. Schwach hingegen wieder General Electric, JPMorgan senkte die Gewinnprognose und das Kursziel, was in einem Tagesverlust von 1,2% resultierte. Paypal profitierte von einer positiven Analystenstudie durch Morgan Stanley und legte 2,6% zu.
Weiter nach oben ging es für den Ölpreis, Brent schloss 0,6% höher, WTI legte mehr als 0,7% zu. Gold erlebte einen vergleichsweise ruhigen Handelstag und schloss leicht höher bei 1.292 US-Dollar. Der Euro erhielt neuen Auftrieb durch die Entspannung der Lage in Spanien und wurde gegen Abend bei 1,186 US-Dollar gehandelt.
Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite stehen einige US-Daten auf der Agenda. Von der Unternehmensseite melden heute in den USA Citigroup und JP Morgan Chase Ergebnisse. In Österreich meldete heute Früh Agrana Ergebnisse (Details siehe unten).
Unternehmensnachrichten
Agrana
legte heute Morgen aufgrund des schiefen Geschäftsjahres die Zahlen für das H1/17-18 vor. Der Umsatz lag dabei mit €1,4Mrd. um 3,2% über dem Vorjahreswert. Dabei konnten vor allem die Bereiche Zucker und Stärke ihren Absatz ausbauen, während der Bereich Frucht von niedrigeren Konzentratpreisen leicht belastet wurde. Das EBITDA konnte um knapp 31% gesteigert werden auf €149,6Mio. während das operative Ergebnis bei €113,4Mio. lag nach €78,3Mio. im Vorjahr. Dabei profitierte das Unternehmen unter anderem von höheren Zuckerpreisen bei einer gleichzeitig moderaten Rohstoffentwicklung. Dementsprechend lag das Konzernergebnis mit €97,3Mio. deutlich über dem Vorjahreswert. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen weiterhin von einem moderaten Umsatzanstieg aus, beim EBIT soll sich jedoch ein deutliches Plus ausgehen. Das Investitionsvolumen wird bei €140Mio. gesehen.
H1/17: Umsatz: €1,4Mrd. (1,4e); EBIT: €130,6Mio. (134,4e) Konzernergebnis: €97,3Mio. (96,1e)
SportWoche Podcast #145: Erling Haaland, Gregerl, David Alaba, Old Firm, Holy Trinity, zwei Cliffhanger (C&C Monthly 01/25)
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Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit Sitz in Wien (Österreich), die an der Wiener Börse notiert und sechs Tochterbanken, die in fünf CSEE-Ländern registriert, konzessioniert und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina (wo die Addiko Gruppe zwei Banken betreibt), Serbien und Montenegro.
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