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Geldpolitik: Läuft QE der EZB viel länger? (Gastautor, Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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15.09.2017, 2926 Zeichen

Die EZB redet noch nicht vom Ende von QE. Trotzdem denken es alle: QE wird 2018 in großen Schritten reduziert.

Die ganze Welt hat sich inzwischen darauf eingestellt, dass QE beendet wird. Im Oktober, so die Meinung, wird die EZB verkünden, wie sie das Programm beenden wird. Favorisiert wird dabei ein Vorgehen ähnlich wie in den USA. Die US-Notenbank senkte die monatlichen Käufe über einen längeren Zeitraum hinweg. Die EZB könnte es ihr gleichtun und die monatlichen Käufe von derzeit 60 Mrd. um 15 Mrd. jedes Quartal reduzieren.

So oder so ähnlich stellen sich die meisten das Ende von QE bis spätestens Ende 2018 vor. Wer sich dieser Sache allerdings zu sicher ist, könnte böse überrascht werden, denn möglicherweise ist alles gar nicht so rosig wie es auf den ersten Blick scheint.

Das Argument, weshalb QE beendet werden sollte, liegt eigentlich auf der Hand. Die Wirtschaft der Eurozone wächst so stark wie lange nicht. Im zweiten Quartal wuchs die Wirtschaft der Eurozone um mehr als 2 % gegenüber dem Vorjahr. Das ist der höchste Wert seit Januar 2011, der Zeit, als die Eurokrise kurz vor dem Ausbruch stand.

Das Wirtschaftswachstum kann man kurzfristig recht gut prognostizieren. Eine Möglichkeit, das zu tun, ist der Blick auf den Einkaufsmanagerindex. Dieser Index wird monatlich erhoben und ist somit deutlich vor den offiziellen Wachstumszahlen verfügbar. Aktuell zeigt der Index nach oben. Das ist angesichts der Eurostärke durchaus verwunderlich.

Für das dritte Quartal kann man zuversichtlich sein, dass das Wachstum weiterhin robust sein wird. Auch der stärkere Euro ändert daran wenig.

Mittelfristig wird es durch die Euroaufwertung einen Dämpfer geben. Grafik 2 zeigt dazu das Wachstum und die Euroauf- und Abwertungen auf Jahressicht. Die Wechselkursbewegung ist invertiert dargestellt, sodass Wachstum und Wechselkursbewegung parallel verlaufen. Wertet der Euro auf, ist tendenziell mit einem Wachstumsdämpfer zu rechnen.

Der Euro wertet auf, weil die Wirtschaft wächst und entsprechend erwartet wird, dass die EZB aus diesem Grund QE beenden wird. Die EZB will QE allerdings nicht beenden, wenn der Euro so stark aufwertet, weil das das Wachstum dämpfen wird. Ein Zirkelschluss, der sich kaum durchbrechen lässt.

Möglicherweise müssen sich die EZB und der Markt nicht mehr lange im Kreis bewegen. Es kommen nämlich ernüchternde Signale aus Schweden. Nordea Markets stellte fest, dass der schwedische Einkaufsmanagerindex ein guter Vorlaufindikator für den Index der Eurozone ist.

Wie Grafik 3 zeigt, fällt der schwedische Index gerade deutlich zurück. Hält die Korrelation, wird es auch im vierten Quartal in der Eurozone zu einer Ernüchterung kommen. Da der Einkaufsmanagerindex wiederum das Wachstum recht gut prognostiziert, könne in Q4 die wirtschaftliche Schwäche einsetzen, die die EZB braucht, um QE länger laufen zu lassen als alle denken.

Autor: Clemens Schmale, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader.de

 


(15.09.2017)

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