15.08.2017, 6054 Zeichen
In den letzten Tagen veröffentlichten Energiekonzerne wie EnBW und Eon Überschüsse in Milliardenhöhe. Dieses Bild war man aufgrund der Energiewende nicht mehr gewöhnt. Auch RWE konnte mit einem ungewöhnlich hohen Nettoergebnis glänzen: Mit 2,7 EUR Milliarden liegt dieses fast fünfmal höher als im Vorjahr (2016: EUR 457 Millionen). Verfassungswidrige Kernbrennstoffsteuer Größte Teile des Gewinnanstieges sind auf die Sondereffekte zurückzuführen. So hatte das Bundesverfassungsgericht im Juni die Kernbrennstoffsteuer rückwirkend für nichtig erklärt. RWE wurde durch die Steuer im Zeitraum von 2011 bis 2016 mit insgesamt EUR 1,7 Milliarden belastet und geriet so mit seinem Stromerzeugergeschäft in Bedrängnis. Dieser Betrag wurde jetzt jedoch zurückgezahlt und ist somit Haupttreiber des positiven Ergebnisses. Um Aktionäre an der zurückbezahlten Kernbrennstoffsteuer teilhaben zu lassen, will das Unternehmen ein einmalige Sonderausschüttung von EUR 1,00 je Aktie zusätzlich zur angestrebten Dividende von EUR 0,50 vornehmen. Ausblick bestätigt Doch auch das bereinigte Nettoergebnis, bei dem die Rückerstattung nicht berücksichtigt wurde, stieg um 35 Prozent (YoY) auf EUR 809 Millionen. Eine Verbesserung des EBITDA um 7 Prozent auf EUR 3,2 Milliarden ist vor allem auf das Segment Energiehandel zurückzuführen. War 2016 das Halbjahresergebnis in diesem Bereich noch negativ, so konnte man in dieser Periode ein bereinigtes EBITDA von EUR 131 Millionen vorweisen. Außerdem hat das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr 2017 bestätigt: man gehe unverändert davon aus ein bereinigtes EBITDA von EUR 5,4 bis 5,7 Milliarden und ein bereinigtes Nettoergebnis von EUR 1,0 bis 1,3 Milliarden zu erzielen. Nach dem aktuellen Stand sei man sogar zuversichtlich das obere Ende der Bandbreite zu erreichen. Die weitere Entwicklung bleibt jedoch abzuwarten. Neuausrichtung für die Zukunft „Wir haben das erste Halbjahr konsequent dazu genutzt, unser Unternehmen auf Basis unserer Strategie voranzubringen", erklärte Rolf Martin Schmitz, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. „Dazu gehören auch Zukunftsprojekte, um uns im Kerngeschäft Versorgungssicherheit erfolgreich zu positionieren." Gemeint sind damit erste Planungsschritte zum Bau von Gaskraftwerken und Energiespeichern. In den Niederlanden wolle man Kraftwerke für den Einsatz von Biomasse umrüsten. Im aktuellen Kalenderjahr gehört RWE mit zu den Topperformern im DAX . Auch der neue Halbjahresbericht konnte mit dem hohen Gewinn, sowie der Sonderdividende, die Anleger überzeugen. Sie schickten das Wertpapier seit Freitag rund 2 Prozent höher. Derzeit notiert die RWE Aktie mit einer Marktkapitalisierung von EUR 11,62 Milliarden um die EUR 19,35 (Stand: 15.08.2017). 15 Bloomberg-Analysten setzen die Aktie auf BUY, 13 auf Hold und zwei raten zu SELL. Sie setzen das durchschnittliche Kursziel mit EUR 19,59 knapp über den jetzigen Kurs. Da der weitere Kursverlauf der Aktie von einer Vielzahl konzernpolitischen, branchenspezifischen & ökonomischen Faktoren abhängig ist, sollten Anleger das Risiko bei ihren Investmententscheidungen berücksichtigen. Entwicklungen können jederzeit anders verlaufen, als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. |
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Mit freundlichen Grüßen Ihr Vontobel Zertifikate-Team |
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*Stand: 15.08.2017 **Potenzielle Anleger sollten beachten, dass es sich bei sämtlichen Renditeangaben um Bruttoangaben handelt. Sofern beim Anleger Erwerbskosten (z.B. Ausgabeaufschläge, Transaktionskosten wie Ordergebühren) oder laufende Kosten (z.B. Depot- und andere Verwahrungsgebühren) anfallen, reduzieren diese die Bruttorendite. Wie stark diese Erwerbs- und laufende Kosten ins Gewicht fallen, hängt unter anderem von der Höhe des Anlagebetrags, der Haltedauer und der Höhe der Rendite ab. Wichtige Risiken: Marktrisiko: Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung der Aktienkurse der o.g. Unternehmen von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig ist, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Der Aktienkurs kann sich immer auch anders entwickeln als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. Zudem sind vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein Indikator für die Zukunft. Emittenten- /Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, das heißt einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main) ausgesetzt. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung. |
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