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Italien und die Cent-Münzen: Wer den Heller nicht ehrt… (Christoph Scherbaum)

Bild: © Martina Draper, Euro Cent Münzen, Münzstapel

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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07.06.2017, 3052 Zeichen

In Italien ist es so weit: Bargeld verliert seine elementare Bedeutung, zumindest wenn es um die kleinen 1-Cent- und 2-Cent-Münzen geht. Diese Münzen werden abgeschafft. Die Italiener machen es vier anderen Euro-Staaten nach, darunter den Niederländern und den Finnen, die ebenfalls bereits auf das „Kupfer“ verzichten. Bleibt die Frage, wie lange wir hier noch den „Heller“ ehren können…

Eine Handvoll Cents. Schon zu D-Mark-Zeiten war das Sammeln von Pfenning-Münzen eine beliebte Beschäftigung von Jung und Alt. Seit es den Euro gibt, werden eben Cent-Münzen gesammelt. Ein Glas gesammelter Münzen war dabei oft ein schöner Sparerfolg, wenn er bei der Bank gezählt und aufs Konto floss.

Doch die Zeiten sind vorbei. Zum einen verlangen Banken längst Gebühren, wenn man sein Kleingeld vorbeibringt, zum anderen sorgt die Niedrigzinsphase dafür, dass Sparen generell nicht mehr ertragreich ist. Und dennoch: In Deutschland werden die kupferfarbenen Münzen noch immer geschätzt. Cash ist King.

Die ungeraden Preise. Die Gründe für die Beliebtheit der kleinen Münzen liegt auch in unserer Vorliebe für ungerade Preise. Wenn ein Produkt 9,99 Euro kostet, empfinden es viele als deutlich preiswerter, als für glatte 10,00 Euro. Diese Fixierung auf ungerade Preise scheint uns in die Wiege gelegt, jedenfalls ist das in anderen Ländern längst nicht so verbreitet. Die Folgen sind klar:

In inzwischen dann fünf Euro-Staaten gibt es de facto keine 1-Cent- und 2-Cent-Münzen mehr. Die Beträge werden dort entweder auf- oder abgerundet. Und niemanden scheint es zu stören.

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Eine Menge Münzen. Schaut man sich die Zahl der Münzen in der Eurozone an, stellt man fest, dass von etwa 122 Milliarden Münzen ein Großteil auf die 1-Cent- und 2-Cent-Münzen entfällt. Wertmäßig spielen sie dagegen eine geringe Rolle. Dort wird die Hälfte der 27 Mrd. Euro von den 1-Euro und 2-Euro-Münzen erbracht. Diese wiederum stehen nicht zur Disposition. Selbst der 5-Euro-Schein hat wohl weiter Bestandsschutz – schon weil die neue Euro-Serie erst neu auf dem Markt ist.

Hohe Kosten entscheiden. Letztlich entscheiden aber nicht nur die Banken, Händler und Verbraucher über die Außerdienststellung der 1-Cent- und 2-Cent-Münzen, sondern die jeweiligen Notenbanken. In Italien dreht man nun der Prägung den Hahn zu – mit dem Argument sie sei zu teuer. Seit wann allerdings bei der Bargeldversorgung auf den letzten Cent geschaut wird, ist uns entgangen.

Am Ende ist die Abschaffung der kleinen Münzen ein weiterer Schritt auf dem Weg hin zum Plastikgeld. Wenn die Italiener das hinnehmen, ist das ok. In Deutschland dürfte für den ähnlichen Fall ein Aufschrei durch die Bevölkerung gehen.

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