20.04.2017, 2860 Zeichen
Die Geldanlage in Europa steht derzeit unter dem negativen Einfluss der Geldpolitik der EZB. So weit, so schlecht. Die konkreten Folgen für den langfristigen Vermögensaufbau sind aber weitaus kritischer. Aber: Es gibt aber auch Lösungen.
Oberstes Ziel der Geldpolitik der EZB ist bekanntlich eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent zu erzielen. Schaut man auf die jüngsten Daten, so hat die Notenbank ihr Ziel erreicht.
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Allerdings ist die Rückkehr der Inflation nur eine der Folgen der Nullzinspolitik der EZB. Dramatischer ist die Lage für den Bankensektor. Dort steht das bisherige Geschäftsmodell inzwischen vor dem aus, denn in einer Welt mit negativen Zinsen haben Banken nur noch geringe Möglichkeiten Geld zu verdienen.
Waren es am Anfang nur Geschäftskunden, die ihre Einlagen nicht mehr verzinst bekamen, bzw. sogar Strafzinsen zahlen mussten, betrifft das Phänomen inzwischen die breite Masse. Selbst Tagesgeldanlagen bringen immer weniger Rendite.
Inzwischen wird sogar die Flucht ins Bargeld bestraft. Immer mehr Banken verlangen neben Kontoführungsgebühren auch Gebühren für das Abheben von Bargeld. Anleger sollten daher genau überlegen, wann, wie und wohin sie Geld transferieren.
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Dass das Thema den Deutschen unter den Nägeln brennt, zeigt die Bundesbank-Statistik zur Geldvermögensbildung im vierten Quartal 2016. Zwar stieg das Geldvermögen der privaten Haushalte gegenüber dem dritten Quartal 2016 spürbar um 98 Mrd. Euro oder 1,8 Prozent und belief sich zum Ende des vierten Quartals auf 5,59 Billionen Euro, aber etwa 45 Mrd. Euro gingen auf das Konto der auf Transaktionen beruhenden Geldvermögensbildung (also neues Sparen).
Die bereits seit einiger Zeit vorherrschende Präferenz für liquide und risikoarme Anlagen hielt dabei an. Der weitaus größte Teil der neuen Mittel floss abermals in Bargeld und Einlagen, wo die Zuflüsse den zweithöchsten Wert seit 1999 erreichten.
Hingegen fiel das in den Vorquartalen noch starke Engagement in Aktien und Anteilen an Investmentfonds spürbar schwächer aus. Das erstaunt, denn den positiven Effekt konnten Anleger ebenfalls sehen:
Ein Großteil des Vermögenszuwachses von gut 53 Mrd. Euro ging auf kräftige Bewertungsgewinne, darunter insbesondere bei Aktien und Anteilen an Investmentfonds, zurück. Doch solche Zuwächse lassen sich nur erzielen, wenn gleichzeitig auch Geld in diese Anlageklasse fließt. Anders gesagt: Ohne Aktien gibt es keinen Vermögensaufbau.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
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