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Alte Muster? (Bernhard Haas, Wiener Privatbank)

Bild: © (www.shutterstock.com), Frage, Fragezeichen - http://www.shutterstock.com/de/pic-110941199/stock-photo-g...

10.03.2017, 7755 Zeichen
Der Ölmarkt befindet sich im Moment in einer interessanten Situation. Nach dem Pakt zwischen OPEC und Nicht-OPEC Mitgliedern zur Kürzung der Fördermenge durfte man von steigenden Preisen ausgehen (sinkendes Angebot bei gleichbleibender Nachfrage). In der Tat konnte der Ölpreis innerhalb kurzer Zeit um fast USD10/bbl zulegen. Die Investoren positionierten sich dementsprechend: Die Wetten von Hedgefonds und anderen institutionellen Investoren auf steigende Ölpreise erreichten neue Höchststände, immerhin gab es ja den „OPEC-Put“. Die Idee dahinter war folgende: Nachdem Erzfeinde innerhalb der OPEC für den hart erkämpften Akkord ihre Differenzen (kurzfristig) beiseitelegten, dürfte die Organisation wohl starkes Interesse daran haben, den jüngsten Anstieg nicht wieder „verpuffen“ zu lassen. Insofern würde die OPEC eine ähnliche Funktion einnehmen wie eine Put-Option, mit der sich Investoren durch fallende Kurse absichern konnten.

In der Tat zeigte sich ein interessantes Muster in den letzten Wochen. Einer der wichtigsten Datenpunkte am Ölmarkt ist die wöchentliche Veröffentlichung der US-Lagerbestände. Der Hauptgrund dafür ist simpel: Es gibt nicht wirklich viele andere Datenpunkte, an denen man sich orientieren kann. OPEC-Produktionskennzahlen werden nur monatlich im Nachhinein gesammelt und basieren oftmals auf Daten, die die jeweiligen Staaten selbst einmelden (und die natürlich nicht in irgendeiner Weise verändert werden um sich besser darzustellen). Auch der Bericht der internationalen Energiebehörde IEA kommt mit deutlicher Verzögerung raus, sodass die Investoren anhand der Lagerbestände versuchen, hier Trends im Vorfeld abzulesen.

In den letzten Wochen war dies nicht sonderlich schwierig: Die Lagerbestände lagen jeweils DEUTLICH über den Schätzungen der Ökonomen, was als negativ für den Ölpreis interpretiert werden kann. Entweder steigt die Produktion in den USA stärker als erwartet, oder die Nachfrage schwächelt (in Wahrheit können kurzfristig auch andere Faktoren eine Rolle spielen wie Instandhaltungsarbeiten bei großen Raffinerien oder Wettereffekte in den USA, daher sind diese Daten immer mit etwas Vorsicht zu genießen). Der Ölpreis reagiert dementsprechend und gab nach Veröffentlichung der Berichte jeweils deutlich nach.

Danach passierte jedoch etwas Seltsames. Innerhalb von ca. 10 Minuten setzten Käufe ein und zogen den Ölpreis wieder nach oben, oftmals sogar deutlich ins Plus. OPEC-Put? Hedgefonds, die ihre Positionen beschützen? Was auch immer der Grund dafür war, diese Woche war anders. Zwar lagen die Lagerbestände immer noch deutlich über den Erwartungen und Öl gab dementsprechend nach, wer auch immer den Preis in den vergangenen Wochen gestützt hat, dürfte jedoch die Lust verloren haben. Dementsprechend rauschte der Preis fürs „schwarze Gold“ weiter nach unten, wohl auch befeuert von unglücklichen Investoren, die ihre Positionen auflösten. Wie lange dieser „Verkaufstsunami“ dauert ist wie so oft schwer zu sagen, irgendwann ist jedoch damit zu rechnen, dass die OPEC zumindest verbal in den Markt eingreift und etwas lauter über eine Verlängerung ihres Abkommens über Mai hinaus nachdenkt. In der Zwischenzeit haben sich die Aktien einiger Ölfirmen deutlich verbilligt, vielleicht findet man hier das eine oder andere Schnäppchen, auch wenn die Visibilität natürlich gering ist.

ÖL (WTI) - 5 JAHRE
ÖL (WTI) - 5 JAHRE
Quelle: BLOOMBERG / Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie oder ein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft.
Gute Visibilität ist aber nicht immer von Vorteil, wie man an den Verbund-Zahlen diese Woche gut sehen konnte. Der heimische Stromkonzern konnte die Investoren nicht wirklich begeistern Trotz der in der Vorwoche angesprochenen Gewinne durch Netzstabilisierung stehen unterm Stricht recht maue Zahlen und ein vorsichtiger Ausblick. Mit Schuld daran dürfte eine unglückliche Hedgingpolitik sein, bei der man sich zu einem ungünstigen Zeitpunkt einen Großteil des Strompreises abgesichert hat. 2017 dürfte das Ganze noch nicht so schlimm sein: Knapp ¾ der Produktion sind bei einem Preis von €29,5/MWh fixiert. 2018 jedoch hat man sich bei €22,7/MWh ca. 50% der Produktion abgehedged, sodass der heimische Stromkonzern schon einen deutlichen Preisanstieg brauchen würde, um 2018 das Ergebnisniveau der Vorjahre zu halten (aktuell steht der Strompreis bei ca. €30/MWh).

Bei aller Kritik an der Analysten-Kollegenschaft (??) muss man jedoch sagen, dass diese beim Verbund mal ausnahmsweise nicht geschlafen hat, sodass die Überraschung unter den Analysten hier eher gering war. Ein Schnäppchen dürfte der Verbund trotzdem nicht sein, immerhin sollte sich die Aktie bei sinkenden Ergebnissen in den nächsten Jahren auf einer KGV Basis sogar noch VERTEUERN (bei gleichem K führt ein niedrigeres G zu einem höheren V; so einfach kann Börse manchmal sein).

Auch die RBI-Aktie hat sich, zumindest was den Preis betrifft, deutlich verteuert. Seit Jahresbeginn stehen über 30% Plus zu Buche. Die Hoffnungen auf positive Nachrichten sind dementsprechend stark gestiegen; die Ergebnisse am Mittwoch dürften mehr Klarheit liefern.

Das erhoffen sich die Investoren auch von den SBO-Zahlen am Freitag, der heimische Ölfeldausrüster hat üblicherweise einen guten Einblick in die aktuelle Situation des Marktes, vor allem in den wichtigen US-Schiefergasbereich. So kryptisch das Unternehmen beim eigenen Ausblick ist (wer hier nach überprüfbaren Zahlen sucht wird nicht glücklich werden), so gut ist oftmals der Einblick in den breiteren Ölmarkt, den das erfahrene Management im Rahmen des Conference Calls gibt. Manchmal hat die Aussage eines CEO-Veteranen doch mehr Gewicht, als eine Makrokennzahl, die man in ein algorithmisches Handelsmodell reinklopft um damit innerhalb von Sekundenbruchteilen Entscheidungen zu treffen. Gott sei Dank!

VERBUND AG - 5 JAHRE
VERBUND AG - 5 JAHRE
Quelle: BLOOMBERG / Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie oder ein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft.
 

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Wir sehen das aktuelle Marktumfeld als vorteilhaft für zyklische Assets und sind in unseren Produkten deshalb –wo möglich- auch dementsprechend investiert. Aktien gefallen uns grundsätzlich deutlich besser als Anleihen, wir glauben nicht an eine unmittelbar bevorstehende globale Rezession. Auf der Equity-Seite sind wir – verglichen mit dem MSCI World – in Europa übergewichtet, in Nordamerika vergleichsweise etwas unterinvestiert. Japan erscheint uns weiterhin attraktiv, in Schwellenländern wie Indien sind wir selektiv investiert. Auf der Bond-Seite gefallen uns am ehesten noch flexible „Total Return“-Produkte, die  sich auf dynamische Art und Weise verschiedensten Marktgegebenheiten anpassen können. In klassischen Staatsanleihen von Industrienationen sind wir hingegen schon seit längerer Zeit deutlich untergewichtet, das Risk-/Returnprofil erscheint uns hier nur äußerst begrenzt attraktiv. Wenn wir Exposure gegenüber diesem Marktsegment haben müssen, dann bevorzugen wir inflationsindexierte Bonds, diese erscheinen uns vor einer potentiell steigenden Inflation auf relativer Basis noch verhältnismäßig günstig.

Fondsperformance per 10.03.2017
Fonds (Wert errechneter Anteil) Woche Monat YTD
WPB Equity (T € 11,0) -1,3 +1,4 +1,6
WPB Property (T € 11,3) -1,0 +0,7 +2,2
DF Dynamisch (T € 15,7) -0,8 +2,1 +4,8
DF Ausgewogen (T € 13,3) -0,4 +1,2 +2,3
DF Konservativ (T € 12,9) -0,4 +0,7 +1,0
  
 
Fonds 1.J 2.J 3.J 4.J 5.J
Equity +5,6 -6,3 +12,9 +22,7 +18,3
Property +3,5 +0,1 +42,9 +55,7 +74,6
Dynamisch +13,7 +3,6 +28,6 +42,0 +59,4
Ausgewogen +6,0 -0,9 +10,4 +13,8 +23,8
Konservativ +4,3 -2,6 +3,4 +3,6 +8,5
Quelle: Semper Constantia, Bloomberg
Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie oder ein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft.
 

 


(10.03.2017)

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1. Frage, Fragezeichen - http://www.shutterstock.com/de/pic-110941199/stock-photo-green-hand-painted-question-mark-sign-icon.html? , (© (www.shutterstock.com))   >> Öffnen auf photaq.com

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    In der Tat zeigte sich ein interessantes Muster in den letzten Wochen. Einer der wichtigsten Datenpunkte am Ölmarkt ist die wöchentliche Veröffentlichung der US-Lagerbestände. Der Hauptgrund dafür ist simpel: Es gibt nicht wirklich viele andere Datenpunkte, an denen man sich orientieren kann. OPEC-Produktionskennzahlen werden nur monatlich im Nachhinein gesammelt und basieren oftmals auf Daten, die die jeweiligen Staaten selbst einmelden (und die natürlich nicht in irgendeiner Weise verändert werden um sich besser darzustellen). Auch der Bericht der internationalen Energiebehörde IEA kommt mit deutlicher Verzögerung raus, sodass die Investoren anhand der Lagerbestände versuchen, hier Trends im Vorfeld abzulesen.

    In den letzten Wochen war dies nicht sonderlich schwierig: Die Lagerbestände lagen jeweils DEUTLICH über den Schätzungen der Ökonomen, was als negativ für den Ölpreis interpretiert werden kann. Entweder steigt die Produktion in den USA stärker als erwartet, oder die Nachfrage schwächelt (in Wahrheit können kurzfristig auch andere Faktoren eine Rolle spielen wie Instandhaltungsarbeiten bei großen Raffinerien oder Wettereffekte in den USA, daher sind diese Daten immer mit etwas Vorsicht zu genießen). Der Ölpreis reagiert dementsprechend und gab nach Veröffentlichung der Berichte jeweils deutlich nach.

    Danach passierte jedoch etwas Seltsames. Innerhalb von ca. 10 Minuten setzten Käufe ein und zogen den Ölpreis wieder nach oben, oftmals sogar deutlich ins Plus. OPEC-Put? Hedgefonds, die ihre Positionen beschützen? Was auch immer der Grund dafür war, diese Woche war anders. Zwar lagen die Lagerbestände immer noch deutlich über den Erwartungen und Öl gab dementsprechend nach, wer auch immer den Preis in den vergangenen Wochen gestützt hat, dürfte jedoch die Lust verloren haben. Dementsprechend rauschte der Preis fürs „schwarze Gold“ weiter nach unten, wohl auch befeuert von unglücklichen Investoren, die ihre Positionen auflösten. Wie lange dieser „Verkaufstsunami“ dauert ist wie so oft schwer zu sagen, irgendwann ist jedoch damit zu rechnen, dass die OPEC zumindest verbal in den Markt eingreift und etwas lauter über eine Verlängerung ihres Abkommens über Mai hinaus nachdenkt. In der Zwischenzeit haben sich die Aktien einiger Ölfirmen deutlich verbilligt, vielleicht findet man hier das eine oder andere Schnäppchen, auch wenn die Visibilität natürlich gering ist.

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    Gute Visibilität ist aber nicht immer von Vorteil, wie man an den Verbund-Zahlen diese Woche gut sehen konnte. Der heimische Stromkonzern konnte die Investoren nicht wirklich begeistern Trotz der in der Vorwoche angesprochenen Gewinne durch Netzstabilisierung stehen unterm Stricht recht maue Zahlen und ein vorsichtiger Ausblick. Mit Schuld daran dürfte eine unglückliche Hedgingpolitik sein, bei der man sich zu einem ungünstigen Zeitpunkt einen Großteil des Strompreises abgesichert hat. 2017 dürfte das Ganze noch nicht so schlimm sein: Knapp ¾ der Produktion sind bei einem Preis von €29,5/MWh fixiert. 2018 jedoch hat man sich bei €22,7/MWh ca. 50% der Produktion abgehedged, sodass der heimische Stromkonzern schon einen deutlichen Preisanstieg brauchen würde, um 2018 das Ergebnisniveau der Vorjahre zu halten (aktuell steht der Strompreis bei ca. €30/MWh).

    Bei aller Kritik an der Analysten-Kollegenschaft (??) muss man jedoch sagen, dass diese beim Verbund mal ausnahmsweise nicht geschlafen hat, sodass die Überraschung unter den Analysten hier eher gering war. Ein Schnäppchen dürfte der Verbund trotzdem nicht sein, immerhin sollte sich die Aktie bei sinkenden Ergebnissen in den nächsten Jahren auf einer KGV Basis sogar noch VERTEUERN (bei gleichem K führt ein niedrigeres G zu einem höheren V; so einfach kann Börse manchmal sein).

    Auch die RBI-Aktie hat sich, zumindest was den Preis betrifft, deutlich verteuert. Seit Jahresbeginn stehen über 30% Plus zu Buche. Die Hoffnungen auf positive Nachrichten sind dementsprechend stark gestiegen; die Ergebnisse am Mittwoch dürften mehr Klarheit liefern.

    Das erhoffen sich die Investoren auch von den SBO-Zahlen am Freitag, der heimische Ölfeldausrüster hat üblicherweise einen guten Einblick in die aktuelle Situation des Marktes, vor allem in den wichtigen US-Schiefergasbereich. So kryptisch das Unternehmen beim eigenen Ausblick ist (wer hier nach überprüfbaren Zahlen sucht wird nicht glücklich werden), so gut ist oftmals der Einblick in den breiteren Ölmarkt, den das erfahrene Management im Rahmen des Conference Calls gibt. Manchmal hat die Aussage eines CEO-Veteranen doch mehr Gewicht, als eine Makrokennzahl, die man in ein algorithmisches Handelsmodell reinklopft um damit innerhalb von Sekundenbruchteilen Entscheidungen zu treffen. Gott sei Dank!

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    Fondsperformance per 10.03.2017
    Fonds (Wert errechneter Anteil) Woche Monat YTD
    WPB Equity (T € 11,0) -1,3 +1,4 +1,6
    WPB Property (T € 11,3) -1,0 +0,7 +2,2
    DF Dynamisch (T € 15,7) -0,8 +2,1 +4,8
    DF Ausgewogen (T € 13,3) -0,4 +1,2 +2,3
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    Fonds 1.J 2.J 3.J 4.J 5.J
    Equity +5,6 -6,3 +12,9 +22,7 +18,3
    Property +3,5 +0,1 +42,9 +55,7 +74,6
    Dynamisch +13,7 +3,6 +28,6 +42,0 +59,4
    Ausgewogen +6,0 -0,9 +10,4 +13,8 +23,8
    Konservativ +4,3 -2,6 +3,4 +3,6 +8,5
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