10.11.2016, 3218 Zeichen
- Der anfängliche Schock über den überraschenden Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl wandelte sich gestern in eine Rally. In vielen Marktkommentaren klang die Hoffnung durch, dass es unter Trump doch nicht so schlimm kommen wird wie befürchtet, zumal die Siegesrede Trumps "präsidial" und versöhnlich ausgefallen sei. Marktbeobachter verwiesen zudem darauf, dass sich ein totaler Triumph der Republikaner abzeichne - nicht nur bei der Präsidentschaftswahl, sondern auch im Kongress. Das könnte die jahrelange Blockade zwischen Weißem Haus und Repräsentantenhaus auflösen. Aktien des Pharmasektors gewannen im Schnitt 4,6%. Pfizer schossen um 7,1% nach oben. Trump gilt nicht wie Hillary Clinton als Verfechter niedrigerer Arzneimittelpreise in den USA. Das könnte den Erträgen von "Big Pharma" auf dem größten Absatzmarkt der Welt zugute kommen.
- Auch die Rohstoffproduzenten profitierten mit einem durchschnittlichen Plus von 6,6% von der Wahl Trumps, gilt dieser doch als Befürworter der "alten" Energieträger wie Kohle und Öl. Aktien von Produzenten alternativer Energien wie Nordex (-8,2 Prozent) und Vestas Wind (-8,5 Prozent) wurden dagegen verkauft. Ihre Geschäfte in den USA könnten künftig schlechter laufen. Rüstungsproduzenten waren ebenfalls gesucht. Rheinmetall gewannen 5,6, BAE Systems 6,8 und Thales 4,9%. "Trump hatte von den Europäern immer eine größere Beteiligung an den Verteidigungsanstrengungen gefordert", sagte ein Analyst. Die Aussicht auf Infrastrukturprojekte, die Trump angekündigt hat, ließ den Bausektor um 3,4% zulegen. Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar legten z.B. um 7,7% zu. Der ATX gewann 1,2%, gesucht waren Wienerberger nach den sehr soliden Zahlen (+6,3%), SBO (+4,2%) und voestalpine nach der bestätigten Guidance (+3,6%).
- Am US-Anleihemarkt fielen die Notierungen deutlich zurück, weil sichere Häfen angesichts der positiven Stimmung am Aktienmarkt nicht gesucht waren. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen legte um 21 Basispunkte auf 2,07% zu und stieg erstmals seit Jänner wieder über 2 Prozent. Es war zudem der stärkste Tagesgewinn seit 2007. Generell werden nach dem Sieg von Trump mehr Staatsausgaben und damit verbunden eine höhere Inflation erwartet. Bundesanleihen, die zunächst stark gesucht waren, gaben die hohen Kursgewinne wieder ab. Der "sichere Hafen" Gold legte in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis auf 1.338 Dollar zu und verzeichnete damit den größten Tagesgewinn seit dem 24. Juni, dem Tag nach dem überraschenden Brexit-Votum der Briten. Allerdings kam der Preis für die Feinunze mit der Erholung der Aktienmärkte wieder deutlich zurück und rutschte sogar ins Minus. Analysten sprachen von einer ersten panikartigen Reaktion der Investoren. Zum US-Settlement fiel der Goldpreis um 0,1% auf 1.273 Dollar.
- Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite werden heute US-Arbeitsmarktdaten gemeldet. Von der Unternehmensseite meldeten Deutsche Telekom (leicht über Erwartungen), Lanxess (über Erwartungen), K+S (leicht unter Erwartungen) und Siemens (im Rahmen der Erwartungen) Zahlen.
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