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Lufthansa, Tui, Carnival, Priceline: Das ist eine historische Gelegenheit (Marc Schmidt)

Bild: © www.shutterstock.com, Tuifly Nordic B737, TUI Lukas Rebec / Shutterstock.c

Autor:
Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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06.08.2016, 16634 Zeichen

Freizeit- und Touristikunternehmen sind froh, wenn die Wintersaison vorbei ist und die Buchungen für den Sommerurlaub anstehen. Schließlich ist dies die Zeit, in der Unternehmen, die sich auf Angebote rund um den Urlaub spezialisiert haben, den Großteil ihrer Umsätze erzielen. Auch abseits von Saisonalitäten scheint es eine gute Zeit zu sein.

Unter Noch-US-Präsident Barack Obama fand zuletzt eine historische Annährung zwischen den USA und Kuba sowie eine Lockerung des Wirtschafts-Embargos gegen das kommunistische Land statt. Dabei ist Kuba als Inselstaat in der Karibik mit seiner unmittelbaren Nähe zu den USA ganz besonders für die Touristikbranche interessant. Unter den verschiedenen symbolischen Gästen, die ein Ende der Eiszeit zwischen den lange Zeit verfeindeten Staaten signalisieren sollten, war auch eine ganz besondere Schiffsreise. Am 2. Mai war es endlich so weit. Nach mehr als 50 Jahren segelte ein Kreuzfahrtschiff aus einem US-Hafen direkt nach Kuba. Das Schiff mit dem Namen „Adonia“ und etwas mehr als 700 Passagieren an Bord hatte die Ehre im Hafen von Havanna, der Hauptstadt Kubas anzulegen. Die „Adonia“ gehört wiederum der Fathom-Linie des weltgrößten Kreuzfahrtunternehmens Carnival Corporation (WKN: 120071 / ISIN: GB0031215220). Von nun an soll die „Adonia“ alle zwei Wochen zwischen Miami, Florida und Kuba fahren. Auf diese Weise möchte Carnival von dem enormen Boom der Touristikbranche profitieren, der auf Kuba im Zuge der jüngsten Entspannungspolitik mit den USA eingesetzt hat.

KUBA HAT VIEL MEHR ZU BIETEN

Es ist aber nicht nur der britisch-amerikanische Anbieter von Kreuzfahrten, der von der Öffnung Kubas profitiert. Dazu gehören auch verschiedene Reiseanbieter, Hotelunternehmen oder Ferienflieger. Viele von ihnen waren jahrelang vom kubanischen Markt ausgeschlossen. Gleichzeitig hat die Freizeit- und Touristikbranche neben Kuba viele weitere Wachstumsfelder entdeckt. Ganz besonders zu nennen ist dabei die Reiselust der Chinesen. Auch wenn das Wirtschaftswachstum in China zuletzt etwas langsamer geworden ist, setzt sich das Wachstum der Mittelschicht fort.  Außerdem will die Pekinger Zentralregierung den Konsumaspekt immer weiter stärken. Dabei gehören auch Reisen zu beliebten Statussymbolen, die sich Chinesen, die im Zuge des wirtschaftlichen Fortschritts zu mehr Wohlstand gekommen sind, gerne leisten. Dies freut umso mehr die Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, den Menschen die bestmögliche Erholung zu bereiten. Und in diesem Jahr winken der Industrie besonders gute Umsätze. Schließlich befinden sich die Zinsen auf einem Rekordtief. Dafür haben die Notenbaken mit ihrer lockeren Geldpolitik gesorgt. Gleichzeitig sorgt die positive wirtschaftliche Entwicklung in vielen Teilen der Welt für eine hohe Beschäftigung und für steigende Löhne.

CARNIVAL BLEIBT AUF ERHOLUNGSKURS

Während Carnival zuletzt mit einer historischen Kreuzfahrt nach Kuba für Aufsehen sorgen konnte, ist das Unternehmen im deutschsprachigen Raum vor allem mit der Marke AIDA Cruises und damit dem deutschen Marktführer vertreten. Negative Schlagzeilen machte der Konzern dagegen im Januar des Jahres 2012, als die Costa Concordia auf einen Felsen gelaufen und mit mehr als 4.200 Passagieren und Crew-Mitgliedern vor der italienischen Küste gekentert war. 32 Menschen verloren bei diesem tragischen Schiffsunglück ihr Leben. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen diese Krise erst einmal bewältigen müssen. In wirtschaftlicher Hinsicht scheint dies immer besser zu gelingen. Dieser Erholungsprozess setzte sich auch im ersten Quartal 2016 (Ende Februar) fort. Sowohl Umsatz als auch Gewinn konnten im Vorjahresvergleich gesteigert werden. Während die Erlöse um knapp 6 Prozent auf 3,7 Mrd. US-Dollar kletterten, stieg der Nettogewinn von 49 Mio. US-Dollar im Vorjahr auf nun 142 Mio. US-Dollar. Dem Unternehmen halfen unter anderem geringere Treibstoffkosten gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei sind die Treibstoffkosten bei den Reedereien, ähnlich wie bei den Luftfahrtunternehmen, ein entscheidender Kostenfaktor. Auch deshalb dürfte man bei Carnival & Co darauf hoffen, dass die Ölnotierungen weiterhin unten bleiben. Außerdem profitiert Carnival von der Konjunkturerholung. Ein Grund, warum Reisende wieder mehr Geld in Kreuzfahrten stecken.

NOCH BESSER

Auch deshalb bleibt das Unternehmen für den weiteren Jahresverlauf 2016 optimistisch. Zumal die Zahl der Buchungen diejenigen zu dem entsprechenden Zeitpunkt des Vorjahres, und das sogar bei einem leicht höheren Preis, übersteigt. Aus diesem Grund hat das Carnival-Management die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) für das Gesamtjahr leicht von 3,10 bis 3,40 US-Dollar auf 3,20 bis 3,40 US-Dollar angehoben. 2015 lag das bereinigte EPS bei 2,70 US-Dollar. Investoren müssen dabei nicht nur hoffen, von möglichen Kurszuwächsen der Carnival-Aktie zu profitieren. Die Anteilseigner werden an den jüngsten Geschäftserfolgen mit Aktienrückkäufen und attraktiven Dividenden beteiligt. Mitte April dieses Jahres wurde die Quartalsdividende sogar um 17 Prozent auf 0,35 US-Dollar je Aktie angehoben. Damit sich in den kommenden Jahren weitere Geschäftserfolge einstellen, investiert die AIDA-Mutter Carnival fleißig, um die eigene Flotte auf Vordermann zu bringen und mit Hilfe höherer Marketingausgaben das durch die verschiedenen Zwischenfälle auf See ramponierte Image aufzupolieren. Schließlich war der Untergang der Costa Concordia nur der schwerste Zwischenfall, mit dem Carnival fertig werden musste. Gleichzeitig setzt man auf Unternehmensseite mit China und Australien auf zwei der am schnellsten wachsenden Märkte für Kreuzfahrten.

Bildquelle: dieboersenblogger.de

Einmal mit dem Schiff nach New York…

TUI PROFITIERT VON SYNERGIEEFFEKTEN

Auch nach dem Börsengang für die Reederei Hapag-Lloyd zum Ende des vergangenen Jahres und dem auf den Weg gebrachten Ausstieg aus der kriselnden Containerschifffahrt ist der Konzernumbau beim Touristikkonzern TUI (WKN: TUAG00 / ISIN: DE000TUAG000) immer noch ein wichtiges Thema. Jüngst hat der weltgrößte Reisekonzern den Verkauf seiner Online Buchungstochter Hotelbeds an den Finanzinvestor Cinven und den Pensionsfonds CPP gemeldet. Dafür gab es stolze 1,2 Mrd. Euro, die man nun anderweitig gut einsetzen kann. TUI wird die Veräußerungserlöse für Investitionen in zukünftiges Wachstum und zur Stärkung seiner Bilanz verwenden. Das zukünftige Wachstum sieht man ganz besonders im Hotel- und Kreuzfahrtsegment. Solche Anteilsverkäufe stehen auch in Zusammenhang mit der Fusion von TUI und seiner britischen Reisetochter TUI Travel, die nach langer Vorbereitung endlich auf den Weg gebracht werden konnte. Aus der Fusion hat man sich enorme Einsparmöglichkeiten ausgerechnet. Allein im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 (Oktober bis März) wurden weitere Synergien aus dem Zusammenschluss in Höhe von 10 Mio. Euro realisiert, nachdem bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr Einsparungen in gleicher Höhe erzielt wurden.

DAS SOLL LÄNGST NICHT ALLES GEWESEN SEIN

Es dürften nicht die letzten positiven Effekte gewesen sein. Nach dem Zusammenschluss rechnet das Management mit jährlichen Kosteneinsparungen von 50 Mio. Euro bis Ende 2016/17 aus der Verschlankung des Unternehmens, hauptsächlich aufgrund der Konsolidierung sich überschneidender Funktionen. Darüber hinaus ermöglicht die vereinheitlichte Eigentumsstruktur eine Steueroptimierung und die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge. Auch dank solcher Effekte konnte TUI zuletzt relativ gut durch die für die Touristikunternehmen traditionellerweise schwachen Wintermonate kommen. In dieser Zeit werden Vorabzahlungen für Flug- und Hotelkapazitäten fällig, während die Gewinne in der Hauptsaison erzielt werden.  Die gute Nachricht für Investoren, die von den erwarteten positiven Auswirkungen weiterer Umbaumaßnahmen bei TUI profitieren möchten, ist der relativ günstige Einstieg. Schließlich wartet die TUI-Aktie mit einem relativ niedrigen geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2017 auf. Außerdem rechnen Analysten mit attraktiven Ausschüttungen. Die Dividendenrenditen werden in diesem und in den kommenden Jahren im Schnitt bei 5 Prozent und sogar darüber gesehen.

PRICELINE & EXPEDIA: SCHÖNE NEUE ONLINE-WELT

Heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, dass eine Urlaubsreise vor Ort in einem Reisebüro gebucht wird. Auch in diesem Bereich hat sich das Internet mittlerweile etabliert, so dass Reisen mit dem heimischen PC, dem Tablet oder auch mithilfe des eigenen Smartphone von unterwegs gebucht werden. Aus diesem Grund erleben Internetreisevermittler wie Priceline.com (WKN: 766054 / ISIN: US7415034039) oder Expedia (WKN: A1JRLJ / ISIN: US30212P3038) einen regen Zulauf. Ihnen kommt außerdem der Umstand zugute, dass sie in der Regel, anders als klassische Tourismusunternehmen, keine Flugzeuge, Schiffe oder Hotels betreiben müssen und ihr Geld stattdessen mit Hilfe von Provisionen oder Werbeeinnahmen generieren. Dies senkt die Fixkosten und führt zu höheren Margen. Expedia, das 1996 als Spin-Off des US-Softwarekonzerns Microsoft hervorgegangen ist, bietet seinen Kunden zahlreiche Leistungen für Privat- und Geschäftsreisen an. In der heutigen Zeit wird jedoch das Angebot an die Werbeindustrie, reiselustige mit einer möglichst passgenauen Werbung zu versorgen, immer wichtiger. Welchen Erfolg man mit maßgeschneiderter Internetwerbung haben kann, zeigen insbesondere die Erfolge des US-Suchmaschinengiganten Google und des weltweit führenden Sozialen Netzwerks Facebook.

AUSGEPRÄGTE REISELUST BEI DER JUGEND

Wenn es um Online-Buchungen geht, kommt man auch nicht mehr an Priceline vorbei. Die Online-Reiseagentur betreibt zum Beispiel die Portale Priceline.com, Booking.com oder Agoda.com. Auf diesen Seiten können Hotelreservierungen, Flugtickets oder Mietwagen gebucht werden, während Priceline Provisionen kassiert. Priceline und Expedia konnten in den vergangenen Jahren stark wachsen. Dies wirkte sich natürlich auch auf die Aktienkurse positiv aus. Die Kursfantasien der Anleger kannten kaum noch Grenzen. Die Aktienkurse schossen geradezu nach oben. Allerdings hat die Stimmung zuletzt einen Dämpfer erhalten. Die jüngsten Kursrücksetzer bieten Anlegern aber auch eine Gelegenheit, vom Wachstumsmarkt Online-Buchungen zu profitieren. Zumal die Bewertungen der Aktien inzwischen als moderat bezeichnet werden können. Außerdem scheint es weiterhin eine wachsende Nachfrage nach Reisen zu geben, so dass es erneut sogar eine Art Goldgräberstimmung geben könnte. Die Reiselust scheint offenbar bei jungen US-Amerikanern besonders ausgeprägt zu sein. Laut einer Priceline.com-Studie bereuen es 85 Prozent der Befragten aus der Gruppe der so genannten Millennials, dass sie nicht in der Lage sind, mehr Reisen zu unternehmen.

ÜBERHAUPT KEINE ZUKUNFTSSORGEN

Die gute Nachricht für Priceline.com, Expedia & Co sowie für eher traditionelle Reiseunternehmen wie TUI, Thomas Cook oder Carnival als Anbieter von Kreuzfahrten ist also, dass die Wachstumsaussichten bis auf weiteres stimmen. Schließlich scheint sich die US-Jugend als zukünftige Kundschaft anzubieten. Mit der Zeit sollten ihre Ansprüche zunehmen und die Geldbeutel auch zum Wohle der Reiseanbieter größer werden. Gleichzeitig haben sich mit dem wirtschaftlichen Fortschritt in den Schwellenländern Asiens, Südamerikas oder in anderen Teilen der Welt mit der größer werdenden Mittelschicht enorme Wachstumsmöglichkeiten aufgetan. Außerdem sollten die Reiselustigen in den entwickelten Volkswirtschaften nicht vergessen werden. Auch dort hatte sich zuletzt eine wirtschaftliche Erholung abgezeichnet, so dass bei den Menschen immer häufiger auch mehr Geld für teure Reisen übrigbleiben sollte. Wenn dann auch noch historische Ereignisse, wie die Öffnung Kubas und anderer bisher eher verschlossener Staaten, der Reise-, Freizeit- und Hotelindustrie geradezu in die Karten spielen, scheinen sich die verschiedenen Branchenvertreter erst einmal nicht mit Zukunftssorgen beschäftigen zu müssen.

LUFTHANSA – NEUE REKORDE BEI DEN PASSAGIERZAHLEN

Es war unter anderem ein sehr starkes Urlaubsgeschäft in den Sommermonaten, das Europas größtem Luftfahrtkonzern Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) im vergangenen Geschäftsjahr einen neuen Passagierrekord eingebracht hat. Die Airlines der Lufthansa Gruppe haben im Jahr 2015 insgesamt 107,7 Millionen Passagiere befördert. Gleichzeitig waren die mehr als eine Millionen Flüge mit einem Sitzladefaktor von 80,4 Prozent so gut ausgelastet wie nie zuvor. Offenbar machten sich die Investitionen der vergangenen Jahre in die Verbesserung von Angeboten und Services bezahlt. So wurden im vergangenen Jahr 17 neue Flugzeuge innerhalb der Lufthansa Gruppe in Dienst gestellt. Weitere 251 Jets werden in den kommenden zehn Jahren die Flotten der Lufthansa Airlines ergänzen. Darüber hinaus wurde der Reisekomfort durch die Ausrüstung der Kabinen mit neuen Sitzen in allen Klassen, die Verbesserung der Bordservices oder das Breitbandinternetangebot FlyNet® spürbar erhöht. Neben der guten Entwicklung bei den Passagierzahlen senkten die niedrigen Ölpreise die Treibstoffkosten, traditionellerweise ein entscheidender Kostenfaktor bei den Fluganbietern. Bei der Kranich-Airline schien es richtig rund zu laufen. Allerdings hat das Unternehmen auch mit vielen Herausforderungen zu kämpfen.

HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN

Zu den Herausforderungen zählt zum Beispiel der knallharte Wettbewerb. Billigfluglinien wie Ryanair oder easyJet sorgen für einen enormen Preisdruck. Auch deshalb hatte es die Lufthansa zu Beginn dieses Jahres mit einem rückläufigen Preisumfeld zu tun. Das heißt, dass die Kosteneinsparungen infolge niedriger Rohöl- und Kerosinpreise aufgrund der angespannten Wettbewerbssituation zu einem großen Teil an die Kunden weitergegeben werden mussten und sich nicht vollständig in verbesserten Geschäftsergebnissen niedergeschlagen haben. Darüber hinaus monieren die europäischen Fluggesellschaften weiterhin, dass sie es in Bezug auf die hochsubventionierten Fluglinien aus den Golfstaaten mit einem unfairen Wettbewerb zu tun haben, in dem sie ohne ein Engreifen der europäischen Behörden auf lange Sicht nicht bestehen können. Zu den von der Kranich-Airline als Reaktion ergriffenen Maßnahmen zählt zum Beispiel die Erneuerung der Flotte. Neue Flugzeuge helfen dabei, die Effizienz zu steigern. Alleine 2016 nimmt die Lufthansa Gruppe 52 neue Flugzeuge in ihre Flotten auf. Das wird jedoch nicht ausreichen. Daher hat sich die Lufthansa einen groß angelegten Konzernumbau verschrieben. Im Fokus steht dabei der Ausbau des Billigangebots. Dagegen hat sich es jedoch großer Widerstand formiert.

ETWAS LUFT VERSCHAFFT

Verschiedene Berufsgruppen innerhalb des Lufthansa-Konzerns, vor allem die im Branchenvergleich sehr gut entlohnten und mit großzügigen Übergangsregelungen für den Ruhestand ausgestatteten Piloten, sehen es natürlich nicht gerne, wenn Privilegien wegfallen und Vergütungen im Bereich der neuen Billigangebote teilweise deutlich geringer werden als in der Vergangenheit. Die Folge waren zuletzt viele Streiks, die die Lufthansa-Ergebnisse in den vergangenen Jahren immer wieder belastet und auch dem Ruf der Airline unter den Passagieren geschadet haben. Nicht umsonst gibt die Lufthansa deshalb seit neuestem besonders gerne ein um Streikkosten bereinigtes operatives Ergebnis bekannt. Während es die Lufthansa also weiterhin mit Konkurrenten wie Ryanair oder easyJet sowie den aufstrebenden Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten zu tun haben wird, gilt es innerhalb des Konzern für Frieden zu sorgen und die Belegschaft letztlich für den Konzernumbau zu gewinnen. Sollte dies nicht gelingen, wird es ganz schwierig. Zumal auch die Ölpreise und damit die Treibstoffkosten für die Airlines wieder steigen sollten. Die zwischenzeitliche Ölpreisschwäche hat Lufthansa & Co lediglich etwas Luft verschafft. Viel mehr aber auch nicht.

FAZIT

Ein Blick auf Unternehmen wie TUI, Carnival, Expedia, Priceline, die Lufthansa als Airline und viele andere Vertreter aus den Bereichen Reise und Freizeit zeigt, dass es sich im Urlaub nicht nur gut entspannen lässt, sondern dass die Reise- und Freizeitbranche Investoren richtig gute Renditechancen eröffnet. Und was gibt es besseres, als entspannt in der Sonne zu liegen und gleichzeitig zu wissen, dass man währenddessen auch als Anleger vom Erfolg seines Reiseanbieters profitiert.

Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen kostenfreien Magazin von dieboersenblogger.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. EINBLICKE erscheint einmal im Quartal.

 


(06.08.2016)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #739: AtX unverändert, Immofinanz mit Volumen deutlich schwächer, Raiffeisen Research bei Porr immer bullisher




Lufthansa
Akt. Indikation:  6.10 / 6.13
Uhrzeit:  22:59:12
Veränderung zu letztem SK:  3.86%
Letzter SK:  5.89 ( 0.03%)

TUI AG
Akt. Indikation:  1.86 / 1.89
Uhrzeit:  21:54:11
Veränderung zu letztem SK:  0.67%
Letzter SK:  1.86 ( -1.06%)



 

Bildnachweis

1. Tuifly Nordic B737, TUI Lukas Rebec / Shutterstock.c , (© www.shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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    1965
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    06.08.2016, 16634 Zeichen

    Freizeit- und Touristikunternehmen sind froh, wenn die Wintersaison vorbei ist und die Buchungen für den Sommerurlaub anstehen. Schließlich ist dies die Zeit, in der Unternehmen, die sich auf Angebote rund um den Urlaub spezialisiert haben, den Großteil ihrer Umsätze erzielen. Auch abseits von Saisonalitäten scheint es eine gute Zeit zu sein.

    Unter Noch-US-Präsident Barack Obama fand zuletzt eine historische Annährung zwischen den USA und Kuba sowie eine Lockerung des Wirtschafts-Embargos gegen das kommunistische Land statt. Dabei ist Kuba als Inselstaat in der Karibik mit seiner unmittelbaren Nähe zu den USA ganz besonders für die Touristikbranche interessant. Unter den verschiedenen symbolischen Gästen, die ein Ende der Eiszeit zwischen den lange Zeit verfeindeten Staaten signalisieren sollten, war auch eine ganz besondere Schiffsreise. Am 2. Mai war es endlich so weit. Nach mehr als 50 Jahren segelte ein Kreuzfahrtschiff aus einem US-Hafen direkt nach Kuba. Das Schiff mit dem Namen „Adonia“ und etwas mehr als 700 Passagieren an Bord hatte die Ehre im Hafen von Havanna, der Hauptstadt Kubas anzulegen. Die „Adonia“ gehört wiederum der Fathom-Linie des weltgrößten Kreuzfahrtunternehmens Carnival Corporation (WKN: 120071 / ISIN: GB0031215220). Von nun an soll die „Adonia“ alle zwei Wochen zwischen Miami, Florida und Kuba fahren. Auf diese Weise möchte Carnival von dem enormen Boom der Touristikbranche profitieren, der auf Kuba im Zuge der jüngsten Entspannungspolitik mit den USA eingesetzt hat.

    KUBA HAT VIEL MEHR ZU BIETEN

    Es ist aber nicht nur der britisch-amerikanische Anbieter von Kreuzfahrten, der von der Öffnung Kubas profitiert. Dazu gehören auch verschiedene Reiseanbieter, Hotelunternehmen oder Ferienflieger. Viele von ihnen waren jahrelang vom kubanischen Markt ausgeschlossen. Gleichzeitig hat die Freizeit- und Touristikbranche neben Kuba viele weitere Wachstumsfelder entdeckt. Ganz besonders zu nennen ist dabei die Reiselust der Chinesen. Auch wenn das Wirtschaftswachstum in China zuletzt etwas langsamer geworden ist, setzt sich das Wachstum der Mittelschicht fort.  Außerdem will die Pekinger Zentralregierung den Konsumaspekt immer weiter stärken. Dabei gehören auch Reisen zu beliebten Statussymbolen, die sich Chinesen, die im Zuge des wirtschaftlichen Fortschritts zu mehr Wohlstand gekommen sind, gerne leisten. Dies freut umso mehr die Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, den Menschen die bestmögliche Erholung zu bereiten. Und in diesem Jahr winken der Industrie besonders gute Umsätze. Schließlich befinden sich die Zinsen auf einem Rekordtief. Dafür haben die Notenbaken mit ihrer lockeren Geldpolitik gesorgt. Gleichzeitig sorgt die positive wirtschaftliche Entwicklung in vielen Teilen der Welt für eine hohe Beschäftigung und für steigende Löhne.

    CARNIVAL BLEIBT AUF ERHOLUNGSKURS

    Während Carnival zuletzt mit einer historischen Kreuzfahrt nach Kuba für Aufsehen sorgen konnte, ist das Unternehmen im deutschsprachigen Raum vor allem mit der Marke AIDA Cruises und damit dem deutschen Marktführer vertreten. Negative Schlagzeilen machte der Konzern dagegen im Januar des Jahres 2012, als die Costa Concordia auf einen Felsen gelaufen und mit mehr als 4.200 Passagieren und Crew-Mitgliedern vor der italienischen Küste gekentert war. 32 Menschen verloren bei diesem tragischen Schiffsunglück ihr Leben. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen diese Krise erst einmal bewältigen müssen. In wirtschaftlicher Hinsicht scheint dies immer besser zu gelingen. Dieser Erholungsprozess setzte sich auch im ersten Quartal 2016 (Ende Februar) fort. Sowohl Umsatz als auch Gewinn konnten im Vorjahresvergleich gesteigert werden. Während die Erlöse um knapp 6 Prozent auf 3,7 Mrd. US-Dollar kletterten, stieg der Nettogewinn von 49 Mio. US-Dollar im Vorjahr auf nun 142 Mio. US-Dollar. Dem Unternehmen halfen unter anderem geringere Treibstoffkosten gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei sind die Treibstoffkosten bei den Reedereien, ähnlich wie bei den Luftfahrtunternehmen, ein entscheidender Kostenfaktor. Auch deshalb dürfte man bei Carnival & Co darauf hoffen, dass die Ölnotierungen weiterhin unten bleiben. Außerdem profitiert Carnival von der Konjunkturerholung. Ein Grund, warum Reisende wieder mehr Geld in Kreuzfahrten stecken.

    NOCH BESSER

    Auch deshalb bleibt das Unternehmen für den weiteren Jahresverlauf 2016 optimistisch. Zumal die Zahl der Buchungen diejenigen zu dem entsprechenden Zeitpunkt des Vorjahres, und das sogar bei einem leicht höheren Preis, übersteigt. Aus diesem Grund hat das Carnival-Management die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) für das Gesamtjahr leicht von 3,10 bis 3,40 US-Dollar auf 3,20 bis 3,40 US-Dollar angehoben. 2015 lag das bereinigte EPS bei 2,70 US-Dollar. Investoren müssen dabei nicht nur hoffen, von möglichen Kurszuwächsen der Carnival-Aktie zu profitieren. Die Anteilseigner werden an den jüngsten Geschäftserfolgen mit Aktienrückkäufen und attraktiven Dividenden beteiligt. Mitte April dieses Jahres wurde die Quartalsdividende sogar um 17 Prozent auf 0,35 US-Dollar je Aktie angehoben. Damit sich in den kommenden Jahren weitere Geschäftserfolge einstellen, investiert die AIDA-Mutter Carnival fleißig, um die eigene Flotte auf Vordermann zu bringen und mit Hilfe höherer Marketingausgaben das durch die verschiedenen Zwischenfälle auf See ramponierte Image aufzupolieren. Schließlich war der Untergang der Costa Concordia nur der schwerste Zwischenfall, mit dem Carnival fertig werden musste. Gleichzeitig setzt man auf Unternehmensseite mit China und Australien auf zwei der am schnellsten wachsenden Märkte für Kreuzfahrten.

    Bildquelle: dieboersenblogger.de

    Einmal mit dem Schiff nach New York…

    TUI PROFITIERT VON SYNERGIEEFFEKTEN

    Auch nach dem Börsengang für die Reederei Hapag-Lloyd zum Ende des vergangenen Jahres und dem auf den Weg gebrachten Ausstieg aus der kriselnden Containerschifffahrt ist der Konzernumbau beim Touristikkonzern TUI (WKN: TUAG00 / ISIN: DE000TUAG000) immer noch ein wichtiges Thema. Jüngst hat der weltgrößte Reisekonzern den Verkauf seiner Online Buchungstochter Hotelbeds an den Finanzinvestor Cinven und den Pensionsfonds CPP gemeldet. Dafür gab es stolze 1,2 Mrd. Euro, die man nun anderweitig gut einsetzen kann. TUI wird die Veräußerungserlöse für Investitionen in zukünftiges Wachstum und zur Stärkung seiner Bilanz verwenden. Das zukünftige Wachstum sieht man ganz besonders im Hotel- und Kreuzfahrtsegment. Solche Anteilsverkäufe stehen auch in Zusammenhang mit der Fusion von TUI und seiner britischen Reisetochter TUI Travel, die nach langer Vorbereitung endlich auf den Weg gebracht werden konnte. Aus der Fusion hat man sich enorme Einsparmöglichkeiten ausgerechnet. Allein im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 (Oktober bis März) wurden weitere Synergien aus dem Zusammenschluss in Höhe von 10 Mio. Euro realisiert, nachdem bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr Einsparungen in gleicher Höhe erzielt wurden.

    DAS SOLL LÄNGST NICHT ALLES GEWESEN SEIN

    Es dürften nicht die letzten positiven Effekte gewesen sein. Nach dem Zusammenschluss rechnet das Management mit jährlichen Kosteneinsparungen von 50 Mio. Euro bis Ende 2016/17 aus der Verschlankung des Unternehmens, hauptsächlich aufgrund der Konsolidierung sich überschneidender Funktionen. Darüber hinaus ermöglicht die vereinheitlichte Eigentumsstruktur eine Steueroptimierung und die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge. Auch dank solcher Effekte konnte TUI zuletzt relativ gut durch die für die Touristikunternehmen traditionellerweise schwachen Wintermonate kommen. In dieser Zeit werden Vorabzahlungen für Flug- und Hotelkapazitäten fällig, während die Gewinne in der Hauptsaison erzielt werden.  Die gute Nachricht für Investoren, die von den erwarteten positiven Auswirkungen weiterer Umbaumaßnahmen bei TUI profitieren möchten, ist der relativ günstige Einstieg. Schließlich wartet die TUI-Aktie mit einem relativ niedrigen geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2017 auf. Außerdem rechnen Analysten mit attraktiven Ausschüttungen. Die Dividendenrenditen werden in diesem und in den kommenden Jahren im Schnitt bei 5 Prozent und sogar darüber gesehen.

    PRICELINE & EXPEDIA: SCHÖNE NEUE ONLINE-WELT

    Heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, dass eine Urlaubsreise vor Ort in einem Reisebüro gebucht wird. Auch in diesem Bereich hat sich das Internet mittlerweile etabliert, so dass Reisen mit dem heimischen PC, dem Tablet oder auch mithilfe des eigenen Smartphone von unterwegs gebucht werden. Aus diesem Grund erleben Internetreisevermittler wie Priceline.com (WKN: 766054 / ISIN: US7415034039) oder Expedia (WKN: A1JRLJ / ISIN: US30212P3038) einen regen Zulauf. Ihnen kommt außerdem der Umstand zugute, dass sie in der Regel, anders als klassische Tourismusunternehmen, keine Flugzeuge, Schiffe oder Hotels betreiben müssen und ihr Geld stattdessen mit Hilfe von Provisionen oder Werbeeinnahmen generieren. Dies senkt die Fixkosten und führt zu höheren Margen. Expedia, das 1996 als Spin-Off des US-Softwarekonzerns Microsoft hervorgegangen ist, bietet seinen Kunden zahlreiche Leistungen für Privat- und Geschäftsreisen an. In der heutigen Zeit wird jedoch das Angebot an die Werbeindustrie, reiselustige mit einer möglichst passgenauen Werbung zu versorgen, immer wichtiger. Welchen Erfolg man mit maßgeschneiderter Internetwerbung haben kann, zeigen insbesondere die Erfolge des US-Suchmaschinengiganten Google und des weltweit führenden Sozialen Netzwerks Facebook.

    AUSGEPRÄGTE REISELUST BEI DER JUGEND

    Wenn es um Online-Buchungen geht, kommt man auch nicht mehr an Priceline vorbei. Die Online-Reiseagentur betreibt zum Beispiel die Portale Priceline.com, Booking.com oder Agoda.com. Auf diesen Seiten können Hotelreservierungen, Flugtickets oder Mietwagen gebucht werden, während Priceline Provisionen kassiert. Priceline und Expedia konnten in den vergangenen Jahren stark wachsen. Dies wirkte sich natürlich auch auf die Aktienkurse positiv aus. Die Kursfantasien der Anleger kannten kaum noch Grenzen. Die Aktienkurse schossen geradezu nach oben. Allerdings hat die Stimmung zuletzt einen Dämpfer erhalten. Die jüngsten Kursrücksetzer bieten Anlegern aber auch eine Gelegenheit, vom Wachstumsmarkt Online-Buchungen zu profitieren. Zumal die Bewertungen der Aktien inzwischen als moderat bezeichnet werden können. Außerdem scheint es weiterhin eine wachsende Nachfrage nach Reisen zu geben, so dass es erneut sogar eine Art Goldgräberstimmung geben könnte. Die Reiselust scheint offenbar bei jungen US-Amerikanern besonders ausgeprägt zu sein. Laut einer Priceline.com-Studie bereuen es 85 Prozent der Befragten aus der Gruppe der so genannten Millennials, dass sie nicht in der Lage sind, mehr Reisen zu unternehmen.

    ÜBERHAUPT KEINE ZUKUNFTSSORGEN

    Die gute Nachricht für Priceline.com, Expedia & Co sowie für eher traditionelle Reiseunternehmen wie TUI, Thomas Cook oder Carnival als Anbieter von Kreuzfahrten ist also, dass die Wachstumsaussichten bis auf weiteres stimmen. Schließlich scheint sich die US-Jugend als zukünftige Kundschaft anzubieten. Mit der Zeit sollten ihre Ansprüche zunehmen und die Geldbeutel auch zum Wohle der Reiseanbieter größer werden. Gleichzeitig haben sich mit dem wirtschaftlichen Fortschritt in den Schwellenländern Asiens, Südamerikas oder in anderen Teilen der Welt mit der größer werdenden Mittelschicht enorme Wachstumsmöglichkeiten aufgetan. Außerdem sollten die Reiselustigen in den entwickelten Volkswirtschaften nicht vergessen werden. Auch dort hatte sich zuletzt eine wirtschaftliche Erholung abgezeichnet, so dass bei den Menschen immer häufiger auch mehr Geld für teure Reisen übrigbleiben sollte. Wenn dann auch noch historische Ereignisse, wie die Öffnung Kubas und anderer bisher eher verschlossener Staaten, der Reise-, Freizeit- und Hotelindustrie geradezu in die Karten spielen, scheinen sich die verschiedenen Branchenvertreter erst einmal nicht mit Zukunftssorgen beschäftigen zu müssen.

    LUFTHANSA – NEUE REKORDE BEI DEN PASSAGIERZAHLEN

    Es war unter anderem ein sehr starkes Urlaubsgeschäft in den Sommermonaten, das Europas größtem Luftfahrtkonzern Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) im vergangenen Geschäftsjahr einen neuen Passagierrekord eingebracht hat. Die Airlines der Lufthansa Gruppe haben im Jahr 2015 insgesamt 107,7 Millionen Passagiere befördert. Gleichzeitig waren die mehr als eine Millionen Flüge mit einem Sitzladefaktor von 80,4 Prozent so gut ausgelastet wie nie zuvor. Offenbar machten sich die Investitionen der vergangenen Jahre in die Verbesserung von Angeboten und Services bezahlt. So wurden im vergangenen Jahr 17 neue Flugzeuge innerhalb der Lufthansa Gruppe in Dienst gestellt. Weitere 251 Jets werden in den kommenden zehn Jahren die Flotten der Lufthansa Airlines ergänzen. Darüber hinaus wurde der Reisekomfort durch die Ausrüstung der Kabinen mit neuen Sitzen in allen Klassen, die Verbesserung der Bordservices oder das Breitbandinternetangebot FlyNet® spürbar erhöht. Neben der guten Entwicklung bei den Passagierzahlen senkten die niedrigen Ölpreise die Treibstoffkosten, traditionellerweise ein entscheidender Kostenfaktor bei den Fluganbietern. Bei der Kranich-Airline schien es richtig rund zu laufen. Allerdings hat das Unternehmen auch mit vielen Herausforderungen zu kämpfen.

    HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN

    Zu den Herausforderungen zählt zum Beispiel der knallharte Wettbewerb. Billigfluglinien wie Ryanair oder easyJet sorgen für einen enormen Preisdruck. Auch deshalb hatte es die Lufthansa zu Beginn dieses Jahres mit einem rückläufigen Preisumfeld zu tun. Das heißt, dass die Kosteneinsparungen infolge niedriger Rohöl- und Kerosinpreise aufgrund der angespannten Wettbewerbssituation zu einem großen Teil an die Kunden weitergegeben werden mussten und sich nicht vollständig in verbesserten Geschäftsergebnissen niedergeschlagen haben. Darüber hinaus monieren die europäischen Fluggesellschaften weiterhin, dass sie es in Bezug auf die hochsubventionierten Fluglinien aus den Golfstaaten mit einem unfairen Wettbewerb zu tun haben, in dem sie ohne ein Engreifen der europäischen Behörden auf lange Sicht nicht bestehen können. Zu den von der Kranich-Airline als Reaktion ergriffenen Maßnahmen zählt zum Beispiel die Erneuerung der Flotte. Neue Flugzeuge helfen dabei, die Effizienz zu steigern. Alleine 2016 nimmt die Lufthansa Gruppe 52 neue Flugzeuge in ihre Flotten auf. Das wird jedoch nicht ausreichen. Daher hat sich die Lufthansa einen groß angelegten Konzernumbau verschrieben. Im Fokus steht dabei der Ausbau des Billigangebots. Dagegen hat sich es jedoch großer Widerstand formiert.

    ETWAS LUFT VERSCHAFFT

    Verschiedene Berufsgruppen innerhalb des Lufthansa-Konzerns, vor allem die im Branchenvergleich sehr gut entlohnten und mit großzügigen Übergangsregelungen für den Ruhestand ausgestatteten Piloten, sehen es natürlich nicht gerne, wenn Privilegien wegfallen und Vergütungen im Bereich der neuen Billigangebote teilweise deutlich geringer werden als in der Vergangenheit. Die Folge waren zuletzt viele Streiks, die die Lufthansa-Ergebnisse in den vergangenen Jahren immer wieder belastet und auch dem Ruf der Airline unter den Passagieren geschadet haben. Nicht umsonst gibt die Lufthansa deshalb seit neuestem besonders gerne ein um Streikkosten bereinigtes operatives Ergebnis bekannt. Während es die Lufthansa also weiterhin mit Konkurrenten wie Ryanair oder easyJet sowie den aufstrebenden Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten zu tun haben wird, gilt es innerhalb des Konzern für Frieden zu sorgen und die Belegschaft letztlich für den Konzernumbau zu gewinnen. Sollte dies nicht gelingen, wird es ganz schwierig. Zumal auch die Ölpreise und damit die Treibstoffkosten für die Airlines wieder steigen sollten. Die zwischenzeitliche Ölpreisschwäche hat Lufthansa & Co lediglich etwas Luft verschafft. Viel mehr aber auch nicht.

    FAZIT

    Ein Blick auf Unternehmen wie TUI, Carnival, Expedia, Priceline, die Lufthansa als Airline und viele andere Vertreter aus den Bereichen Reise und Freizeit zeigt, dass es sich im Urlaub nicht nur gut entspannen lässt, sondern dass die Reise- und Freizeitbranche Investoren richtig gute Renditechancen eröffnet. Und was gibt es besseres, als entspannt in der Sonne zu liegen und gleichzeitig zu wissen, dass man währenddessen auch als Anleger vom Erfolg seines Reiseanbieters profitiert.

    Dieser Beitrag ist ein Stück aus EINBLICKE – dem neuen kostenfreien Magazin von dieboersenblogger.de. Unter markteinblicke.de finden Sie das gesamte Magazin. Dort können Sie in der Ausgabe blättern oder Sie laden es sich als PDF herunter. EINBLICKE erscheint einmal im Quartal.

     


    (06.08.2016)

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