10 Dinge, die Sie zu Brexit und Referendum wissen müssen (Hans Weitmayr)

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Das Referendum wird am Donnerstag, den 23. Juni abgehalten. Um 22 Uhr lokaler Zeit (21 Uhr MEZ) werden die landesweit 382 Wahllokale geschlossen, die Stimmzettel werden dann in zwölf regionale Ausstellungsstellen gebracht. Die BBC geht davon aus, dass der Wahlausgang inoffizielle um 4 Uhr britischer Zeit (3 Uhr MEZ) fest stehen sollte.

2. Was wird eigentlich genau gefragt?

Im Wortlaut: „Should the United Kingdom remain a member of the European Union or leave the European Union?“

3. Wer ist wahlberechtigt?

Alle Briten, Nordiren, und Commonwealth-Bürger, die im UK leben sowie alle Briten, die weniger als 15 Jahre im Ausland leben und zumindest 18 Jahre alt sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wahlen sind auch die die Commonwealth-Bürger in Gibraltar und die Vertreter des House of Lords wahlberechtigt.

4. Wie konnte es überhaupt so weit kommen?

Das Referendum gilt als wichtiger Baustein in David Camerons Strategie für die Wahlen von 2015. Der Premier versprach im Jahr 2013, er würde die Briten noch vor 2017 über einen EU-Verbleib abstimmen lassen, sollte er 2015 gewählt werden.Hauptziel war es, der UK Independence Party den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das ist ihm gelungen, die Konservativen gewannen den Urnengang.

5. Was passiert bei einem Verbleib der Briten?

Zunächst bleibt alles beim Alten. Beobachter gehen aber davon aus, dass es zu einer prolongierten Phase der Verunsicherung und zu Versuchen kommen wird, weitere Brexit-Referenden zu starten (siehe Schottland …)

6. Was passiert politisch bei einem Brexit?

Das UK verlässt die europäische Union. Das könnte für das Königreich aber zu einer Spaltung führen, sind Waliser, Nordiren und vor allem die Schotten mehrheitlich für einen Verbleib in der Union. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind höchst umstritten. Wahrscheinlich ist, dass sowohl das UK, als auch die Union negative Effekte hinnehmen werden müssen.

7. Wie schützt man sich als Investor gegen einen Brexit?

Über Hedging – also das Eingehen von Short-Positione, die von fallende Kursen profitieren. Einen entsprechenden Artikel finden Sie hier. Oder: Cash in die Tasche und Hände draufhalten.

8. Wie lange würde es dauern, bis Großbritannien bei einem Ausstiegs-Votum tatsächlich die EU verlässt?

Zumindest zwei Jahre, wahrscheinlich länger, da es noch eine Unmenge an vertraglichen Details zu klären gäbe.

9. Gibt es andere Länder, die bereits aus der EU ausgetreten sind?

Die überraschende Antwort: Im weiteren Sinne ja. Und zwar Grönland im Jahr 1982. Die Insel gehört zwar territorial zu Dänemark, erhielt aber Anfang der 80er-Jahr ein höheres Maß an Selbstbestimmung. Das 82er-Referendum ging 52 zu 48 % zugunsten eines Grönxit aus …

10. Könnte Großbritannien nach einem Brexit wieder der EU beitreten?

Ja. Die betreffenden Artikel im Lissabon Vertrag lauten:

Artikel 50: "If a state which has withdrawn from the Union asks to rejoin, its request shall be subject to the procedure referred to in Article 49.“

Und in Artikel 49 heißt es: "The applicant state shall address its application to the Council, which shall act unanimously after consulting the Commission and after receiving the assent of the European Parliament, which shall act by an absolute majority of its component members. The conditions of admission and the adjustments to the Treaties on which the Union is founded, which such admission entails, shall be the subject of an agreement between the member states and the applicant state.“

Briten-Rabatt uns sonstige Vergünstigungen könnten sich die Inselbewohner dann aber  … sagen wir es deutlich … in die Hare schmieren.

… gut, und weil es immer auch skurrile Aspekte und Sorgen gibt, wollen wir Ihnen eine Frage, die der BBC zum Thema Brexit gestellt wurde, nicht vorenthalten … hier ist sie: Frage Nummer 11, „gestellt von Sophie aus Peterborough“, wie die BBC berichtet: „Wenn wir die EU verlassen, bedeutet das, dass wir vom Eurovisions Songcontest ausgeschlossen werden?“ Die BBC beruhigt, guruinvest.at auch: „No, my dear.“ Britannien bleibt so oder so dabei … thank God. Und bevor wir es vergessen: Hier(link is external) noch der einzig mögliche Soundtrack zum Brexit ...