29.04.2016, 3452 Zeichen
"We had a great start to the year." Mit diesen Worten ließ sich Mark Zuckerberg, Gründer und Chef des führende Sozialen Netzwerks Facebook , zu Beginn der Mitteilung zu den Geschäftszahlen für das erste Quartal 2016 zitieren. Investoren sahen ebenfalls einen „großartigen“ Jahresauftakt.
Die Facebook-Aktie kletterte entsprechend kurz nach Bekanntgabe der neuesten Ergebnisse am Abend des 27. April deutlich nach oben. Bleibt nur die Frage, wie lange dieser Schwung anhalten kann. Dass die Liebe der Börsianer zu einem Unternehmen nicht ewig hält, musste einen Tag zuvor Apple schmerzlich erfahren. Trotz eines Nettogewinns von mehr als 10 Mrd. US-Dollar wurde der Konzern mit dem Apfel im Logo von Investoren abgestraft. Angesichts der Tatsache, dass erstmalig seit 13 Jahren rückläufige Umsatzerlöse auf der Agenda standen und es den ersten Absatzrückgangs bei den iPhones gab, sieht es so aus, als würde die Erfolgsgeschichte des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt zu Ende gehen. Facebook scheint dagegen die Zukunft zu gehören.
Zwischen Januar und März schossen die Umsätze um 52 Prozent auf 5,38 Mrd. US-Dollar. Damit wurden die Reuters-Konsensschätzungen von 5,26 Mrd. US-Dollar übertroffen. Dabei profitierte Facebook einmal mehr von den boomenden Werbeeinnahmen. Die Werbeumsätze kletterten um 57 Prozent auf 5,20 Mrd. US-Dollar. Ein besonders wichtiger Wachstumstreiber war erneut die Werbung auf mobilen Geräten wie Smartphones. Nachdem die so genannten mobilen Werbeumsätze im Vorjahresquartal noch 73 Prozent der gesamtem Werbeerlöse ausmachten, stieg ihr Anteil im März-Quartal dieses Jahres auf etwa 82 Prozent an.
Auf der Ergebnisseite konnte Facebook im Auftaktquartal 2016 teilweise noch bessere Zahlen vorlegen. Der Nettogewinn wurde im Vorjahresvergleich auf 1,51 Mrd. US-Dollar in etwa verdreifacht, während der bereinigte Gewinn je Aktie mit 77 Cents deutlich über den Wall-Street-Erwartungen von 62 Cents lag. Für das laufende zweite Geschäftsquartal hat sich Facebook ähnlich beeindruckende Zahlen vorgenommen. Angesichts solcher Ergebnisse ging es fast schon unter, dass das Unternehmen mit dem jüngsten Quartalsbericht auch eine neue Aktienstruktur ankündigte. Eine neue Klasse von Anteilsscheinen soll Mark Zuckerberg die Kontrolle des Konzerns sichern, auch wenn er Aktien verkaufen sollte.
Im jüngsten Facebook-Quartalsbericht war es schwer ein Haar in der Suppe zu finden. Zumal das Unternehmen neben seinem Werbegeschäft weitere Zukunftsmärkte erkundet. Dazu gehört zum Beispiel die Eroberung von virtuellen Welten mithilfe von Oculus VR. Anleger stehen allerdings auch vor dem Problem, sich fragen zu müssen, wie viel von den erwarteten Wachstumsaussichten des Unternehmens im Facebook-Aktienkurs bereits eingepreist ist. Apple dient dabei nur als ein warnendes Beispiel dafür, wie enorm die Fallhöhe für große US-Technologiewerte sein kann, wenn es Mal nicht nach dem Willen der Anleger läuft.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Facebook-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DL08A9) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,50, die Knock-Out-Schwelle bei 93,00 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DL06PG, aktueller Hebel 3,62; Knock-Out-Schwelle bei 141,90 US-Dollar) auf fallende Kurse der Facebook-Aktie setzen.
Stand: 28.04.2016
© Deutsche Bank AG -
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