15.12.2015, 2743 Zeichen
Es sind derzeit vor allem negative Faktoren von außen, die den DAX nach unten ziehen und die Enttäuschung aufgrund der von der EZB nicht erfüllten Erwartungen verstärken. Der am Freitag bevorstehende Verfallstermin am Terminmarkt (Hexensabbat) führt dazu, dass die Abwärtsbewegung noch verstärkt wird, denn viele Trader müssen Positionen absichern. Der DAX fiel am Montag unter 10.200 Punkte zurück, konnte sich aber wieder etwas erholen.
Fed-Sitzung, Ölpreis und Yuan-Abwertung
Es ist ein Dreiklang bestehend aus der bevorstehenden Fed-Sitzung, dem Absturz des Ölpreises sowie der Abwertung des Chinesischen Yuan, der derzeit zu großer Verunsicherung an den globalen Finanzmärkten führt. An der Wall Street ziehen besonders die Öl- und Rohstoffaktien den Gesamtmarkt mit nach unten. In vielen Schwellenländern führt neben dem Ölpreisabsturz auch die bevorstehende US-Zinserhöhung zu einer Kapitalflucht. Der als Benchmark für die Aktienmärkte der Schwellenländer geltende MSCI Emerging Markets Index ist auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen und viele Schwellenländer-Währungen stehen massiv unter Abwertungsdruck. Am stärksten trifft es einmal mehr den Südafrikanischen Rand, der auf ein neues Allzeittief gefallen ist. Wir denken: Viel hängt derzeit am Ölpreis. Sobald dessen Absturz stoppt, werden sich die Märkte beruhigen.
Spekulationen drücken Ölpreis nach unten
Tatsächlich werden derzeit Signale, die auf eine Stabilisierung des Ölmarktes hindeuten, ignoriert. So ist die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA mit 524 auf den tiefsten Stand seit 2010 gefallen. Aus den USA wird 2016 sehr viel weniger Öl auf den Markt kommen. Im Moment wird dies aber ausgeglichen durch eine Produktionsausweitung in Irak, Libyen und anderen Ländern. Die spekulativen Anleger am Futures-Markt sind daher inzwischen sehr einseitig positioniert, die Netto-Long-Positionen sind in den letzten zwei Monaten auf ein Fünftel gefallen. Das schreit geradezu nach einer Gegenbewegung. Wann diese kommt, lässt sich aber nicht vorhersagen. Am Montag gab es immerhin intraday bereits eine kräftige Gegenbewegung.
Fazit
Eskaliert die Lage weiter? Ich denke nicht. Wenn Fed-Sitzung und „Hexensabbat“ hinter uns liegen, wird eine Beruhigung an den Märkten eintreten. So hat der allgemeine Aufwertungsdruck auf den US-Dollar bereits abgenommen. Auch der Ölpreis wird sich stabilisieren. Beides wird für eine Entspannung in den Schwellenländern und an der Wall Street sorgen. Auch am deutschen Aktienmarkt werden daher bald die Käufer zurückkehren. Beim DAX sollten Sie den Support bei 10.000/9.950 Punkten im Blick behalten!
Erfolgreiche Investments,
Ihr Stefan Böhm
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Börsepeople im Podcast S13/18: Sophia Schönauer
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