18.11.2015, 2174 Zeichen
Die Ölpreise zeigen sich am Montag nach den Terroranschlägen in Paris durchwachsen. Konnte Öl noch am Morgen profitieren, ging es am Nachmittag nach unten. WTI-Öl verlor 0,14%, Brent kostete 0,25 Prozent weniger. Am Freitag hatten die Ölpreise stark zurückgesetzt: In den USA hatten stärker als erwartet gestiegene Ölvorräte und überraschend schwache Einzelhandelsumsätze die Ölpreise auf den tiefsten Stand seit Ende August gedrückt. Vor allem die Rekordproduktion aus Russland, Irak und Saudi-Arabien hält den Rohölpreis am Boden. Die IEA spricht mit Blick auf die außergewöhnlich hohen Lagerbestände von einem noch nie dagewesenen Puffer gegen geopolitische Schocks und unerwartete Angebotsausfälle. "Sollte das Überangebot auf den globalen Ölmärkten auch in 2016 bestehen bleiben, wie es die OPEC voraussagt, dürfte sich eine Preiserholung weiter verzögern", argumentiert Ole Hansen, Chefanalyst der Saxo Bank. Volkswirte scheinen den Terroranschlägen in Paris nur eine sehr geringe Wirkung auf die globale Konjunktur beizumessen. "Solange die Anschläge von Paris nicht der Beginn einer fortgesetzten Reihe von Anschlägen sind, erwarten wir, dass die makroökonomischen Auswirkungen begrenzt und von kurzer Dauer sein werden", blickt Malcolm Barr, Analyst bei der Bank JP Morgan, voraus.
Nach Zugewinnen des Goldpreises bis auf 1.098 US-Dollar pro Feinunze am Montagmorgen gab das Edelmetall im Verlauf des ersten Handelstags der Woche wieder ab. Gold rutschte auf die Tiefstände aus dem dritten Quartal zurück. Hintergrund waren die zunehmenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit einer möglichen Zinswende, die auf der nächsten Fed-Sitzung am 16. Dezember beschlossen werden könnte. "Gold wird in den kommenden Wochen weiter sensibel auf Daten und Schlagzeilen zur US-Zinswende reagieren", schätzt Ole Hansen von der Saxo Bank ein. "Bis wir Klarheit hinsichtlich der Fed-Sitzung am 16. Dezember haben, bieten sich Goldpapier-Anlegern nur wenige Anreize, um zu reinvestieren. Wird die Marke von 1.075 US-Dollar pro Feinunze unterschritten, würde der Markt das Tief aus dem Juli 2010 um 1.045 US-Dollar in den Blick nehmen", beschreibt Hansen die markttechnische Situation.
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