15.10.2015, 3044 Zeichen
Die Ölpreise haben zum Wochenauftakt etwas nachgegeben. US-Anleger fielen allerdings aufgrund des Columbus Days am Montag aus. WTI fiel zum Wochenauftakt deutlich unter die Marke von 50 US-Dollar und verbilligte sich bis zum Dienstag um rund 3 Prozent. Die Nordsee-Sorte Brent verlor ebenfalls: um rund 2 Prozent. Die Preisrückgänge ereignen sich allerdings von einem vergleichsweise hohen Niveau aus: Brent war zum Handelsschluss in der Vorwoche mit 54 US-Dollar auf das höchste Niveau seit Ende August gestiegen. WTI notierte mit 51 USD je Barrel so hoch wie seit knapp drei Monaten nicht mehr. Beide Ölsorten hatten die Handelswoche mit einem Plus von jeweils 9% abgeschlossen.
Die US-Regierung hat jüngst ihre Prognose für die Fördermenge an Rohöl in den USA für dieses und das kommende Jahr erhöht. Auch die EIA hat ihre Produktionsprognose um 0,3 Prozent auf eine tägliche Fördermenge von 9,25 Millionen Barrel angehoben. Für 2016 rechnet die Behörde mit einer Fördermenge von täglich 8,86 Millionen Barrel. Im August war die EIA noch dem etwas niedrigeren Wert von 8,82 Millionen Barrel ausgegangen.
Die aktuellen Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zur Bohraktivität in den USA vom Freitag vergangener Woche zeigen allerdings, dass die Zahl der aktiven Ölbohrungen um weitere 9 gesunken ist - sechster Wochenrückgang in Folge. Innerhalb von sechs Wochen sind 70 Bohrlöcher stillgelegt worden. Die Zahl der aktiven Ölbohrungen liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2010. Zum Vergleich: Binnen Jahresfrist ist die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA um mehr als 1.000 gesunken.
Gold profitiert weiterhin von der zunehmenden Unsicherheit an den Märkten. Die durch Chinas Konjunkturschwäche gebremste konjunkturelle Entwicklung in den USA scheint dazu zu führen, dass der US-Notenbank hinsichtlich der lange geplanten Zinswende die Hände gebunden sind. Statt einer vom Markt erwarteten Erhöhung der Zinsen rückt nun die Möglichkeit eines neuen Wertpapierkaufprogramms - QE 4 - in den USA in den Fokus der Anleger. Vor diesem Hintergrund klettert der Goldpreis zu Wochenbeginn auf ein 7-Wochenhoch von knapp 1.170 US-Dollar je Feinunze; nicht zuletzt gestützt vom schwächeren US-Dollar. Das Wiederanziehen des Goldpreises hat in den vergangenen beiden Wochen die charttechnischen Perspektiven des Edelmetalls deutlich verbessert.
Mit dem Preisanstieg des Goldpreises wurden auch die Minenwerte nach oben gezogen. Der an der NYSE gelistete HUI-Index, der sich aus den wichtigsten Goldminentiteln zusammensetzt, hat nach einer Bodenbildung im August und September und seinem Tief von 104 Punkten am 23. September um knapp 30 Prozent zugelegt. Zum Wochenauftakt am Montag, 12. Oktober notierte der Index bei knapp 136 Punkten.
Gewinnmitnahmen spekulativer Finanzanleger führten am Dienstag zu niedrigeren Notierungen von Gold und Minentiteln. Weil es den Bullen im Gold nicht gelang, das August-Hoch zu überwinden, interpretierten Analysten den Preisrückgang um mehr als 10 US-Dollar am Dienstag mit technisch bedingten Verkäufen.
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