21.07.2015, 2043 Zeichen
Enttäuschung darüber, dass Chinas Zentralbank weitaus weniger Gold besitzt als angenommen, sowie eine stärkere Fokussierung auf die US-Zinswende hat den Goldpreis zu Wochenbeginn auf ein neues Mehrjahrestief einbrechen lassen. Zeitweise notierte der Goldpreis in der Nacht von Sonntag auf Montag unter 1100 USD/Unze.
Es war das letzte Mal im April 2009, dass die chinesische Notenbank die Weltöffentlichkeit darüber informierte, wie viel Gold sie hat. Nun hat sie erneut bekannt gegeben, wie viel Gold sie hat. Innerhalb von sechs Jahren hat sie ihren Goldschatz auf 53,32 Millionen Unzen erhöht, das entspricht einem Anstieg um 57%. Analysten hatten mit einer höheren Menge gerechnet. Analysten der Citigroup schreiben etwa, die Meldung von China "impliziere, dass die Reserven um 100 Tonnen pro Jahr wachsen, was dramatisch geringer als die Markterwartungen ist."
Mit diesem Goldschatz zählt China nun zu den fünf Regierungen mit dem größten Goldschatz weltweit. Basierend auf den Daten des Internationalen Währungsfonds halten die USA 261,5 Millionen Unzen Gold, gefolgt von Deutschland, Italien und Frankreich. China hat nun größere Goldreserven als Russland und die Schweiz. Ein Händler aus London sagte gegenüber dem Wall Street Journal, dass die gemeldete Höhe der chinesischen Goldvorräte rund die Hälfte dessen sei, was der Markt eigentlich erwartet hatte. Der gewählte Zeitpunkt der Veröffentlichung ist interessant. China versucht, seine Währung als Reservewährung beim Internationalen Währungsfonds anerkennen zu lassen. Die nächsten Prüfung des IWF wird im September stattfinden. Die Wahrscheinlichkeit für einen ersten Zinsschritt durch die US-Notenbank bei ihrer geldpolitischen Sitzung im September liegt den Fed Fund Futures an der Chicagoer Terminbörse CME zufolge aktuell bei 33%. "Wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt würden die ökonomischen Rahmenbedingungen wahrscheinlich eine Zinserhöhung irgendwann in diesem Jahr erlauben", sagte Janet Yellen bei ihrer Anhörung vor dem US-Kongress in der vergangenen Woche.
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Börsepeople im Podcast S16/15: Elvira Karahasanovic
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