13.07.2015, 5678 Zeichen
Ich weiß, ich wiederhole mich hier häufiger. Sei’s drum. Ich möchte heute noch mal das Wichtigste zum Sparen für den Ruhestand auf den Punkt bringen.
Ich empfehle Ihnen, mehr als zehn Prozent Ihres Einkommens zu sparen. Besser sind 20 oder 30 Prozent. Investieren Sie das Geld gut. Gleichzeitig sollten Sie natürlich das Leben genießen. „Sammeln“ Sie schöne Erlebnisse, Erinnerungen. Aber vergessen Sie das Investieren nicht. Beides ist möglich. Sie müssen sich eben anstrengen.
Lebemänner verstehen das nicht. Sie verhalten sich wie Kleinkinder. Sie wollen all ihre Wünsche sofort erfüllt haben. Neue Küche, neues Auto, neues Smartphone, neue Möbel. Am besten alles auf Pump.
Ein solches Verhalten endet oft in der finanzielle Katastrophe. Einerseits in einem schillernden Umfeld zu leben und andererseits ein volles Konto zu haben, funktioniert nicht. Das eine schließt das andere aus.
Nehmen Sie also Ihr Leben in die Hand. Und sparen Sie. Ich bin zum Beispiel der Meinung, dass ein nagelneues Auto zum Angeben eine ganz große Dummheit ist. Finanziell zumindest. Wozu eigentlich?
Wollen Sie für solche Auto-Wünsche länger arbeiten? Ich nicht! Wollen Sie im Alter Finanzprobleme haben? Ich möchte lieber finanziell frei sein. Natürlich muss das jeder selbst für sich entscheiden.
Kommen wir nun zur Geldanlage. Der Deutsche Michel ist damit überfordert. Er weiß nicht, wohin am besten mit dem Geld. Studien zeigen, dass Anleger der Börse Meilen hinterher laufen, weil sie gravierende Fehler machen. Sie kaufen Aktien oben, sie verkaufen Aktien unten. Sie traden zu viel, weil sie Angst haben, eine gute Aktie zu verpassen. Ständig drehen sie ihr Depot.
Außer Spesen kommt nichts dabei heraus. Wie machen Sie es besser? Ein guter Grundstock sind Indexfonds. Etwa auf den DAX oder S&P 500. Bevorzugen Sie extrem kostengünstige Indexpapiere. Denn: Je höher die Gebühr, desto weniger bleibt für Sie übrig.
Es gibt selbstverständlich sehr gute Aktienfonds. Aber die Mehrheit der Aktienfonds ist Schrott. Die meisten Fondsmanager schneiden langfristig schlechter als die Benchmark (der Index) ab. Daher sind Indexfonds bzw. ETFs einem aktiven Aktienfonds überlegen – bis auf wenige Ausnahmen.
Genauso stellt sich die Frage, ob Sie überhaupt einen teuren Vermögensverwalter brauchen? Sie können ein Depot eigenständig mit Indexfonds zusammenstellen. Und stetig sparen. Profis sind nicht immer ihr Geld wert. Es ist leider so. Sie sollten immer kritisch prüfen, für welche Dienstleistung Sie eigentlich Geld bezahlen und ob es das wert ist. Es ist wichtig für Sie zu wissen, ob Interessenkonflikte vorliegen.
Hanebüchen finde ich zum Beispiel, wenn Anleger Ausgabeaufschläge für Aktienfonds von bis zu fünf Prozent bezahlen. Das ist ein Unding. Ich halte das im Prinzip für eine Abzocke.
Bestücken Sie einfach Ihr Depot mit einem Indexfonds auf den S&P-500-Index und streuen Sie ein paar grundsolide Dividendenzahler dazu. Qualitätsfirmen, die seit mehr als 100 Jahren erfolgreich sind. Besonders die langweiligen Branchen sind ratsam. Ich denke an Chemie, Lebensmittel, Energie, Konglomerate, Waschmittel…
Also fassen wir noch mal zusammen: Leben Sie unterhalb Ihrer Verhältnisse. Sparen Sie. Kaufen Sie Indexfonds. Eventuell mischen Sie Qualitätsaktien bei.
Bilden Sie sich weiter. Achten Sie auf Ihre Gesundheit. Genießen Sie das Leben. Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen. Wenn Sie den Plan durchziehen, kann eigentlich nichts schief gehen.
Viele Menschen machen sich zu viel Sorgen. Sie haben Angst vor der Börse. Sie haben Angst einen Fehler in der Geldanlage zu machen. Sie sind deshalb wie gelähmt. Sie legen ihre Ersparnisse lieber auf Sparbüchern, Bausparverträgen, Kapitallebensversicherungen etc. an. Dabei sind die Renditen hier im Regelfall lausig.
Es ist eigentlich eine Tragödie. Denn die Inflation nagt massiv an solchen Geldanlagen. Sparen Sie also lieber über Indexfonds. Jeden Monat. Stetig. Haben Sie Geduld. Mehrere Jahrzehnte. Bis zum Ruhestand. Lassen Sie sich von dem Plan nicht abbringen. Stur. Stetig. In den Aktienmarkt zu investieren, zahlt sich aus. In guten wie in schlechten Zeiten. Fangen Sie am besten sofort an.
Natürlich gibt es Risiken. Ganz risikofrei bekommen Sie das renditenstarke Sparen nie hin. Sonst müssten Sie alternativ ein Bündel Bargeld im Marmeladeglas im Garten vergraben. Ob das aber eine gute Anlage ist? Wohl kaum. Der Aktienmarkt ist besser. Er steigt und fällt. Er macht wilde Sprünge. Und crasht irgendwann. Das gehört zum Wesen der Börse dazu. Ertragen Sie das einfach.
Langfristig steigt die Börse fürstlich. Sie ist eine der besten Anlageklassen, die ich kenne. Sie dürfen die Börse allerdings nicht mit einem Spielkasino verwechseln. Kaufen und Liegenlassen ist die bessere Strategie.
Crasht es, kaufen Sie dazu. Ein Börsencrash ist ein Geschenk. Haben Sie Mut.
Haben Sie einen Indexfonds 30 oder 40 Jahre lang durchgehalten und stetig aufgestockt, werden Sie sehr zufrieden sein. Sie werden das kaum bereuen. Das gleiche gilt für Qualitätsfirmen wie Berkshire Hathaway oder Johnson & Johnson.
Stefan Obersteller vom Blog geldbildung.de hat mich übrigens zu dem gesamten Themenkomplex interviewt. Wir sprachen knapp eine Stunde lang. Wir sprachen übers Sparen, Investieren, das Schuldenmachen. Vor allem rate ich ab, Schulden aufzunehmen. Fangen Sie besser erst gar nicht damit an. Was Sie sich nicht leisten können, sollten Sie nicht kaufen.
Eine Ausnahme sind Immobilien. Auch hier gilt es, sehr vorsichtig zu sein. Überstürzen Sie nichts. Haben Sie mindestens 20 Prozent Eigenkapital. Danach: tilgen, tilgen, tilgen. So schnell wie möglich. Niemand möchte sich im Alter mit Hypotheken herumschlagen.
Im Original hier erschienen: So geht Aktiensparen am besten
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