10.07.2015, 2997 Zeichen
Wieder einmal dürften Ölwerte die Party verhageln.
Nachdem die Wall Street zuletzt von der Griechenland-Krise und Spekulationen über die erste US-Zinsanhebung etwas durchgerüttelt wurde, sind derzeit wieder die Fundamentaldaten am Zug. Die US-Unternehmen legen die Gewinnausweise für das 2. Quartal vor, und dabei dürften wieder einmal die Ölwerte die Party verhageln. Ohne Energieaktien soll der S&P 500 im 2. Quartal ein Gewinnwachstum von 2,2 Prozent erreichen; wenn man die Ölaktien mit hineinrechnet, wird ein Gewinnrückgang um 4,5 Prozent erwartet. Am Ende sollte das Ergebnis dann zwar besser ausfallen, da viele Unternehmen vor Bekanntgabe der Zahlen bewusst tiefstapeln. Dennoch: die Gewinndynamik in den USA zeichnet bestenfalls ein gemischtes Bild. Man kann sicher festhalten, dass viele Faktoren, die die Unternehmensgewinne im 1. Quartal belastet haben, ausgelaufen sind: der harte Winter, der Streik der Hafenarbeiter an der Westküste, und auch die ruckartige Aufwertung im US-Dollar. Andererseits sind die Bewertungen merklich angestiegen. Der S&P hat derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18. Im Jänner war das KGV noch bei 17, der Durchschnitt der letzten 10 Jahre beträgt 15,7. Was die Sektoren betrifft, so könnte diesmal der private Konsum für eine positive Überraschung sorgen. Hier könnten der Rückgang der Arbeitslosigkeit und die gesunkenen Energiepreise positiv durchschlagen.
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