06.07.2015, 6463 Zeichen
Heute gibt es im Bargain Magazine wieder mal ein Interview, diesmal mit Bijan Kholghi, der die Kholghi Finanz- & Vermögensplanung führt und obendrein auch den Blog http://rürup-renten-vergleich.de/ betreibt.
B.M.
Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, dem Bargain Magazine einige Fragen zu beantworten. Beginnen wir doch bitte mit einer Erläuterung, was die Rürüp-Rente ist? Viele unserer Leser, zumindest jene in Österreich, werden wahrscheinlich schon mit dem Begriff gar nichts anfangen können. Worum geht es da?
B.K.
Die Rürup Rente ist eine in Deutschland staatlich geförderte Altersvorsorgeform. Selbständige und Angestellte können die eingezahlten Beiträge zum Großteil steuerlich absetzen. Dafür hat der Gesetzgeber als Auflage gemacht, dass die geförderten Produkte nur als lebenslange Rente ausgezahlt werden dürfen. Investieren können Kunden in klassische Policen, die durch das niedrige Zinsniveau immer unattraktiver werden, oder in fondsgebundene Rürup Renten Produkte.
B.M.
Wie würden Sie jemandem, der Ihren Blog noch nicht kennt, in aller Kürze und pointiert beschreiben, womit Sie sich dort beschäftigen? Was würden Sie sonst noch als Ihre Fachgebiete im Finanzbereich bezeichnen?
B.K.
Mein Rürup Renten Blog soll für Verbraucher ein Leitfaden sein, worauf bei der Produktauswahl zu achten ist. Im durch Provisionsberatung dominierten Deutschland wird leider sehr selten z.B. über das Thema Produktkosten gesprochen. Dies liegt an dem Interessenkonflikt zwischen Vermittler und Kunde. Als unabhängiger Honorarberater lege ich hier meinen Finger ganz bewusst in die Wunde und versuche Verbraucher schlau zu machen, was Sie sich genau anschauen müssen.
Sonst liegt mein beruflicher Schwerpunkt in der Betreuung vermögender Privatkunden. Ich analysiere dabei die Vermögensstruktur meiner Mandanten und erarbeite gemeinsam mit ihnen eine individuelle, breit aufgestellte Vermögensallokation. Im Anschluss biete ich eine laufende Vermögensbetreuung für Umsetzung, Controlling und Anpassungen an.
B.M.
In Österreich ist das Gewerbe der Finanzberatung sehr stark reglementiert. Welche Voraussetzungen in rechtlicher Hinsicht müssen in Deutschland erfüllt sein, um eine Honorarberatung anbieten zu können?
B.K.
Auch in Deutschland wird diesbezüglich immer mehr reguliert. Es muss in jedem Fall eine Registrierung im entsprechenden Register erfolgen, die auch eine fachliche Mindestqualifikation voraussetzt. Die Bezeichnung im Finanzbereich lautet „Honorar- Finanzanlagenberater“. Doch die meisten Verbraucher kennen diese nicht. Der landläufige Begriff des Honorarberaters ist dagegen nicht geschützt. So gibt es am deutschen Markt leider nicht wenig Berater, die sich als Honorarberater bezeichnen jedoch trotzdem noch Provisionen über Produktanbieter vereinnahmen. Eine Unterscheidung ist für Verbraucher damit extrem schwierig.
B.M.
Sie beschreiben in Ihrem Lebenslauf, den Weg zu Finanzdingen zunächst als Autodidakt gegangen zu sein. Ich denke, damit können sich auch viele Leser des Bargain Magazines identifizieren. Was war der Auslöser, sich mit diesen Themen zu befassen? Können Sie aus dieser damaligen Zeit eventuell auch eine Art Idol oder Vorbild nennen, dem Sie anfänglich nachgeeifert haben?
B.K.
Mich haben die Finanzmärkte schon in früher Jugend fasziniert. Im Alter von 15 habe ich wie viele begonnen, am Sparkassen Börsenspiel teilzunehmen. Seitdem hat mich die Faszination nicht mehr losgelassen. Bis ich auch beruflich diesen Weg eingeschlagen bin. Anfänglich waren sicher Investmentlegenden wie Warren Buffet Persönlichkeiten denen man nachgeeifert ist.
B.M.
Gibt es bestimmte Anlageklassen, mit denen Sie sich eher befassen, als mit anderen? Was ist momentan Ihrer Erfahrung nach populär und wird besonders oft nachgefragt?
B.K.
Aktuell kommt man sicher am Thema Aktien nicht vorbei. In Zeiten extrem niedriger Zinsen spielen für viele Mandanten z.B. Dividendenaktien mit hohen Ausschüttungen eine wichtige Rolle. Schaut man in diesem Bereich etwas über den Tellerrand, erhält man z.B. bei Schwellenländeraktien noch Dividendenrenditen zwischen 4 und 5%. Aber auch Alternative Anlageklassen zu Staatsanleihen sind stark gefragt. Dazu gehören Unternehmensanleihen, Hochzinsanleihen oder Schwellenländeranleihen. Auch sogenannte Multi Strategie Ansätze sind als Beimischung interessant. Ich rate Mandanten immer sich breit über verschiedene attraktive Anlageklassen aufzustellen.
B.M.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Mit einer typischen 40-Stunden-Woche im 9 to 5-Rhythmus wird es ja auch bei Ihnen nicht weit her sein
B.K.
Nach nun über 13 Jahren Selbständigkeit sind meine wilden Zeiten diesbezüglich zum Glück vorbei. Ich versuche schon mit 40 Stunden in der Woche auszukommen. Früher war das natürlich ganz anders. Aber natürlich gibt es auch heute noch Stoßzeiten in denen ich auf 50 oder 60 Stunden komme. Oft ist es auch schwer abzugrenzen, da mein Beruf gleichzeitig meine private Leidenschaft ist. So lese ich privat z.B. Fachbücher oder Zeitschriften zu Finanzthemen, was ich sicher nicht als Arbeitszeit rechne.
B.M.
Wenn Sie auf eine einsame Insel flüchten müssten, und wissen, dass Sie dort viel Zeit haben werden, um sich über Finanzdinge weiterzubilden… welche drei einschlägigen Bücher aus der Fachliteratur würden Sie unbedingt einpacken?
B.K.
Ich würde Interessierten folgende 3 Bücher für die Insel empfehlen:
- Stocks for the Long Run (Prof. Jeremy Siegel)
- Behavioral Finance (Goldberg, Nietzsch)
- Herleitung und Umsetzung eines passiven Investmentansatzes (Gerd Kommer)
B.M.
Hand aufs Herz… wie oft checken Sie für Sie relevante Aktienkurse?
B.K.
Das hängt etwas von der Marktsituation ab. Da dies auch zu meiner Dienstleistung für meine Mandanten gehört, schaue ich mir in turbulenten Zeiten ca. 2-3 Mal die Woche die Märkte an. In ruhigen Phasen eher einmal die Woche. Öfters nicht, da die Strategien stets langfristig orientiert sind.
B.M.
Zu Guter Letzt noch die Frage, die wir allen unseren Interviewpartnern stellen: Was erhoffen Sie sich von der Zukunft, was sind Ihre Ziele?
B.K.
Ich hoffe, dass ich, meine Familie und meine Lebenspartnerin sehr lange gesund bleiben.
Sonst sind meine beruflichen Ziele weiter erfolgreich mit meinen bestehenden Mandanten zusammen zu arbeiten und diesen noch etwas auszubauen. Außerdem arbeite ich an einem weiteren Finanzblog zum Thema Vermögensanlage. Das Projekt steckt aber noch in den Kinderschuhen.
Vielen Dank für das nette Interview.
The post Interview mit Bijan Kholghi appeared first on Bargain.
Wiener Börse Party #750: Christoph Boschan überrascht mich zum Jubiläum und ich sage thx, die finalen Umsatzwerte sind da
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:Polytec Group, voestalpine, Agrana, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Warimpex, OMV, VIG, Semperit, RBI, Wienerberger, Cleen Energy, DO&CO, EVN, EuroTeleSites AG, Oberbank AG Stamm, Immofinanz, Mayr-Melnhof, Amag, CA Immo, Erste Group, Flughafen Wien, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.
Random Partner
wikifolio
wikifolio ging 2012 online und ist heute Europas führende Online-Plattform mit Handelsstrategien für alle Anleger, die Wert auf smarte Geldanlage legen. wikifolio Trader, darunter auch Vollzeitinvestoren, erfolgreiche Unternehmer, Experten bestimmter Branchen, Vermögensverwalter oder Finanzredaktionen, teilen ihre Handelsideen in Musterportfolios, den wikifolios. Diesen kannst du einfach und direkt folgen – mit einer Investition in das zugehörige, besicherte wikifolio-Zertifikat.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Österreich-Depots: Schwächer (Depot Kommentar)
» Börsenradio Live-Blick 2/10: DAX schwächer, Rheinmetall wiedererstarkt, ...
» Wiener Börse Party #750: Christoph Boschan überrascht mich zum Jubiläum ...
» Börsegeschichte 2.10.: Wienerberger, Andritz, EuroTeleSites (Börse Gesch...
» In den News: Wiener Börse-Umsätze, Verbund, Flughafen Wien, Aktiendeals ...
» Nachlese: London Day, Petrus Advisers, Helga Mayer Stellantis Opel (Chri...
» Wiener Börse zu Mittag schwächer: Addiko Bank, Agrana, Do&Co gesucht, IR...
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. DAX, Covestro, Siemens Energy
» ATX-Trends: UBM, Porr, Bawag, Erste Group, RBI ...
» Börsepeople im Podcast S15/03: Helga Mayer
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A3DYG5 | |
AT0000A2SKM2 | |
AT0000A3CT80 |
- Petrus Advisers hat bei CA Immo deutlich reduziert
- Wiener Börse Nebenwerte-Blick: Addiko stark
- Wiener Börse: ATX beendet Mittwoch leicht im Minus
- Wie Addiko Bank, Cleen Energy, Rosenbauer, Polyte...
- Wie DO&CO, EVN, voestalpine, Immofinanz, AT&S und...
- Österreich-Depots: Schwächer (Depot Kommentar)
Featured Partner Video
Leichter Montags-Regen
Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 16. September 2024 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch Twitter: @Sporttagebuch_
Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel -...
Books josefchladek.com
Ed van der Elsken
Liebe in Saint Germain des Pres
1956
Rowohlt
Matthew Genitempo
Dogbreath
2024
Trespasser
Kjell-Ake Andersson & Mikael Wiström
Gruvarbetare i Wales
1977
Trydells