31.05.2015, 4099 Zeichen
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Warren Buffett kaufte seine erste Aktie, als er elf Jahre alt war. Er arbeitete im Lebensmittelladen seines Vaters in Omaha. Er machte in den folgenden Jahren viele Fehler mit seinen Aktien. Er handelte zu viel. Er konnte den fairen Preis der Aktien nicht einschätzen. Er hatte nicht die richtige Strategie. Und so kam es, dass Buffett nur Geld wechselte. So wie es viele Privatanleger tun.
Als Buffett Anfang 20 war, lernte er, die richtige Strategie anzuwenden. Er lernte von seinem Professor Benjamin Graham, wie Value Investing funktioniert. Buffett folgte fortan der Lehre seines Professors, das machte ihn später steinreich.
Das britische Multitalent Richard Branson gründete als 16-jähriger das Magazin „Student“. Es folgten LP-Läden, eine Airline, ein Mobilfunk- sowie Kabel-TV-Anbieter usw. Er war 28, als er die Necker-Insel kaufte. Es gibt eine schöne BBC-Dokumentation, sie zeigt, wie Branson seine Luxusinsel an reiche Gäste vermarktet:
Wir sind aber nicht Buffett und nicht Branson. Trotzdem ist einiges schon in jungen Jahren möglich. Zum Beispiel das Sparen und Investieren. Am besten bringen es Eltern den Kindern bei. Und wenn wir alt genug sind, wissen wir hoffentlich, wie es geht.
Eine Möglichkeit, um einen finanziell sorgenfreien Ruhestand genießen zu können, wäre: Gleich nach der Geburt sollten Eltern für ihr Baby ein Depot einrichten. Mit Hilfe von Oma, Opa, Onkel und anderen sollte es möglich sein, 7.000 Euro zusammenzukratzen. Angelegt in einen Indexfonds, verzinst zu acht Prozent, kämen nach 65 Jahren mehr als eine Million Euro zusammen. Passend zum Ruhestand.
Lebemänner, die ständig pleite sind und kein Geld am Monatsende übrig haben, haben ständig Ausreden. Fangen Sie früh an, den Umgang mit Geld zu lernen! Mögen Sie das Geld, akzeptieren Sie es. Gehen Sie bewusst mit Geld um.
Kaufen Sie einfach nie etwas, was Sie sich nicht leisten können. Das wäre eine gute Einstellung. Es ist einfach eine Frage der Disziplin. Menschen kommen mit ihrem Leben nicht klar, weil sie keine Disziplin haben. Sie müssen Verantwortung übernehmen. Sogar Eichhörnchen wissen, dass sie Vorräte aufbauen müssen. Sonst schaffen sie es nicht über den Winter. Das gleiche gilt fürs Körpergewicht, für die Ernährung usw.
Die ganze Angeberei mit Statussymbolen macht uns nicht wirklich glücklich. Als ich Abi machte, kamen einige zur Schule mit protzigen Angeberautos. Sauteuer! Bezahlt von den Eltern. Ich fuhr eine uralte Rostschüssel. Der Fiesta schaffte es mit Ach und Krach über den Berg. Ich arbeitete nach der Schule in einem McDonalds. Am Grill. An der Kasse. Am Wochenende teilte ich Zeitungen aus. Meine Eltern hatte nicht genügend Geld. So lernte ich gezwungenermaßen früh genug, wie hart es sein kann, um an Geld zu kommen. So lernte ich das Geld zu schätzen. Was gar nicht so schlecht ist.
Meine Eltern brachten mir Genügsamkeit und Bodenständigkeit bei. Es kommt im Leben nicht darauf an, was für ein Auto wir fahren. In was für einem Haus wir leben. Welche Kleidung wir tragen.
Wenn wir auf dem Sterbebett liegen und unser Leben Revue passieren lassen, kommt uns dann das Angeberauto in den Sinn? Wohl kaum. Was wunderbar wäre, wenn wir vor unseren Augen Revue passieren lassen können, wie wir anderen in einer Krise halfen, wie wir unsere Zeit für wohltätige Zwecke opferten. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Menschlichkeit.
Ich finde zum Beispiel großartig, wie sich Bill Gates für die Menschheit einsetzt. Er spendet unglaubliche Summen seines Privatvermögens zum Wohle aller. Einfach faszinierend, wie er das macht:
Was erfüllt noch ein Leben? Kleine Freuden. Diese haben den Vorteil günstig zu sein. Mit der U-Bahn zum Strand oder zum zu Pool fahren, macht mir Freude. Minigolf spielen. Mit Freunden oder Familie eine Radtour machen. Wandern. Sport. Zum Grillfest einladen.
Große Freuden sind eine andere Sache. Schönes Haus. Langer Urlaub. Vorruhestand. Ja, wer das Geld hat, warum nicht? Wenn es nicht reicht für die großen Freuden, ist das kein Beinbruch. Finde ich zumindest.
Im Original hier erschienen: Bringen Sie Ihren Kindern das Sparen und Investieren bei
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 3/365: Warum der Österreichische Kapitalmarkt vom Zuckerl-Aus profitieren wird
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