21.01.2015, 3514 Zeichen
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde die Euphorie rund um Tesla Motors etwas eingebremst. Das heißt jedoch nicht, dass das Unternehmen seine ambitionierten Ziele aus den Augen verlieren würde.
Gründer und Konzernchef Elon Musk hatte zuletzt einige Male betont, dass er von den langfristig guten Aussichten bei Tesla überzeugt sei, er jedoch die zwischenzeitliche Euphorie an der Börse rund um den kalifornischen Elektrowagenbauer für etwas übertrieben halten würde. Obwohl ihm eine etwas weniger euphorische Bewertung der Tesla-Aktie lieber gewesen wäre, dürfte er jedoch über die seit einiger Zeit anhaltende Kursschwäche genauso wenig erfreut sein. Das Unternehmen hatte dabei mit einigem Gegenwind zu kämpfen.
Im Zuge des Berichts zum dritten Quartal 2014 am 5. November hatte man zum Beispiel einräumen müssen, dass die für das Gesamtjahr insgesamt angepeilte Menge an ausgelieferten Fahrzeugen von 35.000 Autos um 2.000 Fahrzeuge unterschritten werden würde. Außerdem dürfte es gerade für Hersteller von Elektrofahrzeugen wenig förderlich sein, wenn die Ölpreise derart in die Tiefe stürzen, wie es in der zweiten Jahreshälfte 2014 und zu Beginn dieses Jahres der Fall war. Im Fall von Tesla sollten sich die Auswirkungen jedoch in Grenzen halten. Das Unternehmen bietet mit dem Model S derzeit nur Autos in der gehobenen Preisklasse an. In den USA geht es ab etwa 70.000 US-Dollar pro Fahrzeug los. Daher ist es anzunehmen, dass Tesla-Kunden ihre Fahrzeuge nicht in erster Linie kaufen, um Spritkosten einzusparen.
Jüngst war es Elon Musk selbst, der einige wenig erfreuliche Nachrichten für Investoren parat hatte. Am 13. Januar sagte er gegenüber „Bloomberg News“, dass er erst für 2020 damit rechnen würde, dass Tesla auf Jahressicht Gewinne abwirft. Zudem musste das Unternehmen zuletzt in China wegen Problemen mit den Ladesystemen schwächelnde Verkäufe verkünden. Gerade von dem Vorstoß auf den mittlerweile wichtigsten Einzelmarkt für Automobile hatte sich Tesla sehr viel versprochen. Zwar fügte er an, dass in China verlorengegangene Autoverkäufe durch bessere Absätze in den USA und in Europa jüngst mehr als wettgemacht werden konnten, allerdings war der Schaden bereits angerichtet und Investoren in Bezug auf die Wachstumsaussichten verunsichert. Gleichzeitig sollten es Anleger Tesla aber verzeihen können, dass es mit der Profitabilität noch eine Weile dauern dürfte, allerdings auch nur, wenn die Wachstumszahlen stimmen.
Damit die Wachstumszahlen stimmen, will Tesla in diesem Jahr mit dem SUV Model X Autokäufern eine größere Auswahl liefern. Zudem wird an der „Gigafactory“ für Lithium-Ionen-Batterien in Nevada und an neuen Produktionsstätten für die Autos gebaut. Mit dem für rund 30.000 bis 35.000 US-Dollar veranschlagten Model 3 ist dann auch der große Angriff auf den Massenmarkt geplant. Ganz nebenbei wird bis dahin auch das Netz mit „Supercharger“-Ladestationen weiter ausgebaut, so dass auch das wichtige Thema der Reichweite immer besser gelöst werden dürfte.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Tesla-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT1M0L) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,17, die Knock-Out-Schwelle bei 141,10 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT89G6, aktueller Hebel 3,51; Knock-Out-Schwelle bei 237,05 US-Dollar) auf fallende Kurse der Tesla-Aktie setzen.
Stand: 19.01.2015
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