17.12.2014, 3818 Zeichen
Lange Zeit wurde an den Aktienmärkten am Geschäftsmodell von Facebook gezweifelt. Zudem hatte der verunglückte Börsengang des führenden Sozialen Netzwerkes im Mai 2012 zur allgemeinen Verunsicherung der Anleger in Bezug auf Facebook beigetragen. Doch inzwischen konnte das von Mark Zuckerberg gegründete und geleitete Unternehmen eine Serie an beeindruckenden Quartalsberichten auf das Parkett zaubern, so dass die Aktie in die Höhe schoss. Allerdings scheint spätestens seit dem jüngsten Quartalsbericht einiges von der Unsicherheit zurückgekehrt zu sein.
Investoren dürften dabei erneut darüber grübeln, dass die Facebook-Aktie schwindelerregende Höhen erreicht hat und die aktuellen Notierungen trotz der jüngsten Geschäftserfolge hauptsächlich auf Vorschusslorbeeren beruhen. Sollte sich das von Anlegerseite erhoffte Wachstum nicht einstellen, dürfte die enorme Fallhöhe für zusätzliche Verunsicherung sorgen. Aus diesem Grund hatten die Börsianer zuletzt insbesondere die enttäuschende Umsatzprognose für das laufende Schlussquartal 2014 wenig begeistert aufgenommen. Während das Unternehmen ein Umsatzplus im Vorjahresvergleich um 40 bis 47 Prozent in Aussicht stellt, geht man auf Analystenseite laut Reuters-Konsens von einem Zuwachs am oberen Ende um 46,1 Prozent aus. Damit bleibt wenig Raum für positive Überraschungen.
Um die Erwartungen in Sachen Wachstum zu erfüllen will Facebook im kommenden Jahr kräftig investieren. Dabei hat man insbesondere den für 22 Mrd. US-Dollar übernommenen Kurznachrichtendienst WhatsApp und den Spezialisten für 3D-Brillen Oculus im Blick. Zwar macht Facebook mit den hohen Investitionsausgaben etwas für US-Technologieunternehmen wenig überraschendes, allerdings fielen die Marktreaktionen heftig aus, als Finanzchef David Wehner bei der Telefonkonferenz nach dem am 28. Oktober vorgelegten Bericht für das dritte Quartal ankündigte, die Ausgaben im kommenden Jahr um 55 bis 75 Prozent nach oben zu schrauben. Schon im dritten Quartal waren diese um 41 Prozent gestiegen.
Wie lohnend solche Investitionen jedoch sein können, zeigt sich an dem für rund 1 Mrd. US-Dollar übernommenen Foto-Dienst Instagram. Während es am Markt viele Stimmen gab, die davon gesprochen hatten, dass Facebook zu viel bezahlt hätte, dürfte sich die Meinung ändern, nachdem das Unternehmen in einem Blog-Beitrag am 10. Dezember verkünden konnte, dass man inzwischen mehr als 300 Millionen Menschen und damit mehr als der Kurznachrichtendienst Twitter erreichen würde. Dabei würden diese Nutzer jeden Tag mehr als 70 Millionen Fotos und Videos teilen.
Dank solcher Nachrichten könnten Investoren doch noch Vertrauen gewinnen und der Facebook-Aktie zu einer Fortsetzung der jüngst unterbrochenen Kursrallye verhelfen. Trotzdem wird es das Soziale Netzwerk auch weiterhin schwer haben die Kritiker zu überzeugen, die immer noch am Geschäftsmodell des Unternehmens zweifeln. Schließlich war es Facebook selbst, das im Zuge früherer Quartalsberichte davon gesprochen hatte, dass man den Nutzern des Netzwerks nicht mehr allzu viel Werbung zumuten könne. Gerade die Werbung ist jedoch die Haupteinnahmequelle. Daher wird sich der zukünftige Unternehmenserfolg auch daran entscheiden, wie gut der Vorstoß in neue Geschäftsfelder wie Online-Überweisungen oder die 3D-Brillentechnologie gelingt.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Facebook-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT4U45) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,92, die Knock-Out-Schwelle bei 58,70 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT7YPF, aktueller Hebel 2,84; Knock-Out-Schwelle bei 95,70 US-Dollar) auf fallende Kurse der Facebook-Aktie setzen.
Stand: 15.12.2014
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