30.04.2024,
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Wien (OTS) - Im Immobilienpreisspiegel 2024 des WKÖ-Fachverbandes der
Immobilien- und Vermögenstreuhänder wird die reale, marktnahe
Preisentwicklung des Jahres 2023 abgebildet. „Die Detailergebnisse
für Wien zeigen: Alle Segmente sind stabil, die Kaufpreise von
Immobilien steigen, jedoch deutlich unter der Inflation“, erklärt
Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Immobilientreuhänder in der
Wirtschaftskammer Wien.
Durchschnittlich lag der Quadratmeterpreis beim Kauf von
Eigentumswohnungen im Erstbezug 2023 bei 4.949,75 Euro (+3,31
Prozent). Bei den Wiener Bezirken war mit 14.095,80 Euro (+4,18
Prozent) die Innere Stadt am teuersten, Simmering verzeichnete den
günstigsten Quadratmeterpreis (3.904,52 Euro, +2,59 Prozent).
Bei Reihenhäusern betrug er im Schnitt 2.893,91 Euro (+2,03
Prozent), bei Einfamilienhäusern 3.202,76 Euro (+3,87 Prozent) in den
Wiener Bezirken außerhalb des Gürtels (10 bis 23). Den größten
Preiszuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten Baugrundstücke
zum Verkauf (933,43 Euro pro Quadratmeter) und Geschäftslokale zur
Miete (21,14 Euro pro Quadratmeter) mit jeweils 5,87 Prozent und 7,84
Prozent mehr.
Zwtl.: Miet-Nachfrage deutlich gestiegen, Angebot wird immer knapper,
Preise steigen
Weil die Neubautätigkeit in Wien 2023 sehr hoch war, gab es ein
ausreichendes Angebot an Wohnungen, dementsprechend moderat fielen
die Preiserhöhungen aus. „2,89 Prozent – und damit weniger als die
Teuerungsrate – hat die Preisanpassung bei nicht preisgeregelten
Mietwohnungen in Wien betragen. Das entspricht klar unserer
Marktprognose sowie der Tatsache, dass es im vergangenen Jahr gerade
im Neubausegment in städtischen Randlagen ein Überangebot an
Wohnungen gegeben hat. Es zeigt sich also, dass das Verhältnis von
Angebot und Nachfrage auch die Preise regelt und ein ausreichendes
Angebot preisdämpfend wirkt“, so Pisecky.
Genau dieses Verhältnis hat sich heuer im Vergleich zum Vorjahr
wieder stark verändert – die Nachfrage nach Mietwohnungen ist
deutlich angestiegen, wie eine Auswertung der Suchanfragen <a>–</a>
gemessen von der Immobiliensoftware Justimmo –zeigt. Im ersten
Quartal 2024 verzeichnete man in Wien rund 250.000 solcher Anfragen,
im selben Zeitraum noch knapp 200.000 gewesen.
Dementsprechend verknappt sich das Mietangebot – das spüren auch
schon Wohnungssuchende am Markt. „Für die Mieter ist es in letzter
Zeit nicht billiger geworden, vor allem die innerstädtische
Mietpreisentwicklung beobachte ich mit Sorge“, erklärt
Immobilienmakler Philipp Sulek. Durch den Einbruch der gewerblichen
Bautätigkeit im Neubaubereich könnte sich diese Situation weiter
zuspitzen. „Mit dieser Entwicklung, wie sie in den kommenden Jahren
bevorsteht, kommt es zu einer weiteren Angebotsverknappung, damit
kann es künftig mit den Preisen wieder nach oben gehen“, erklärt
Pisecky.
Zwtl.: Bestellerprinzip verschlechtert Situation für Mieter
<a>Im Juli 2023 </a>trat in Österreich das Bestellerprinzip in
Kraft. Seitdem dürfen Immobilienmakler die Provision nur vom
Erstauftragsgeber, in der Regel dem Vermieter verlangen. Nach wie vor
wirkt sich das Gesetz negativ auf den Markt für Mietwohnungen aus.
„Seit dem fast einjährigen Bestehen blicken wir auf eine sehr
durchwachsene Entwicklung zurück“, erklärt Immobilienmakler Philipp
Sulek. „Das öffentlich zugängliche Angebot wird kleiner, Transparenz
und Vollständigkeit der Informationen gehen verloren, auch in Folge
von immer mehr Angeboten durch Privatpersonen, oftmals die Vormieter.
Da die Immobilienmakler meist im Auftrag der Vermieter arbeiten,
bleiben im Unterschied zu früher, wo wir als Doppelmakler beide
Seiten vertreten haben, die Interessen der Mieter auf der Strecke
oder müssen teuer, über Beratung zugekauft werden!“
Weniger öffentliches Angebot, sinkende Transparenz, weniger
Beratung und Service oder teils höhere Kosten für die Mieter sprechen
für eine baldige Evaluierung des Bestellerprinzips.
Zwtl.: Neubau als Lösungsansatz
„Um dem Anstieg der Miet-Nachfrage und auch den dadurch steigenden
Preisen Herr zu werden, muss in Wien mehr gebaut werden“, appelliert
Pisecky. „Für die Forcierung des geförderten Wohnbaus und auch für
die Stimulierung der Nachfrage im Eigentum wurden mit dem Baupaket
der Bundesregierung wichtige Akzente gesetzt. Darüber hinaus brauchen
wir vor allem auch auf Landesebene Maßnahmen zur Nachverdichtung,
d.h. Wohnraumschaffung in der bebauten Stadt, wo wir wenig
Infrastrukturkosten und keine Grundkosten haben. Auch bei den
Baukosten gibt es noch großen Spielraum wegen überschießender
Vorgaben z.B. bei Stellplätzen.“
Die Politik muss hier die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und
Anreize setzen, um für einen Anstieg der Bautätigkeit im
Neubaubereich in Wien zu sorgen.
Der Immobilienpreisspiegel 2024 ist beim Fachverband der
Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Wiedner Hauptstraße 57/2/2/5,
1040 Wien, erhältlich. Bestellungen per E-Mail an
bestellung-immo@wko.at oder telefonisch unter 0590900-5522
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