29.02.2024,
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Wien (OTS) - Die jüngsten Entwicklungen auf dem Markt für
Gewerbeimmobilien in Europa könnten Vorboten einer gravierenden Krise
sein, die vor allem den Bankensektor bedroht, warnt das Hayek
Institut. Die Preise von Gewerbeimmobilien reagieren relativ stark
auf ein Steigen der Zinssätze und fallen daher seit einigen Monaten
so stark wie nie zuvor. Verschärft wird der Preisverfall durch den
nach der Pandemie verstärkten Trend zur Heimarbeit, was die Nachfrage
nach Gewerbeimmobilien weiter senkt. Eine Trendumkehr bei diesem
Preisverfall ist momentan noch nicht absehbar.
Diese Situation wirft ernsthafte Bedenken hinsichtlich der
Stabilität des Bankensektors in Österreich auf. Der Anteil der
Kredite für Gewerbeimmobilien ist in Österreich mit 10,77% an den
Gesamtkrediten einer der höchsten in ganz Westeuropa. Nur Island
weist hier einen höheren Anteil auf. Das ist ein Hinweis darauf, dass
der Bankensektor im Falle weiter sinkender Preise für
Gewerbeimmobilien besonders gefährdet ist. Dass die Kredite des
österreichischen Bankensektors für Gewerbeimmobilien insgesamt 15,17%
der österreichischen Wirtschaftsleistung ausmachen, sollte ebenfalls
nicht zur Beruhigung beitragen.
Martin Gundinger, Ökonom am Hayek Institut, betont: “Die
derzeitigen Turbulenzen im Immobiliensektor sind ein mögliches Signal
dafür, dass eine über viele Jahre hinweg verfehlte Geldpolitik erneut
an den Rand einer Krise geführt hat. Es ist höchste Zeit, dass wir
die Konsequenzen einer über Jahre hinweg zu lockeren Geldpolitik und
den daraus resultierenden moral hazard zur Kenntnis nehmen und aus
den gemachten Fehlern lernen.”
Gundinger führt weiter aus: „Die Geschichte hat gezeigt, dass das
Ignorieren der Grundprinzipien solider Geldpolitik zu verheerenden
Ergebnissen führt. Nicht nur Hyperinflationen, sondern auch ständig
wiederkehrende Blasen und Krisen sind meist eine Folge einer
expansiven Geldpolitik. Die Situation bei den Gewerbeimmobilien zeigt
einmal mehr, was man auf politischer Ebene wiederholt nicht wahrhaben
wollte: Expansive Geldpolitik sorgt für auf Preisverzerrungen
basierende Fehlentscheidungen, und ein implizites staatliches
Rettungsversprechen sorgt für risikoreiches Handeln bei Banken. Wir
stehen vor einer Entscheidung: Entweder wir lassen Banken, die nicht
nachhaltig wirtschaften, in Konkurs gehen, oder wir tragen
langfristig die viel höheren Kosten eines durch ökonomisch destruktiv
wirkende Rettungsversprechen verzerrten Finanzsystems.“
Das Hayek Institut ruft zu einer grundlegenden Überarbeitung der
Strategie gegenüber dem Bankensektor auf. Es muss klar sein, dass
Banken im Falle von Problemen nicht mit Steuerzahlergeld gerettet
werden, unabhängig von potentiellen Ansteckungseffekten. Das muss
auch den Kunden der Banken bewusst sein: Sie müssen darauf achten,
dass sie ihr Geld nur bei verantwortungsvoll agierenden Banken
anlegen. Sobald das Geld von Bankkunden durch Steuerzahlergeld
“versichert” wird, sind Bankkunden nicht mehr gezwungen, auf
verantwortungsvolles Handeln ihrer Bank zu achten, was es der Bank
wiederum ermöglicht, erhöhte Risiken einzugehen. Die beste
Versicherung gegen verantwortungsloses Verhalten durch Banken ist ein
möglicher Vertrauensverlust durch die Kunden und in Folge sinkende
Einlagen bei betroffenen Banken.
Das erfordert ein völliges Umdenken bei Politik, Bankkunden und
Banken. Aber: Die kommende Krise zeigt einmal mehr, dass die
politischen Kontrollmechanismen, die in den vergangenen Jahrzehnten
geschaffen wurden, eine marktwirtschaftliche Kontrolle, die
ausgehebelt wurde, nicht ersetzen können. Im Gegenteil: Eine
marktwirtschaftliche Kontrolle, wie sie skizziert wurde, wäre
deutlich besser zur Regulierung des Banken- und Finanzsektors
geeignet als die offensichtlich dysfunktionalen und teuren
politischen Aufsichts- und Kontrollstrukturen.
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