FW-Langthaler: Gegenseitiges „Niederzollen“ von Wirtschaftsregionen muss beendet werden!

07.04.2025, 3261 Zeichen

Wien (OTS) - US-Präsident Donald Trump verfolgt das Ziel, die Vereinigten Staaten wirtschaftlich zu stärken. Dazu will er die heimische Produktion – unabhängig vom Industriezweig – wieder verstärkt ins eigene Land holen. In diesem Zusammenhang kündigte er pauschale Mindestzölle von 10 % auf alle Importe sowie individuelle Strafzölle für bestimmte Länder an.
Importe aus der EU sollen um 20 % verteuert werden, jene aus Indien um 26 %, aus Südkorea um 25 % und aus Japan um 24 %. Russische Exporte sollen weiterhin zollfrei bleiben, während chinesische Waren mit einem Aufschlag von 34 % belegt werden. Besonders stark betroffen sind exportstarke Länder wie Deutschland – und indirekt auch Österreich.
Was Trump dabei offenbar unterschätzt: Die Zölle treffen nicht nur ausländische Exporteure, sondern auch die US-Wirtschaft selbst. Importierte Vorprodukte werden teurer, Unternehmen müssen Kosten weitergeben, die Inflation könnte um mehr als 1 % steigen. Analysten erwarten ein um knapp 1 % reduziertes US-BIP, ein Verlust von 300 bis 400 Milliarden Dollar.
Die Weltwirtschaft steht unter Schock, die Aktienmärkte reagieren mit massiven Verlusten. Besonders schwer wiegt für die EU die Bedrohung durch Autozölle: Fahrzeuge und Autoteilen im Wert von rund 38 Milliarden Euro werden jährlich in die USA exportiert. Experten rechnen mit einem Markteinbruch von 30 %, was etwa 12 Milliarden Euro an Umsatzeinbußen bedeutet – eine massive Belastung, insbesondere für Deutschland und Österreich.
Als Reaktion plant die EU Gegenmaßnahmen, wie etwa zusätzliche Abgaben für US-Digitalkonzerne.
FW-Generalsekretär Reinhard Langthaler sieht schwierige Zeiten, ruft aber auf, einen kühlen Kopf zu bewahren und Verhandlungen aufzunehmen: „Die EU muss dringend standortschädigende Maßnahmen stoppen, um Europa als Wirtschaftsregion wieder attraktiv zu gestalten. Das EU-Lieferkettengesetz, das Unternehmen mit überbordender Bürokratie belasten würde, muss endgültig vom Tisch. Auch das schrittweise Verbot von Verbrennungsmotoren bis 2035 gehört abgeschafft. Gerade diese Technologie ist eines der letzten strategischen Assets der europäischen Automobilindustrie. Der sogenannte ‚Green Deal‘ sollte der Vergangenheit angehören.“
Stattdessen brauchen wir Geschwindigkeit, attraktive Rahmenbedingungen, hohe Ausbildungsstandards, Leistungsbewusstsein, Technologieoffenheit, weniger Bürokratie und wettbewerbsfähige Steuersätze, um Europas Wirtschaft wieder zu alter Stärke zu führen.
Im Hinblick auf das gegenseitige ‚Niederzollen‘ fordert die Freiheitliche Wirtschaft die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, umgehend Verhandlungen mit der US-Administration aufzunehmen.
„Ich bin überzeugt, dass Präsident Trump gesprächsbereit ist. Erst gestern schlug sein enger Berater Elon Musk in einer Videobotschaft eine Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa vor. Die EU sollte sich nicht weiter in geopolitischer Eskalation gegenüber Russland verlieren. Vielmehr müssen strategische Partnerschaften mit den USA, Russland und den BRICS-Staaten angestrebt werden, um Europas wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zu sichern. Jetzt ist kluges, weitsichtiges Handeln gefordert. Europa braucht Visionen für einen starken, unabhängigen Wirtschaftsmarkt“, so der Generalsekretär abschließend.



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