04.07.2024,
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Wien (OTS) - Die jüngste Energiekrise hat erhebliche Schwachstellen
in der Energieversorgung der EU aufgedeckt und die Energiekosten für
europäische Unternehmen drastisch erhöht. Die hohen Energiekosten
haben sich besonders nachteilig auf energieintensive Industrien
ausgewirkt und deren globale Wettbewerbsfähigkeit und
Produktionsniveau in Europa verringert. Die Gründe für den Verlust
der europäischen Wettbewerbsfähigkeit lassen sich auf
unterschiedliche Faktoren zurückführen. Die Europäische Union hat bis
zuletzt ein umfassendes Regulierungsregime verfolgt. In den kommenden
Jahren müssen mindestens 108 Gesetze und Initiativen des Green Deals
auf nationaler Ebene umgesetzt werden. „Das bedeutet vor allem mehr
Verpflichtungen und Vorschriften für europäische Unternehmen, während
internationale Wettbewerber vor allem niedrigere Energiekosten und
weniger Bürokratielast vorfinden. Der European Green Deal hat sich
als Anti-Wachstumsdeal entpuppt“, so Christoph Neumayer,
Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) anlässlich der
heutigen Veröffentlichung der Studie.
Vor diesem Hintergrund hat Compass Lexecon hat im Auftrag von
BusinessEurope unterschiedliche Szenarien am Energiemarkt bis 2050
und deren Auswirkungen auf die europäische Wettbewerbsfähigkeit
analysiert. Die Ergebnisse zeichnen ein dramatisches Bild für den
europäischen Standort und die Zukunft des produzierenden Sektors in
Europa.
Europa drohen im internationalen Vergleich zwei- bis dreimal so
hohe Energiepreise
Nun ist der Zeitpunkt für ein Umdenken gekommen, denn ein massiver
Verlust an Wettbewerbsfähigkeit droht. Die Analyse zeigt, dass in
verschiedenen Szenarien die Energiepreise in Europa bis 2050 teils
weit über dem Niveau von internationalen Wettbewerbern wie China, den
USA oder Indien liegen werden. Ohne schnelle Gegenmaßnahmen drohen
der europäischen Industrie zwei- bis dreimal so hohe Energiepreise
als ihren internationalen Mitbewerbern. Selbst mit umfassenden
Maßnahmen könnten europäische Betriebe rund 50-100 Prozent mehr für
Energie ausgeben als amerikanische oder chinesische
Industriebetriebe. „Die Produktion in Europa wird damit im Vergleich
zu anderen Standorten wirtschaftlich unattraktiv. Die
Deindustrialisierung Europas nimmt weiter an Fahrt auf“, so Neumayer.
Rasche Gegenmaßnahmen für mehr Wachstum & Wettbewerbsfähigkeit
Europa und Österreich müssen die Rahmenbedingungen für mehr Wachstum,
Wettbewerbsfähigkeit und Innovation schaffen. Ein entscheidender
Hebel ist der massive Ausbau von erneuerbaren Energien und deren
Infrastruktur. Dafür müssen jedoch beispielsweise entgegenwirkende
Einschränkungen wie lange Genehmigungsverfahren und unzureichende
Investitionen angegangen werden. Insbesondere klimaneutraler
Wasserstoff kann zu einem zentralen Energieträger industrieller
Prozesse werden. Dies erfordert grundsätzliche politische Offenheit
für alle Arten von klimaneutralem Wasserstoff (blauer & türkiser H2).
Auf europäischer Ebene müssen dafür jetzt die Weichen gestellt
werden, da sonst ein kosteneffizienter Hochlauf unmöglich gemacht
wird. Des Weiteren ist eine gründliche Überwachung der CBAM-Umsetzung
von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Carbon Leakage
verhindert wird. Sollte sich CBAM als unwirksam erweisen, muss der
Zeitplan zur schrittweisen Abschaffung von Gratiszertifikaten früh
genug überdacht werden, um einen wirksamen Schutz gegen Carbon
Leakage zu gewährleisten, und zwar so lange, bis andere geeignete
Instrumente gefunden werden. „Ein dogmatisches Festhalten an
Zielvorgaben, ohne auf die realen geostrategischen Entwicklungen und
wirtschaftlichen Gefahren einzugehen, wäre ein großer Fehler. Wir
brauchen eine neue Strategie für mehr Wachstum, Wettbewerb und
Innovation in Europa.“, fordert Neumayer.
Die heute präsentierte Studie finden Sie [HIER]
(
https://www.businesseurope.eu/publications/new-study-shows-e...
nergy-price-gap-will-worsen-without-urgent-action).
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