30.09.2024, 7398 Zeichen
Wien (OTS) - Utl.: APG-Factbox im August zeigt einen Rückgang an
erneuerbaren
Energien im Monats- und Jahresvergleich und somit auch in den
Exportzahlen. Erstmalig im Jahr 2024 musste Österreich im Saldo mehr
Strom importieren als exportiert werden konnte.
Der August (KW 31-35), verzeichnete in Österreich (Regelzone APG)
einen leichten Rückgang an erneuerbaren Energien. Insgesamt konnten
im August 5.192 Gigawattstunden (GWh) Strom durch erneuerbare
Energiequellen produziert werden, rund 99 Prozent des
österreichischen Stromverbrauchs (5.263 GWh) konnten damit gedeckt
werden. Die Wasserkraft produzierte mit 3.635 GWh rund 70 Prozent der
Erneuerbaren. Im Vergleich zum August des Vorjahres verzeichnete die
Wasserkraft einen Rückgang um rund 20 Prozent, dies insbesondere
aufgrund des extrem trockenen und heißen Monats August. Die Windkraft
konnte im August 459 GWh Strom produzieren und musste im Vergleich
zum Vorjahr einen Rückgang von 19 Prozent verzeichnen. Aufgrund
massiver Zubauten konnten die Photovoltaik Anlagen 967 GWh Strom
produzieren und verzeichnen damit im Vergleich zum Vorjahr eine
Erhöhung um 167 Prozent.
Der Rückgang an Erneuerbaren sorgte dafür, dass im August an nur
12 Tagen ein Stromüberschuss ins Ausland exportiert werden konnte.
Insgesamt wurden per Saldo 30 GWh Strom importiert, was eine nur
leichte Unausgeglichenheit bedeutet.
Keine Energiewende ohne starkes Stromnetz
Um den volatilen, erneuerbaren Strom nutzbar zu machen, braucht
es ein starkes Stromnetz, das den Strom dorthin transportiert, wo er
gebraucht wird. Um dabei Überlastungen im Stromnetz zu verhindern und
um die sichere Stromversorgung zu gewährleisten, werden mit
sogenannten Redispatch-Maßnahmen Überlastungen verhindert. Darunter
versteht man den gezielten und kontrollierten Einsatz von
Kraftwerken.
Im August musste an 19 Tagen in die Einsatzplanung der Kraftwerke
in Österreich eingegriffen werden, um die sichere Stromversorgung zu
gewährleisten. Um 1,4 Tage mehr als im Durchschnitt der bisherigen
sieben Monate (17,6 Tage pro Monat 2024) Dabei entstehen Kosten, die
der Stromkunde zahlen muss. Im August lagen diese Kosten bei rd. 13,6
Millionen Euro.
Ein negativer Effekt neben den Kosten bzw. dem steigenden CO2-
Verbrauch, ist das „Abregeln“ erneuerbarer Kraftwerksproduktion.
Dabei werden beispielsweise Windkraftwerke oder Laufwasserkraftwerke,
die zu dieser Zeit an sich Strom produzieren würden,
heruntergefahren, um Überlastungen im Stromnetz zu vermeiden. Seit
Anfang des Jahres sind auf diese Art und Weise durch Redispatch-
Maßnahmen durchschnittlich 5.160 Megawattstunden (MWh) Strom pro
Monat „verloren“ gegangen (der entsprechende August-Wert lag bei rd.
720 MWh Strom; die Gesamtsumme von Jänner bis August betrug rd.
41.282 MWh).
„Die installierte mögliche Leistung an erneuerbarem Strom nützt
daher nichts, wenn die zur Verteilung des Stroms notwendige
Infrastruktur zu schwach oder nicht vorhanden ist. Sowohl der
gezielte Einsatz thermischer- bzw. hydraulischer Kraftwerke, also
auch das Abregeln von Erneuerbaren zur Verhinderung einer
Netzüberlastung muss uns Warnsignal und Weckruf zugleich sein: ohne
ein kapazitätsstarkes und sicheres Stromnetz werden wir die für die
versorgungssichere Energiewende notwendigen energiewirtschaftlichen
Ziele nicht erreichen und es werden gleichzeitig vermehrt ökonomisch
negative Effekte eintreten“, betont Christoph Schuh,
Unternehmenssprecher der APG.
Um auch die geplanten Zuwachsraten im Bereich der Erneuerbaren in
den nächsten Jahren uneingeschränkt nutzen zu können, benötigt es
eine kapazitätsstarke Strominfrastruktur, Speicher sowie digitale
Intelligenz innerhalb des Stromsystems. Das 9 Milliarden Euro schwere
Investitionsprogramm der APG bis 2034 und dessen zeitgerechte
Umsetzung sind somit zentral für das Gelingen der versorgungssicheren
Energiewende. Die Beschleunigung und Vereinfachung von
Genehmigungsverfahren sind dafür unabdingbar.
Allein heuer investiert die APG 445 Millionen Euro, zentrale
Projekte dabei sind die Fertigstellung der Salzburgleitung,
zahlreiche Umspannwerkprojekte in Oberösterreich und
Niederösterreich, die General Erneuerung der Ennstalleitung, sowie
das fertiggestellte Umspannwerk Nauders mit der Reschenpassleitung (
www.apg.at/stromnetz/netzausbau/netzentwicklungsplan-2023/ )
Energieaustausch innerhalb Österreichs
Über das regionale Stromnetz der APG wird auch der
Energieaustausch innerhalb des Landes ermöglicht. Stromüberschüsse
der einzelnen Bundesländer können dadurch österreichweit verteilt und
Defizite kompensiert werden.
Die Bundesländer Tirol (360 GWh) und Oberösterreich (311 GWh)
konnten im August, durch die regionale Wasserproduktion, den höchsten
Energieüberschuss erzeugen und über das APG-Netz österreichweit zur
Verfügung stellen. Wien musste mit 490 GWh neben Kärnten (165 GWh) am
meisten Strom aus dem Netz beziehen.
Verantwortungsvoller Stromverbrauch
Im August (KW 31-35) wurde in Österreich auf Basis der aktuell
vorliegenden Daten 5.263 GWh Strom aus dem öffentlichen Netz
verbraucht - um rund fünf Prozent mehr als im August 2023 (5.015 GWh)
.
Es ist wichtig, verantwortungsvoll beim Stromverbrauch zu
agieren. Mit jeder Stromeinsparung werden auch CO2 und
gesamtsystemische Kosten reduziert und damit ein wesentlicher Beitrag
zur Erhöhung der Systemsicherheit geleistet. Der Trend CO2 zu
reduzieren, muss weiter vorangetrieben werden. Dazu zählt auch
eigenverbrauchter PV-Strom.
Tipps zum Stromsparen finden Sie unter www.apg.at/stromspartipps/
. Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung
möglich, die effektivsten Stromsparstunden zu sehen und somit einen
aktiven Beitrag zur CO2 Reduktion und zur Systemsicherheit zu
leisten. Den APG Powermonitor finden Sie unter: www.apg-
powermonitor.at/ .
APG verfolgt laufend die Entwicklung der heimischen E-Wirtschaft
und veröffentlicht unter www.apg.at/infografiken/ regelmäßig Grafiken
zu den Themen: Energieaustausch, Stromverbrauch Österreich,
Stromerzeugung Erneuerbare, Import/Export u. v. a. m.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian
Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer
leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur sowie der Anwendung
von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren
Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu
preisgünstigem Strom für Österreichs Konsumentinnen und Konsumenten
und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie
zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz
erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das
Unternehmen mit einem Team von rund 900 Spezialistinnen und
Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden
Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und
Industrie anpasst. Über die Steuerzentrale im 10. Wiener
Gemeindebezirk wird ein Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die
in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben. Auch 2023 lag die
Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei
99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere
Investitionen in Höhe von 445 Millionen Euro 2024 (2023: 490 Mio.,
2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein
für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt
wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und -umbau
investieren.
Wiener Börse Party #772: ATX etwas stärker in den November, Oktober war Na Prack, Oida mit schweren Verlusten in der 2. Reihe
Aktien auf dem Radar:Agrana, Pierer Mobility, Warimpex, Immofinanz, CA Immo, Flughafen Wien, voestalpine, Verbund, AT&S, EVN, Lenzing, ATX, ATX Prime, ATX TR, Wienerberger, Wolford, Frequentis, Andritz, DO&CO, Strabag, Erste Group, Marinomed Biotech, RBI, Telekom Austria, Oberbank AG Stamm, Zumtobel, Palfinger, Amag, Österreichische Post, S Immo, Uniqa.
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