30.04.2024,
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Linz (OTS) - Wichtigste Erkenntnis des neu veröffentlichten Ageing
Reports 2024 der EU-Kommission ist, dass die Pensionsausgaben nur
sehr moderat steigen werden – von 13,7 Prozent des
Bruttoinlandprodukts (BIP) 2022 auf 14 Prozent im Jahr 2070 (!). „Der
Ageing Report zeigt, dass unser Pensionssystem auch langfristig
finanzierbar ist und dass jene, die darüber schlecht reden, an den
Fakten vorbeiargumentieren“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Gründe für den geringen Anstieg sind die bereits getätigten
Reformen, wie etwa weniger Ausgaben für Beamt:innen, aber vor allem
auch eine steigende Erwerbsquote – insbesondere bei älteren
Arbeitnehmer:innen. Der Anteil jener Personen, die erwerbstätig sind
oder Arbeit suchen (erwerbsaktive Bevölkerung), steigt für Frauen
zwischen 55 und 65 um fast 20 Prozentpunkte bis 2070. Aber auch jener
Anteil der jüngeren Frauen zwischen 20 und 24 steigt um über 4
Prozentpunkte. Entscheidend für eine höhere Erwerbsquote sind ein
Ausbau der sozialen Infrastruktur, wie z.B. in der Kinderbetreuung
und Pflege. Das ist auch eine Botschaft des Ageing Reports 2024.
Gerade hier hat Oberösterreich großen Aufholbedarf. Höhere
Beschäftigung ist ein zentraler Schlüssel, um die Pensionsausgaben zu
reduzieren.
„Trotz einer alternden Bevölkerung ist somit die langfristige
Finanzierung unseres Pensionssystems gegeben“, stellt Stangl klar.
Zusätzlich geht aus dem letzten Gutachten der
Alterssicherungskommission hervor, dass sich Arbeitnehmer:innen ihre
Pension zu mehr als 85 Prozent selbst durch eigene Beiträge
finanzieren. Bei den Selbstständigen sind es nur rund 53 Prozent, bei
den Bäuerinnen und Bauern nur etwa 22 Prozent. „Diskussionen, das
gesetzliche Pensionsantrittsalter zu erhöhen, also Pensionen de facto
zu kürzen, sind vor dem Hintergrund dieser Zahlen deplatziert“, so
AK-Präsident Stangl.
Dass längeres Arbeiten für viele gar nicht möglich ist, zeigen
Zahlen aus dem Arbeitsklima Index der AK OÖ. Mehr als ein Drittel der
Arbeitnehmer:innen gibt an, dass sie es für unwahrscheinlich halten,
bis 65 in ihrem Beruf durchzuhalten. Zudem liegt die gesunde
Lebenserwartung bei Frauen bei 64,7 Jahren und bei Männern bei
lediglich 63,1 Jahren und hier somit deutlich unter dem gesetzlichen
Pensionsantrittsalter (Zahlen aus dem Jahr 2019).
Wird das Pensionsantrittsalter von 65 auf 67 erhöht, ergibt sich
laut AK OÖ-Berechnungen bei einem durchschnittlichen
Pensionseinkommen ein Verlust von ungefähr 42.000 Euro über die
gesamte Pensionsdauer. Für Menschen mit geringerem Einkommen fällt
die Kürzung außerdem drastischer aus, als für Menschen mit höherem
Einkommen. „Statt das gesetzliche Pensionsantrittsalter zu erhöhen,
um so Pensionskürzungen durch die Hintertür zu fordern, braucht es
Maßnahmen, die das Arbeiten bis zur Pension überhaupt erst
ermöglichen“, so Stangl.
Die Forderungen der AK OÖ:
Nein zur Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters\nDie beste Pensionspolitik ist eine gute aktive
Arbeitsmarktpolitik, welche die Vollbeschäftigung zum Ziel hat. Es braucht altersgerechte Arbeitsplätze. Hier müssen auch die Unternehmen in die Pflicht genommen werden.\nDas gesetzliche Pensionssystem muss verfassungsrechtlich
verankert werden mit einem klaren Bekenntnis zum Umlageverfahren sowie zur Ausfallhaftung des Bundes.\nAusbau der sozialen Infrastruktur, wie z.B. in der
Kinderbetreuung und Pflege\n
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