11.07.2024,
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München (ots) - Die Zahl der weltweit verkauften Elektrofahrzeuge
steigt weiter, aber nicht mehr so schnell: Nach einer Verdoppelung im
Jahr 2022 gab es 2023 nur noch ein Plus von 33 Prozent. Der Anteil
der E-Fahrzeuge an den weltweiten Neuzulassungen wächst damit weiter
- von 14 Prozent im Jahr 2022 auf 20 Prozent 2023. Einige etablierte
Märkte erlebten allerdings Rückschritte, darunter Deutschland, wenn
auch auf hohem Niveau: Hier sank der Anteil der E-Fahrzeuge an den
Neuzulassungen von 37 auf 26 Prozent. Negativen Einfluss auf die
Absatzzahlen haben weltweit unter anderem hohe Stromkosten und die
Inflation. Auch die Reduktion staatlicher Kaufzuschüsse bremst, denn
viele Länder verlagern ihre Förderungen weg vom Fahrzeugkauf hin zur
Ladeinfrastruktur. So ist die weltweite Zahl der Ladepunkte 2023 mit
einem Plus von 65 Prozent stark gewachsen, gleichzeitig stieg der
Anteil der Schnelllader deutlich, vor allem in Deutschland und
Frankreich. Auch wenn diese Zunahme nicht in allen Ländern Schritt
hielt mit der wachsenden Zahl von Fahrzeugen, sagen insgesamt über 81
Prozent der Verbraucher, dass das Laden in den vergangenen sechs
Monaten einfacher geworden sei. Zu diesen und weiteren Ergebnissen
kommt der Roland Berger EV Charging Index 2024 auf Basis von
umfangreichen Brancheninterviews sowie einer Umfrage unter 16.000
Teilnehmern aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika sowie dem Nahen
Osten.
* Weltweit steigt der E-Auto-Anteil an Neuzulassungen von 14 (2022)
auf 20 Prozent (2023); in Deutschland sinkt er von 37 auf 26
Prozent
* Ladeinfrastrukturausbau geht in vielen Ländern zu langsam, aber
über 81 Prozent der Verbraucher empfinden eine Verbesserung
* China führt erneut im Roland Berger EV Charging Index 2024,
etablierte E-Mobilitätsnationen stagnieren, andere Länder holen
auf
"Die Situation der Elektromobilität stellt sich weltweit sehr
unterschiedlich dar", sagt Stefan Riederle, Partner bei Roland
Berger. "Reife Märkte wie Deutschland reduzieren finanzielle
Kaufanreize oder streichen sie komplett, während weniger reife
Märkte, zum Beispiel in Südeuropa, den Ausbau der Infrastruktur und
den Verkauf von E-Fahrzeugen mit Förderungen vorantreiben. Auch bei
den Automobilherstellern sind die Strategien unterschiedlich: Einige
OEMs setzen auf neue rein elektrische Plattformen, während andere
wieder zu Plug-in-Hybriden zurückkehren. Generell bremsend auf die
Branche wirken die schleppenden Fortschritte in Richtung
Kostenparität zwischen Verbrennern und Elektrofahrzeugen."
China erneut Vorreiter bei der E-Mobilität
Der Roland Berger EV Charging Index bewertet den Status der
betrachteten Länder in Bezug auf die Ladeinfrastruktur für
Elektrofahrzeuge sowie die allgemeine Kundenzufriedenheit beim Thema
Elektromobilität. Wie in den Vorjahren führt China auch das aktuelle
Ranking mit deutlichem Punktevorsprung an: Zwar hat das Land seine
Gesamtwertung mit nach wie vor 82 Punkten nicht verbessert, doch es
verzeichnet weiterhin ein starkes Wachstum beim Absatz von
E-Fahrzeugen und beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Deutschland und
die USA folgen punktgleich mit 70 Punkten auf Platz 2 im Ranking,
danach folgen die Niederlande und Frankreich mit 69 Punkten. Alle
fünf führenden Länder mussten demnach eine Stagnation oder sogar
Punktabschläge gegenüber dem Vorjahres-Index hinnehmen. Dieser Trend
zeigt sich in den meisten etablierten Märkten. Dagegen erlebten die
aufstrebenden Märkte im Nahen Osten und in Südostasien ein schnelles
Wachstum beim Absatz von Elektrofahrzeugen, wodurch sich ihr Abstand
zu den führenden Elektromobilitäts-Nationen verringert.
Deutschland verlor Punkte unter anderem, weil der Anteil der
E-Fahrzeuge an den Neuzulassungen von 37 auf 26 Prozent sank, konnte
seinen zweiten Platz im Ranking aber dennoch verteidigen. Vor allem
der Ausbau der Ladeinfrastruktur kommt hierzulande gut voran: 2023
wuchs die Gesamtzahl der Ladepunkte um rund 44Prozent, die Zahl der
Schnelllader sogar um rund 70Prozent. Die Infrastruktur wächst somit
deutlich schneller als die Zahl der E-Fahrzeuge. Dennoch bleibt für
das Erreichen der von der Bundesregierung avisierten einen Million
Ladepunkten bis 2030 noch einiges zu tun. Dazu kommt, dass die
Versorgung nach wie vor regional sehr unterschiedlich ist.
OEMs engagieren sich bei Ladeinfrastruktur, um Absatz von
E-Fahrzeugen zu fördern
Auch weltweit ist die Zahl der Ladepunkte 2023 mit einem Plus von 65
Prozent deutlich gewachsen. "Der Markt für das Laden von E-Fahrzeugen
entwickelt sich dynamisch", sagt Riederle. "Sowohl in etablierten als
auch in sich entwickelnden Regionen engagieren sich mehr und mehr
Unternehmen und testen neue Geschäftsmodelle sowie Technologien."
Neben Energieversorgern und -händlern seien auch die Autohersteller
weltweit verstärkt in diesem Bereich aktiv, entweder mit eigenen
Angeboten oder durch Kooperationen mit anderen Betreibern. "Ohne
Ladeinfrastruktur verkaufen sich Elektrofahrzeuge schlecht, daher ist
dieses Engagement für die OEMs ein Mittel zur Absatzsteigerung, vor
allem auch in weniger entwickelten Märkten."
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen:
https://content.rolandberger.com/hubfs//23_2335_FLY_EV_charging...
.pdf
Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem
breiten Leistungsangebot für alle relevanten Branchen und
Unternehmensfunktionen. Roland Berger wurde 1967 gegründet und hat
seinen Hauptsitz in München. Die Strategieberatung ist vor allem für
ihre Expertise in den Bereichen Transformation,
industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerung bekannt
und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten
zu verankern. Im Jahr 2023 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz
von über einer Milliarde Euro.
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