28.02.2024,
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Wien (OTS) - 2023 haben sich so viele Menschen zum ersten Mal an eine
Schuldenberatung gewandt, wie das zuletzt vor zwölf Jahren der Fall
war. 21.645 Menschen hatten 2023 zum ersten Mal Kontakt mit einer
Schuldenberatung. Das ist ein Anstieg von fast 17 % im Vergleich zum
Jahr davor.
Lebenshaltungskosten
Auffällig ist der rasante Anstieg des Überschuldungsgrundes
„Lebenshaltungskosten und Wohnungskosten“. In der Vergangenheit
spielte dies als Ursache für eine Überschuldung kaum eine Rolle. 2022
gaben diesen Grund bereits 5,4 % der Klient*innen, die erstmals eine
Schuldenberatung aufsuchten, an. 2023 waren es schon 12,4 %. Bei
Frauen liegt dieser Wert noch höher: 14,2 % der Frauen nannten die
Lebenshaltungs- und Wohnungskosten als einen Grund, der sie in die
Überschuldung geführt hatte.
Arbeitslosigkeit
Seit Jahren sind Arbeitslosigkeit und Einkommensverlust der
häufigste Überschuldungsgrund. So auch 2023. „Das ist nicht weiter
verwunderlich“, sagt Clemens Mitterlehner, Geschäftsführer der ASB
Schuldnerberatungen GmbH, Dachorganisation der staatlich anerkannten
Schuldenberatungen in Österreich. „Wird man arbeitslos, hat man nur
noch 55 % des vorigen Einkommens zur Verfügung. Das ist für die
allermeisten Menschen ein Problem. Es ist ein Schlag ins Gesicht der
betroffenen Menschen, das Arbeitslosengeld noch weiter senken zu
wollen. Schon jetzt sind die Zahlen in den Schuldenberatungen hoch
wie kaum zuvor. Die Auswirkungen einer Kürzung könnten verheerend
sein. Die Schuldenberatungen fordern daher dringend statt einer
Senkung eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes – also der
Nettoersatzrate – auf 70 %.“
Privatkonkurse
Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der eröffneten Privatkonkurse:
8.857 Menschen haben 2023 einen Privatkonkurs eröffnet, das sind 8,3
% mehr als im Jahr davor. Die Schuldenberatungen haben hier eine
tragende Rolle: Rund 71 % aller eröffneten Privatkonkurse werden von
einer staatlich anerkannten Schuldenberatung begleitet. „Wir wissen,
dass noch viel mehr Menschen einen Privatkonkurs benötigen würden“,
so Mitterlehner. „Aber so absurd es klingt: Einen Privatkonkurs muss
man sich erst einmal leisten können. Grundbedingung dafür ist, mit
dem Einkommen auszukommen und keine weiteren Schulden zu machen. Das
ist derzeit vielen Menschen nicht möglich. Es ist dringend nötig, das
Existenzminium zu erhöhen, also jenen Betrag, der Menschen bei einer
Pfändung zum Leben bleiben muss. Das würde ver- und überschuldete
Menschen und ihre Familien vor dem Abrutschen in die Armut bewahren.
Mehr Menschen könnten somit einen notwendigen Privatkonkurs in die
Wege leiten.“
Hintergrundmaterial:
[www.schuldenberatung.at] (
https://www.schuldenberatung.at/)
[www.finanzbildungsportal.at]
(
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[www.budgetberatung.at] (
https://www.budgetberatung.at/)
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Kontakt zu den Geschäftsführer*innen der Schuldenberatungen in den
Bundesländern:
Fonds Soziales Wien Schuldenberatung, Christian Neumayer,
T. 01-24524-60247, 0676-8289 60247, E. christian.neumayer@fsw.at
Schuldnerberatung Niederösterreich, Michael Lackenberger,
T. 02742-35 54 20, E. st.poelten@sbnoe.at
Schuldnerberatung Oberösterreich, Mag. Thomas Berghuber,
T. 0732-77 55 11, 0699-1 777 555 0, E.
t.berghuber@schuldnerberatung.at
SCHULDNERHILFE OÖ, Mag. (FH) Ferdinand Herndler,
T. 0732-77 77 34, 0699-81 66 57 54, E. herndler@schuldner-hilfe.at
Schuldenberatung Salzburg, Mag. Peter T. Niederreiter,
T. 0662-879901, 0676-50 75 200, E. peter.niederreiter@sbsbg.at
Schuldenberatung Tirol, Mag. Thomas Pachl, T. 0512-57 76 49-14, E.
thomas.pachl@sbtirol.at
ifs Schuldenberatung Vorarlberg, MMag.a Simone Strehle-Hechenberger,
T. 05-1755 4377, 0664-6088 4377, E.
simone.strehle-hechenberger@ifs.at
Schuldenberatung Steiermark, Mag.a Regina Geiger,
T. 0316-37 25 07, E. regina.geiger@staf.or.at
Schuldnerberatung Kärnten, Andreas Pregl, T. 0463-51 56 39, E.
andreas.pregl@sb-ktn.at
Servicestelle für Schuldnerinnen und Schuldner Burgenland, Dr.in
Michaela Puhr,
T. 057-600-2149, E. post.schuldenberatung@bgld.gv.at
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