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Sell in May and go away? Die Saisonen der Märkte (Michael Gredenberg)

Autor:
Michael Gredenberg

Inode-Gründer. Heute u.a. passionierter Radfahrer und Finanzautor via financeblog.at.

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16.04.2015, 6489 Zeichen
Gibt es an den Börsen Saisonen bzw. “Jahreszeiten” ?

“Sell in May and go away, but remember to come back in September” ist ein alter Börsespruch. Er deutet auf einen “Börse-Winter” im Sommer hin. Am besten im Mai die Schäfchen ins Trockene holen und erst wieder investieren, wenn das Herbstlaub zu fallen beginnt.

Da sich der Mai mit großen Schritten nähert, werde ich heute anlaysieren, wieviel Wahrheit hinter diesem Spruch steckt. Dafür habe ich ein Backtesting über die letzten 30 Jahre gemacht.

Das Backtesting

Unter “Backtesting” versteht man das Testen verschiedener Handelsstrategien mit Marktdaten aus der Vergangenheit.

Im konkreten Fall also soll im Zeitraum der letzten 30 Jahre – von 1985 bis heute – getestet werden, welche Strategie besser abgeschnitten hätte:

1) Sell in May, Buy in September
Am Anfang sollen 10.000 USD in den S&P 500 Index investiert werden. Dann soll jedes Jahr am letzten Handelstag im April verkauft werden und am ersten Handelstag im September wieder gekauft werden. Zwischen 1. Mai und 31. August soll also nie im Aktienmarkt investiert werden sondern Cash gehalten werden.

2) Buy & hold (Kaufen und Halten)
Auch hier werden anfangs USD 10.000 in den S&P 500 Index investiert und einfach bis zum heutigen Tage gehalten.

Das Ergebnis:

Das verblüffende Ergebnis ist im folgenden Chart zu sehen:

Backtesting über 30 Jahre: Verkauf in Mai und Kauf im September sowie Kaufen und HaltenBacktesting über 30 Jahre: Verkauf in Mai und Kauf im September sowie Kaufen und Halten

Bei der Strategie, Anfang Mai zu verkaufen und Anfang September zu kaufen wurden aus den USD 10.000 in 30 Jahren USD 76.976 was einer Performance von etwa 7% pro Jahr entspricht. Dividenden sind nicht berücksichtigt, da der S&P 500 ein Performance-Index ist.

Bei der Buy&Hold Strategie hingegen wurden aus den USD 10.000 bis heute USD 115.119 was einer Performance von 8,5% pro Jahr (ebenfalls ohne Dividenden) entspricht.

Also hat der bekannte Spruch zumindest in den letzten 30 Jahren nicht funktioniert.

 Gibt es gute und schlechte Monate an der Börse?

Auf der Suche nach Börse-Saisonen sind wir also nicht wirklich weitergekommen. Nun habe ich die einzelnen Monate des S&P 500 in den letzten 30 Jahren untersucht um dem Ursprung des bekannten Spruches “Sell in May…” der auf einen Börsewinter im Sommer hindeutet näher zu kommen.

In der Tabelle habe ich jeden einzelnen Monat untersucht: Für jeden Monat habe ich zuerst aufgelistet wie oft dieser Monat in den letzten 30 Jahren mit steigenden Kursen (positiv) bzw. mit fallenden Kursen (negativ) abgeschlossen hat.

Außerdem habe ich die jeweils schlechteste Performance in diesem Monat (“worst”) sowie die jeweils höchsten Kursanstiege (“best”) in diesem Monat aufgezeigt. Schließlich habe ich noch die durchschnittliche Kursentwicklung des jeweiligen Monats über 30 Jahre dargestellt. (Spalte “avg” für “average” = Durchschnitt)

Anhand der durchschnittlichen Performance der einzelnen Monate habe ich außerdem ein Ranking gemacht. Der beste Monat bekommt Platz 1 und der schlechteste Platz 12.

  Anzahl Monate Performance  
Monat negativ positiv worst avg best Rang (avg)
Jänner 11 19 -8,57% 0,82% 13,18% 7
Februar 10 21 -10,99% 0,67% 7,15% 9
März 11 20 -6,42% 1,29% 9,67% 4
April 10 20 -6,14% 1,50% 9,39% 2
Mai 8 22 -8,20% 1,35% 9,20% 3
Juni 13 17 -8,60% -0,02% 5,44% 10
Juli 16 14 -7,90% 0,79% 8,84% 8
August 13 17 -14,58% -0,45% 7,12% 11
September 16 14 -11,00% -0,70% 8,76% 12
Oktober 10 20 -21,76% 0,86% 10,77% 6
November 10 20 -8,53% 1,22% 7,52% 5
Dezember 6 24 -6,03% 1,95% 11,16% 1

 

Es sind also – zumindest bei Betrachtung der letzten 30 Jahre – schon “Jahreszeiten” also Saisonen zu erkennen. Die Wintermonate schneiden tendenziell besser ab als die Sommermonate. Der Dezember brachte in 24 (von 30) Fällen einen Kurszuwachs von durchschnittlich 1,95%.  Das macht ihn zum besten Börsemonat.
Dezember und Jänner sind auch die Monate an denen die stärksten Kursanstiege zu verzeichnen waren (Spalte “best”)

August und September bilden das Schlußlicht. Sie brachten im Durchschnitt ein Minus von 0,45% (August) und 0,7% (September)
Gleichzeitig brachten diese beiden Monate – abgesehen vom Oktober – auch die größten Kursverluste (Spalte “worst”)

Dass der Oktober der Monat mit dem schlimmsten Kursverlust ist, liegt am Börsecrash 1987, welcher am 19. Oktober 1987 stattfand.

Bei genauer Betrachtung der Tabelle müsste man den Spruch also anpassen auf “Sell in June and come back in October” – quasi um einen Monat verschieben.

“Sell in June and come back in October”

Im Juni verkaufen und im Oktober wieder kaufen im Vergleich zu Kaufen und HaltenIm Juni verkaufen und im Oktober wieder kaufen im Vergleich zu Kaufen und Halten

Aufgrund der vorherigen Analyse der Monate habe ich nun das Backtesting auf den “neuen” Spruch adaptiert: Im Juni verkaufen und im Oktober wieder kaufen.

Diese Strategie schlägt die Kaufen und Halten Strategie tatsächlich. Aus USD 10.000 wurden so in 30 Jahren USD 144.659 was einer Performance von 9,3% p.a. entspricht. Im Gegensatz zu 8,5% p.a. bei “Buy and hold”.

Eine wichtige Feststellung als Schlußwort

Die Analyse der Saisonalität an den Börsen erfolgte natürlich – wie sollte es auch anders möglich sein – aufgrund vergangener Daten.

Menschen neigen immer dazu, überall Muster zu suchen – so auch in vergangenen Börse-Daten. Genau das habe ich hier gemacht, weil es einfach Spaß macht ein wenig mit Statistiken zu spielen.

Die Aussagekraft ist allerdings extrem mit Vorsicht zu geniessen: Man kann vergangene Daten immer so “hinbiegen”, dass man eine Handelsstrategie findet die funktioniert hätte. Leider muss man hier beim Konjunktiv bleiben,  denn niemand kann wissen ob diese Strategie auch in Zukunft funktionieren wird.

Im Prinzip habe ich aufgrund der statistischen Daten der Vergangenheit eine neue Strategie “zusammengezimmert” die natürlich funktioniert. Genau diesen Fehler machen auch viele “Chart-Trader” die von Mustern der Vergangenheit auf die Zukunft schließen.

Teilweise werden die Tendenzen schon stimmen und es gibt auch logische Erklärungen dafür: Im Sommer sind Ferien, da wird an den Börsen einfach weniger gehandelt, auch Großanleger wie Fonds ziehen sich in diesen Monaten eher zurück.  Im Dezember stellen sich viele Fonds für das nächste Jahr auf. Außerdem wirkt hier wahrscheinlich auch die “self fulfilling prophecy”, also die sich selbst bestätigte Erwartung nach einer alljährlichen Jahresendrally mit.

Abschliessen möchte ich das Thema mit einem berühmten Spruch von Mark Twain:  “Für Börsenspekulationen ist der Februar einer der gefährlichsten Monate. Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Oktober”

Der Beitrag Sell in May and go away? Die Saisonen der Märkte erschien zuerst auf Financeblog.


(16.04.2015)

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    Im konkreten Fall also soll im Zeitraum der letzten 30 Jahre – von 1985 bis heute – getestet werden, welche Strategie besser abgeschnitten hätte:

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    Auch hier werden anfangs USD 10.000 in den S&P 500 Index investiert und einfach bis zum heutigen Tage gehalten.

    Das Ergebnis:

    Das verblüffende Ergebnis ist im folgenden Chart zu sehen:

    Backtesting über 30 Jahre: Verkauf in Mai und Kauf im September sowie Kaufen und HaltenBacktesting über 30 Jahre: Verkauf in Mai und Kauf im September sowie Kaufen und Halten

    Bei der Strategie, Anfang Mai zu verkaufen und Anfang September zu kaufen wurden aus den USD 10.000 in 30 Jahren USD 76.976 was einer Performance von etwa 7% pro Jahr entspricht. Dividenden sind nicht berücksichtigt, da der S&P 500 ein Performance-Index ist.

    Bei der Buy&Hold Strategie hingegen wurden aus den USD 10.000 bis heute USD 115.119 was einer Performance von 8,5% pro Jahr (ebenfalls ohne Dividenden) entspricht.

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    In der Tabelle habe ich jeden einzelnen Monat untersucht: Für jeden Monat habe ich zuerst aufgelistet wie oft dieser Monat in den letzten 30 Jahren mit steigenden Kursen (positiv) bzw. mit fallenden Kursen (negativ) abgeschlossen hat.

    Außerdem habe ich die jeweils schlechteste Performance in diesem Monat (“worst”) sowie die jeweils höchsten Kursanstiege (“best”) in diesem Monat aufgezeigt. Schließlich habe ich noch die durchschnittliche Kursentwicklung des jeweiligen Monats über 30 Jahre dargestellt. (Spalte “avg” für “average” = Durchschnitt)

    Anhand der durchschnittlichen Performance der einzelnen Monate habe ich außerdem ein Ranking gemacht. Der beste Monat bekommt Platz 1 und der schlechteste Platz 12.

      Anzahl Monate Performance  
    Monat negativ positiv worst avg best Rang (avg)
    Jänner 11 19 -8,57% 0,82% 13,18% 7
    Februar 10 21 -10,99% 0,67% 7,15% 9
    März 11 20 -6,42% 1,29% 9,67% 4
    April 10 20 -6,14% 1,50% 9,39% 2
    Mai 8 22 -8,20% 1,35% 9,20% 3
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    Juli 16 14 -7,90% 0,79% 8,84% 8
    August 13 17 -14,58% -0,45% 7,12% 11
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    Dezember und Jänner sind auch die Monate an denen die stärksten Kursanstiege zu verzeichnen waren (Spalte “best”)

    August und September bilden das Schlußlicht. Sie brachten im Durchschnitt ein Minus von 0,45% (August) und 0,7% (September)
    Gleichzeitig brachten diese beiden Monate – abgesehen vom Oktober – auch die größten Kursverluste (Spalte “worst”)

    Dass der Oktober der Monat mit dem schlimmsten Kursverlust ist, liegt am Börsecrash 1987, welcher am 19. Oktober 1987 stattfand.

    Bei genauer Betrachtung der Tabelle müsste man den Spruch also anpassen auf “Sell in June and come back in October” – quasi um einen Monat verschieben.

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    Diese Strategie schlägt die Kaufen und Halten Strategie tatsächlich. Aus USD 10.000 wurden so in 30 Jahren USD 144.659 was einer Performance von 9,3% p.a. entspricht. Im Gegensatz zu 8,5% p.a. bei “Buy and hold”.

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    Die Analyse der Saisonalität an den Börsen erfolgte natürlich – wie sollte es auch anders möglich sein – aufgrund vergangener Daten.

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    Die Aussagekraft ist allerdings extrem mit Vorsicht zu geniessen: Man kann vergangene Daten immer so “hinbiegen”, dass man eine Handelsstrategie findet die funktioniert hätte. Leider muss man hier beim Konjunktiv bleiben,  denn niemand kann wissen ob diese Strategie auch in Zukunft funktionieren wird.

    Im Prinzip habe ich aufgrund der statistischen Daten der Vergangenheit eine neue Strategie “zusammengezimmert” die natürlich funktioniert. Genau diesen Fehler machen auch viele “Chart-Trader” die von Mustern der Vergangenheit auf die Zukunft schließen.

    Teilweise werden die Tendenzen schon stimmen und es gibt auch logische Erklärungen dafür: Im Sommer sind Ferien, da wird an den Börsen einfach weniger gehandelt, auch Großanleger wie Fonds ziehen sich in diesen Monaten eher zurück.  Im Dezember stellen sich viele Fonds für das nächste Jahr auf. Außerdem wirkt hier wahrscheinlich auch die “self fulfilling prophecy”, also die sich selbst bestätigte Erwartung nach einer alljährlichen Jahresendrally mit.

    Abschliessen möchte ich das Thema mit einem berühmten Spruch von Mark Twain:  “Für Börsenspekulationen ist der Februar einer der gefährlichsten Monate. Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Oktober”

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