11.09.2017, 4062 Zeichen
Mary Keitany läuft Weltklassezeit. 43.000 Halbmarathon-Teilnehmer in Newcastle
Mary Keitany sorgte beim Great North Run für das spitzensportliche Highlight, Mo Farah beendete seine Saison standesgemäß mit einem Sieg. Die Kenianerin siegte bei dem Halbmarathon, der von Newcastle an die Nordseeküste nach South Shields führt, in der Weltklassezeit von 65:59 Minuten und hatte einen großen Vorsprung vor ihrer Landsfrau Vivian Cheruiyot. Die 5.000-m-Olympiasiegerin lief als Zweite 67:44. Rang drei belegte Caroline Kipkirui in 69:52, gefolgt von Magdalyne Masai (beide Kenia/70:39). Zum vierten Mal in Serie gewann Mo Farah das Rennen. Der britische 5.000- und 10.000-m-Olympiasieger setzte sich im Endspurt in 60:06 Minuten vor dem Neuseeländer Jake Robertson durch, der nach 60:12 im Ziel war. Dritter wurde der Marathon-Olympia-Zweite von Rio 2016, Feyisa Lilesa (Äthiopien/61:32). Rang vier belegte Zane Robertson (Neuseeland) mit 61:42. Gut 43.000 Läufer gingen in Newcastle an den Start. Größer ist nur der Halbmarathon in Göteborg.
Mary Keitany gibt das Tempo vor
Mary Keitany zeigte frühzeitig, dass sie diejenige ist, die es bei dem prestigeträchtigen Rennen zu schlagen gilt. Vor der 5-km-Marke setzte sie sich auf der welligen Strecke, die aufgrund ihres Punkt-zu-Punkt-Kurses und eines leichten Gefälles nicht die Voraussetzungen für die Anerkennung von Rekorden erfüllt, von ihren Konkurrentinnen ab. In schnellen 31:35 Minuten passierte die frühere Halbmarathon-Weltrekordlerin den 10-km-Punkt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie 14 Sekunden Vorsprung auf Vivian Cheruiyot. Überraschend war die 5.000-m-Olympiasiegerin und Titelverteidigerin im Rennen, denn die Veranstalter hatten ihren Start erst kurz vorher bekannt gegeben. Bereits 35 Sekunden Rückstand hatte zu diesem Zeitpunkt Caroline Kipkirui.
Kurzzeitig sah es in dieser Phase bei 10 km so aus als könnte Vivian Cheruiyot den Abstand noch einmal verkürzen. Doch den nächsten Kilometer rannte Keitany in knapp unter 3:00 Minuten. Fortan war Vivian Cheruiyot außer Sichtweite.
„Nach drei Meilen bin ich mein eigenes Tempo gelaufen und habe mich abgesetzt. Ich habe mir gesagt, ich gebe einfach mein Bestes“, sagte Mary Keitany, die den Great North Run zum dritten Mal nach 2014 und 2015 gewann. Ihren eigenen Streckenrekord von 65:39 Minuten verpasste sie nur um 20 Sekunden. „Für den Kursrekord war es heute etwas zu windig“, sagte die Kenianerin, die sich nun auf ihren Start beim New York-Marathon am 5. November vorbereitet.
Farah gewinnt Dreikampf im Männerrennen
Im Männer-Elitefeld war keiner in der Lage, das Tempo so hoch zu halten, dass Mo Farah Schwierigkeiten bekommen könnte. Nach einer 10-km-Zwischenzeit von 29:19 Minuten war es Farah selbst, der beschleunigte und damit die neunköpfige Spitzengruppe auseinander riss. Nur Lilesa und Jake Robertson konnten mit Mühe den Anschluss halten. Während der Äthiopier nach rund 15 km zurückfiel, hielt Robinson bis auf die Zielgerade Schritt und führte sogar. Doch er wurde den Briten nicht los, und im Spurt hatte Robinson wie erwartet keine Chance. „Mir fehlte etwas Training, so dass ich kämpfen musste. Aber ich konnte mich auf meine Spurtkraft verlassen“, sagte Mo Farah, der nun zusammen mit dem verstorbenen Benson Masya der Rekordsieger des Great North Run ist. Auch der Kenianer hatte das Rennen viermal gewonnen.
„Ich freue mich auf die Herausforderung Marathon im nächsten Jahr“, sagte Mo Farah. Nicht einmal drei Stunden nach seinem Sieg in Nordostengland gab der London-Marathon bekannt, dass Farah am 22. April 2018 an der Themse seinen nächsten Marathon laufen wird. 2014 war er in London bei seinem Debüt über die klassische Distanz 2:08:21 Stunden gelaufen.
Für Aufsehen sorgte nach seinem Rennen im Zielbereich Jake Robertson, der seiner Freundin Magdalyne Masai einen Heiratsantrag machte. Die viertplatzierte Kenianerin nahm den Antrag direkt vor den Zuschauern und Kameras der Medienvertreter an.
VCM News. Text: JW / race-news-service.com
Im Original hier erschienen: Mo Farah feiert vierten Sieg beim Great North Run
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Mo Farah beim London Marathon 2014 Michaelpuche / Shutterstock.com
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