13.06.2017, 2739 Zeichen
Die Ausstattung Deutschlands im Breitbandbereich ist alles andere als Weltspitze. Am Montag und Dienstag versucht die Bundesregierung u.a. dieses Thema auf dem Digitalgipfel anzugehen. Einen Bereich kann sie dabei ausklammern.
Überraschende Weltspitze. Bei der Verbindungsgeschwindigkeit für mobile Geräte attestiert der State of the Internet Report von Akamai Nutzern durchschnittliche 24,1 Mbit/s. Damit gehört das deutsche Mobilfunknetz zur Weltspitze – lediglich die Briten sind noch etwas schneller unterwegs.
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Damit könnte sich das Triumvirat aus Vodafone (WKN: A1XA83 / ISIN: GB00Bh6HKS39), Deutsche Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508) und Marktführer Telefonica Deutschland (WKN: A1J5RX / ISIN: DE000A1J5RX9) eigentlich auf dem Erreichten ausruhen. Aber die Wirklichkeit ist eine andere. Durchschnittsdaten sind eben nicht alles…
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Nicht mal Top Ten. Der aktuelle Standard für Mobilfunk-Geschwindigkeit ist LTE. Für den aktuellen „State of LTE Report“ hat Open Signal ausgewertet, welche Länder hierbei führend sind. Deutschland schafft es nicht einmal auf die ersten 15 Plätze. Deutschland schlägt sich sowohl, was die Geschwindigkeit angeht (20,5 Mbps), als auch die Verfügbarkeit (58,8 Prozent) eher im unteren Mittelfeld.
Teures mobiles surfen. Dafür dass das deutsche Netz zwar durchschnittlich sehr gut ist, ist es auch verhältnismäßig teuer. Die EU-weite Harmonisierung des mobilen Internets lässt derweil weiter auf sich warten. Während Verbraucher bereits in neun EU-Staaten für bis zu 30 Euro ohne Datenobergrenze im schnellen Internet (4G) unterwegs sein können, hinkt Deutschland hinterher. Laut der jüngsten Erhebung des Branchendienstes Digital Fuel Monitor sind selbst die Nachbarstaaten Frankreich, Niederlande, Dänemark und Polen deutlich günstiger.
Insofern ist Deutschland auch im Mobilfunkbereich kein Vorreiter. Für die betroffenen Unternehmen heißt das aber auch: Die Polypol-Stellung der drei großen Anbieter verhindert den antriebigen Wettbewerb, was sich langfristig auch für Aktionäre negativ auszahlen könnte. Die Deutsche Telekom erlebt dies gerade in den USA, wo die aggressive Expansion von T-Mobile US Früchte trägt. Aber vielleicht ist ein Land, das Ewigkeiten braucht, um das Internet an Bord der Eisenbahn zu bringen auch einfach etwas langsamer als andere…
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
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Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
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