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A-TEC HV: Mirko Kovats stand auf und ging ... (Wilhelm Rasinger)

Bild: © Martina Draper/photaq, Wilhelm Rasinger (IVA)

Autor:
Wilhelm Rasinger

ist Präsident des IVA, Honorarprofessor für Betriebswirtschaft und Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und S IMMO AG.

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18.04.2017, 2142 Zeichen

A-TEC HV: eine Enttäuschung

Ausgerechnet an einem Freitag um 16 Uhr fand die A-TEC Industries Hauptversammlung in einem kaum bekannten Hotel in Wien-Liesing statt. Mit viel Verspätung sollten die Jahresabschüsse 2014 und 2015 abgehandelt und die Organe entlastet werden. Ein harter Kern von Aktionären und unverbesserlicher Optimisten, die von einem Wiederaufstieg träumten, fand sich ein, um mit Mirko Kovats die Vergangenheit zu besprechen und etwas über die Zukunft zu hören. Pleitier Mirko Kovats, arrogant und mürrisch wie eh und je, schob die Verantwortung den Banken und dem Insolvenzverwalter bzw. Treuhänder zu. Nach einer eher harmlosen Frage stand er auf und meinte, er habe keine Lust mehr, seine Zeit zu verschwenden und verschwand grußlos. So verhält sich jemand, der entweder Komplexe hat oder in einer anderen Welt lebt. 

Zu den Fakten aus der Bilanz: Es besteht ein negatives Eigenkapital von rund 0,5 Millionen EUR und es gibt keine frei verfügbaren Aktiva. Es besteht zwar ein steuerlicher Verlustvortrag von rund 250 Millionen EUR, der aber nach Expertenmeinung kaum genutzt werden kann. Das Beispiel Eybl (jetzt EAG) ist nicht anwendbar. Die A-TEC ist eine wertlose Hülle. Kovats ist zwar bereit, einige Tausende  EUR zu „investieren“, u.a. für den Aufsichtsrat, um einen Schein aufrecht zu erhalten. Es ist aber auszuschließen, dass die Streubesitzaktionäre mit Zahlungen, aus welchen Titeln auch immer, rechnen können. Kovats hat das übliche Pensionsalter bereits deutlich überschritten und es ist unwahrscheinlich, dass er noch Geldgeber findet, die mit ihm durchstarten wollen. 

Um die Illusion aufrecht zu erhalten und um sich von vielen, aber nicht allen Streubesitzaktionären verabschieden zu können, wurde ein Kapitalschnitt von 1.000 zu 1 durchgedrückt. 

Damit geht ein unerfreuliches Kapitel der österreichischen Börsegeschichte zu Ende. Meinl, Auer Welsbach und Kovats werden als Protagonisten des Vertrauensverlustes für die österreichischen Anleger nachhaltig in Erinnerung bleiben. Zwei von ihnen waren bereits in Haft, der eine kürzer, der andere länger - aber noch sind ja nicht alle Verfahren abgeschlossen.


(18.04.2017)

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Autor
Wilhelm Rasinger
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