09.01.2017, 5788 Zeichen
Rund 1 Prozent Gewinn verbuchte der DAX in der Vorwoche. Das klingt nicht viel, aber bedeutete ein neues Zweijahreshoch und zudem endlich einen Ausbruch aus der Range der Vorwochen. Damit war der Jahresstart zumindest im DAX geglückt, während der Dow Jones noch immer mit seiner psychologischen Marke von 20.000 Punkten kämpfte. Und erneut den Kampf verlor. Doch dazu im Detail nun MEHR – als Aufarbeitung und mit einem Ausblick auf die kommende Handelswoche dargestellt.
Ausbruch aus der Range erfolgt
Der Long-Trigger für einen Ausbruch aus der Range, wie in der Vorwoche gezeigt auf DIE BÖRSENBLOGGER unter DAX und Dow Jones zum Jahresstart (nachzulesen) stand bei 11.480 Punkten zur Debatte:
Vorbörslich startete der DAX am unteren Bereich der gezeigten Range (XETRA bei 11.426 Punkten) und arbeitete sich sehr rasch nach oben. Als die 11.480 dann impulsiv überschritten wurde, gab es kein Halten mehr. Darauf wies ich in der Vorwoche hin – Zitat:
Die 11.480 dient mir hierzu als Long-Trigger. Bei einem Ausbruch darüber schätze ich die Bewegung als ebenso impulsiv ein, da hier weitere Stopp-Orders und entsprechend bei Jahreshochs auch weitere Investoren am Seitenrand bereit stehen. Das Kursziel wäre dabei nicht „nur“ die 11.500 sondern höchstwahrscheinlich gleich die 11.600 Punkte-Marke.
In der Tat ging die Bewegung dann bis 11.617 Punkte. Das sofortige Gegensteuern in einer solchen Situation war daher weder sinnvoll noch gewinnbringend. Denn die Range wurde mit einer dicken Kerze verlassen, wie schon kurz nach 10 Uhr auf meinem Kanal nachzulesen war:
Durch die Auslösung von Stopps und der Tatsache, dass am Montag noch die Börsen in News York und London geschlossen waren, traf eine hohe Nachfrage auf ein dezimiertes Angebot. Keine gute Mischung für die Bären. Diese schlugen jedoch an einer anderen Stelle zu – im EUR/USD.
Am Mittwoch steuerte die Einheitswährung nach einem zuerst positiven Jahresstart erneut auf die Tiefststände der letzten Jahre zu. Bei 1,0380 sah es dann nach einer Bodenbildung aus, was ich auf ebenfalls auf Facebook darstellte.
Mit starken US-Einkaufsmanagerdaten am Nachmittag rutschte der EUR/USD noch einmal kurzfristig auf ein neues Verlaufstief und erholte sich davon prompt. Schon am Mittwoch sah man diesen Fake-Ausbruch deutlich (gezeigt in den Tages-Trading-Chancen auf w : o) als Chartbild:
Dessen Bewegung wurde in der Tat dann auch bis zum Jahresstart-Niveau um 1,06 weiter fortgeführt. Natürlich kann man dies auch kurzfristig handeln, gerade der Forexmarkt bietet hier mit engen Spreads bei JFD Brokers immer wieder Chancen – einfach unverbindlich informieren
Zurück zum DAX: Dieser zeigte dann im weiteren Wochenverlauf recht gute Trends, wie beispielsweise am Mittwoch:
Einen weiteren Schub in Richtung neue Hochs gab es nicht mehr zu verzeichnen, da die Leitbörse Wall Street und damit der Dow Jones zwar wieder zur 20.000er-Marke liefen – gezeigt am Donnerstag –
aber sie letztlich nicht überschreiten konnte. Am Freitag fehlten trotz neuem Anlauf in den Abendstunden noch immer 0,3 Punkte!
So blieb den DAX-Tradern nur übrig, die neu herausgearbeitete Range zu handeln. Dazu gab es eine Menge Gelegenheiten, wie am Freitag skizziert
Und dann auch an markanten Marken immer wieder zum Nachvollziehen umgesetzt ( hier bei nextmarkets):
Das gezeigte GAP wurde im weiteren Verlauf dann komplett geschlossen und die 11.600 zeigte damit eine Art Magnetwirkung. Sie war dann auch der Schlusskurs der Woche bzw. genaugenommen 11.599 im XETRA-Handel am Freitag.
Ausblick auf die kommende Woche
Mit dem Ausbruch am Montag hat sich der DAX über den „reflexiven Widerstand“ aus November 2015 erhoben. Diesen hatte ich blau markiert und zeichne ihn noch einmal in das Chartbild im Stundenchart mit aktualisierten Daten ein:
Warum? Dieser Bereich dient nun als Unterstützung. Auch wenn wir ihn hier im Wochenverlauf noch nicht getestet hatten (Wochentief Mittwoch 11.531, Donnerstag 11537, Freitag 11.547). Beim Zoom in diesen Chart hinein ist damit eine sich fortsetzende Aufwärtsbewegung zu erkennen.
Diese wäre spätestens beim Unterschreiten des Mittwoch-Tiefs gebrochen. Somit ist mein Short-Trigger für die kommende Woche bei 11.530 Punkten.
Auf der Oberseite war die 11.620 recht markant und ist hier ebenso eingezeichnet:
Eine Überschreitung könnte direkt zum Jahreshoch und mit Schwung dann auch darüber führen. Da dies sehr gut in den mittelfristigen Kontext passt und der Dow Jones vermutlich auch noch einmal die 20.000 Punkte in Angriff nehmen dürfte, steht diese Wahrscheinlichkeit und damit der gezeigte Long-Trigger ebenfalls in meinem Fokus.
Insgesamt hat sich die Range der Vorwoche eine Etage nach oben verschoben. Die 11.480 auf der Oberseite entspricht nun der 11.620 und der Trigger für einen Abverkauf bzw. die größere (und von Bären immer noch mit Spannung erwartete) Konsolidierung von 11.400 auf 11.530 gewandert.
Neue Marken also, aber ähnliches Marktverhalten. Versuchen wir dies einfach gemeinsam wieder gewinnbringend zu nutzen. Dazu wünsche ich Ihnen vorab viel Erfolg und freue mich über Ihr Feedback.
Ihr Bernecker1977 – Andreas Mueller
Ein Beitrag von Andreas Mueller
Andreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen. Auf dieboersenblogger.de analysiert er den DAX mit Hilfe der Charttechnik. Weitere Informationen erhalten Sie in seinem Facebook-Kanal und auf seinem Blog www.bernecker1977.de
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