06.12.2016, 3034 Zeichen
Venezuela mag ein interessantes Land sein. Für deutsche Touristen ist es jedoch tabu – spätestens seit der offiziellen Reisewarnung durch das Auswärtige Amt. Dennoch lohnt sich ein Blick auf das südamerikanische Land, denn Wirtschaftsinteressierte erleben dort Geschichte wie aus dem Lehrbuch.
Das Land hat in den 15 Jahren Herrschaft von Hugo Chavez die Abkehr von großen Teilen der Welt vollzogen. Die linksgerichtete Regierung konzentrierte sich auf Versorgung der Armen durch die Enteignung ausländischen Besitzes und reicher Venezolaner. Doch auch nach dem Tod von Chavez 2013 hat Venezuela keinen Wandel durchlebt. Ganz im Gegenteil.
Obwohl Venezuela die größten Ölvorkommen der Welt hat, kommt das Land nicht aus der wirtschaftlichen Dauerkrise. Nun hat das lateinamerikanische Wirtschaftsbündnis Mercosur Venezuela auch noch ausgeschlossen. Dem Land wird es damit noch weniger gelingen, aus seinen Rohstoffen Einkommen zu erzielen. Zwar wird der Mindestlohn ständig erhöht, aber das dient nur, um die Inflation auszugleichen – Einkommensverbesserungen gehen damit nicht einher. Das einzige was derzeit blüht ist die Inflation.
Die Entwicklung ist dabei noch nicht ganz so drastisch, wie im Deutschland der 1920er Jahre, als die Reichsbank ihre Banknoten durch Stempelaufdrucke mit einfach immer höheren Werten versah. Dennoch hat die Teuerung in Venezuela bereits den Charakter einer Hyperinflation. Als direkte Folge davon muss die Notenbank des Landes nun neue, höherwertige Geldscheine drucken. Die neuen 500 und 5.000-Bolívares-Scheine sollen die Zahlungsmodalitäten im Alltag vereinfachen. Hotelgäste etwa griffen zuletzt zu Plastiktüten voller Scheine, um ihre Logis zu bezahlen. Von teureren Transaktionen einmal ganz abgesehen.
Die OPEC-Entscheidung, wo Venezuela ebenfalls Mitglied ist, die Öl-Förderquoten zu senken, dürfte die Staatsfinanzen ebenfalls nicht sanieren. Die tatsächlichen Förderquoten hinken nämlich eh schon seit langem den offiziellen Daten hinterher. Fehlende Investitionen und Instandhaltungen haben die Infrastruktur im Öl-Förderbereich zu Grund gerichtet.
Erfreulich für viele Anleger: Venezuela war nie ein wichtiges Ziel ausländischer Direktinvestments. Lediglich die weltweite Ölindustrie hat durch die Enteignungen gelitten. Damit dürfte auch klar sein: Sollte sich Venezuela eines Tages wieder der Welt öffnen wollen, wird es sehr viel Überzeugungsarbeit bedürfen. So oder so darf man mittelfristig die Effekte, die die größten Ölreserven nun einmal bieten, nicht aus den Augen lassen. Die nächsten Jahre werden es zeigen, ob Venezuela wieder ein normales Mitglied der Weltgemeinschaft wird, oder ob es seinen Isolationskurs fortsetzt.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot mit dem Namen “Die Börsenblogger Auf die Schnelle” (Wochentags) und “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” (Samstags).
Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Addiko Bank, Do&Co, ATX TR, Rosgix
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:Österreichische Post, FACC, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, S Immo, Addiko Bank, Andritz, Rosenbauer, SBO, OMV, ams-Osram, AT&S, Gurktaler AG VZ, Polytec Group, Wiener Privatbank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Beiersdorf, Brenntag, Siemens.
Random Partner
Andritz
Andritz ist ein österreichischer Konzern für Maschinen- und Anlagenbau mit Hauptsitz in Graz. Benannt ist das Unternehmen nach dem Grazer Stadtbezirk Andritz. Das Unternehmen notiert an der Wiener Börse und unterhält weltweit mehr als 250 Produktionsstätten sowie Service- und Vertriebsgesellschaften.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Add...
» Wiener Börse zu Mittag fester: Addiko Bank, FACC und AT&S gesucht, DAX-B...
» Börsenradio Live-Blick 13/5: DAX unchanged, Bayer Charterfolg, Siemens E...
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Ursula Ressl, MSCI World, Airbnb, Shopi...
» ATX-Trends: AT&S, DO&CO, Post, Wienerberger ...
» Börse-Inputs auf Spotify zu Petra Plank, Glorreiche Sieben
» Börsepeople im Podcast S12/18: Ursula Ressl
» Karrieren & Kurse: Petra Plank, Mentorin für Beziehungsfähigkeit (und da...
» Österreich-Depots: Wochenend-Bilanz (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 10.5.: Hans Haider, Erste Group, RBI, Lenzing (Börse Ges...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A2VKV7 | |
AT0000A3BQ27 | |
AT0000A2VYD6 |
- Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but w...
- Wiener Börse zu Mittag fester: Addiko Bank, FACC ...
- Börsenradio Live-Blick 13/5: DAX unchanged, Bayer...
- DAX-Frühmover: Siemens Energy, Bayer, Airbus Grou...
- wikifolio Champion per ..: Philipp Weller mit Mul...
- Neue Kursziele für Verbund, Valneva, RBI
Featured Partner Video
Börsepeople im Podcast S12/12: Klaus Rainer Kirchhoff
Klaus Rainer Kirchhoff ist seit 30 Jahren mit Kirchhoff Consult und einem Team von aktuell 60 Expertinnen und Experten in den Bereichen Capital Markets, Corporate Communications und Sustainability ...
Books josefchladek.com
Eron Rauch
The Eternal Garden
2023
Self published
Ros Boisier
Inside
2024
Muga / Ediciones Posibles
Tommaso Protti
Terra Vermelha
2023
Void