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Venezuela: Wenn selbst die größten Ölvorkommen nicht mehr ausreichen (Marc Schmidt)

Bild: © www.shutterstock.com, Öl, Erdöl, Ölfässer http://www.shutterstock.com/de/pic-316027709/stock-photo-i...

Autor:
Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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Venezuela mag ein interessantes Land sein. Für deutsche Touristen ist es jedoch tabu – spätestens seit der offiziellen Reisewarnung durch das Auswärtige Amt. Dennoch lohnt sich ein Blick auf das südamerikanische Land, denn Wirtschaftsinteressierte erleben dort Geschichte wie aus dem Lehrbuch.

Das Land hat in den 15 Jahren Herrschaft von Hugo Chavez die Abkehr von großen Teilen der Welt vollzogen. Die linksgerichtete Regierung konzentrierte sich auf Versorgung der Armen durch die Enteignung ausländischen Besitzes und reicher Venezolaner. Doch auch nach dem Tod von Chavez 2013 hat Venezuela keinen Wandel durchlebt. Ganz im Gegenteil.

Obwohl Venezuela die größten Ölvorkommen der Welt hat, kommt das Land nicht aus der wirtschaftlichen Dauerkrise. Nun hat das lateinamerikanische Wirtschaftsbündnis Mercosur Venezuela auch noch ausgeschlossen. Dem Land wird es damit noch weniger gelingen, aus seinen Rohstoffen Einkommen zu erzielen. Zwar wird der Mindestlohn ständig erhöht, aber das dient nur, um die Inflation auszugleichen – Einkommensverbesserungen gehen damit nicht einher. Das einzige was derzeit blüht ist die Inflation.

Die Entwicklung ist dabei noch nicht ganz so drastisch, wie im Deutschland der 1920er Jahre, als die Reichsbank ihre Banknoten durch Stempelaufdrucke mit einfach immer höheren Werten versah. Dennoch hat die Teuerung in Venezuela bereits den Charakter einer Hyperinflation. Als direkte Folge davon muss die Notenbank des Landes nun neue, höherwertige Geldscheine drucken. Die neuen 500 und 5.000-Bolívares-Scheine sollen die Zahlungsmodalitäten im Alltag vereinfachen. Hotelgäste etwa griffen zuletzt zu Plastiktüten voller Scheine, um ihre Logis zu bezahlen. Von teureren Transaktionen einmal ganz abgesehen.

Die OPEC-Entscheidung, wo Venezuela ebenfalls Mitglied ist, die Öl-Förderquoten zu senken, dürfte die Staatsfinanzen ebenfalls nicht sanieren. Die tatsächlichen Förderquoten hinken nämlich eh schon seit langem den offiziellen Daten hinterher. Fehlende Investitionen und Instandhaltungen haben die Infrastruktur im Öl-Förderbereich zu Grund gerichtet.

Erfreulich für viele Anleger: Venezuela war nie ein wichtiges Ziel ausländischer Direktinvestments. Lediglich die weltweite Ölindustrie hat durch die Enteignungen gelitten. Damit dürfte auch klar sein: Sollte sich Venezuela eines Tages wieder der Welt öffnen wollen, wird es sehr viel Überzeugungsarbeit bedürfen. So oder so darf man mittelfristig die Effekte, die die größten Ölreserven nun einmal bieten, nicht aus den Augen lassen. Die nächsten Jahre werden es zeigen, ob Venezuela wieder ein normales Mitglied der Weltgemeinschaft wird, oder ob es seinen Isolationskurs fortsetzt.

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