05.10.2016, 3043 Zeichen
DividendenAdel heute mit Air Berlin unterwegs von Mallorca zurück in die Hauptstadt. Voll besetzte Maschine, sicherer Flug, pünktliche Landung, charmanter Service. Dem zufriedenen Passagier drängt sich da schon die Frage auf, wieso Deutschlands zweitgrößte Airline seit Jahren mehr Geld verbläst als Kerosin – gerade weil der 1978 vom Marketing-Genie Joachim Hunold gegründete Carrier bei den Ticket-Preisen inzwischen ja alles andere als ein Billigheimer ist.
Nach ewiger Dauerkrise steht nun jedenfalls Leichenfledderei auf der Agenda. Bis zu 1.200 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren, ein paar Dutzend Flieger werden an die Lufthansa verchartert und für das Touristik-Geschäft wurde heute eine Allianz mit TUIfly angekündigt – während der traurige Rest des rot-weißen Himmelsstürmers künftig vor allem als Zubringer für den Großaktionär Etihad unterwegs sein wird. So zumindest der aktuelle Stand der Planungen, was aber nicht viel heißen muss: In der Air Berlin-Baracke am Saatwinkler Damm unweit vom Flughafen Tegel schmeißt man Strategien gern auch mal im Wochentakt über den Haufen.
Leidtragende des „airbärmlichen“ Managements sind die tapfer kämpfende Crew und die Anteilseigner. Von über 20,00 Euro im Jahr 2007 ist die Aktie auf aktuell 0,70 Euro abgeschmiert. An der Börse wird die Firma – die abgesehen von Schuldenbergen, Landerechten und einem leidlich guten Namen allerdings nicht mehr allzu viel besitzt – gerade noch mit gut 80 Mio. Euro bewertet.
Doch Anleger hätten gewarnt sein müssen: Fluglinien sind selten ein gutes Geschäft, zumindest nicht langfristig. Während die globalen Aktienmärkte gemessen am MSCI AC World Index in den letzten 16 Jahren auf US-Dollar-Basis trotz zweier heftiger Krisen per Saldo gut 80% zugelegt haben, oszilliert der mit den größten Fluglinien bestückte MSCI AC World Airlines Index um die Nulllinie.
Dass die Lücke so groß ist, liegt auch an den Dividenden – die in der Luftfahrt mit schöner Regelmäßigkeit gekappt oder ganz gestrichen werden. Mit dem US-Flieger Southwest gibt es nur eine einzige große Airline, die ihre Ausschüttung im letzten Vierteljahrhundert nie gesenkt hat und für Platz zwei im Zuverlässigkeits-Ranking reichen der kanadischen Regional-Linie WestJet schon sieben Jahre ohne Kürzung. Ansonsten sieht’s fast allerorten aus wie bei der Lufthansa: Mal wird gezahlt, mal nicht. Und immer, wenn man glaubt, es müsste doch endlich mal nachhaltig Geld verdient werden, machen Terror, Rohstoffpreise, konjunkturelle Turbulenzen, Finanzkrisen oder der knallharte Preiswettbewerb früher oder später einen Strich durch die Rechnung.
Abgesehen von schnellen Spekulationen, die nicht unser Ding sind, gilt deshalb: Finger weg von Airline-Aktien. Wer sich in der Luftfahrt engagieren will, setzt lieber auf Flughäfen – ein klassisches Infrastruktur-Investment. Mehr zu Fraport , Flughafen Zürich und den anderen DividendenAdel-Favoriten aus diesem Segment in einer der nächsten Top 7.
Der Beitrag Airbärmliche Bilanz: Finger weg von Airline-Aktien erschien zuerst auf DividendenAdel.
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