01.06.2016, 3041 Zeichen
Merkwürdige Entwicklungen gibt es derzeit rund um den Roboterhersteller KUKA (WKN 620440). Da der chinesische Großaktionär Midea seine Beteiligung ausbauen will, sieht sich die Politik zur Einmischung bemüßigt. Das sind keine guten Nachrichten.
Im Regelfall interessiert sich die Politik für den deutschen Mittelstand einen feuchten Kehricht. Anders ist das mittelstandsfeindliche Regierungshandeln jedenfalls nicht zu verstehen. Man denke nur an das Pampern der deutschen Autobauer mit 600 Mio. Euro im Rahmen der Kaufprämie für Elektroautos. Die Wirtschaftswoche hat hier schön das gesamte Desaster dieser unnötigen Subvention herausgearbeitet. Was hätte man nicht alles sinnvolles mit dem Geld machen können.
Aber es kommt ja noch doller: Die zahlreichen Komplettübernahmen von deutschen Mittelständlern wurden bisher stets achselzuckend hingenommen. Erinnert sich noch jemand an Kritik an den Übernahmen von Putzmeister oder Gigaset? Allein 2015 wurden 36 Unternehmen von Chinesen gekauft – Kritik war nicht zu vernehmen. Nun sehen sich EU-Kommissar Oettinger und Bundeswirtschaftsminister Gabriel jedoch bemüßigt, sich bei der lediglichen Anteilsaufstockung der Chinesen bei KUKA einzumischen.
Das ganze Jahr über wird nichts, aber auch garnichts, für die Aktienkultur im Land getan. Es wird hingenommen, dass ein Großteil der börsennotierten Unternehmen in ausländischer Hand ist. Und nun meint man, bei KUKA das große Interventionsrad drehen zu können. Wenn man stattdessen die deutsche Aktienkultur voranbringen würde, müssste man keine Angst haben, dass deutsche Unternehmen von ausländischen Investoren übernommen werden.
Klar: KUKA ist ein Schlüsselunternehmen für die deutschen Automobilbranche, aber auch für das gesamte Thema Industie 4.0. Aber muss man sich als Bundesregierung einmischen? Laut Süddeutscher Zeitung soll dazu sogar eine Allianz deutscher oder europäischer Unternehmen geschmiedet werden – wenn es nach Gabriel geht. Die Wirtschaft reagiert zum Glück gelassen.
Denn: Es besteht überhaupt kein Grund zu dieser panikartigen Reaktion. KUKA will ja schließlich weiterhin gute Geschäfte machen und die macht man am besten mit solventen Auftraggebern – vorrangig aus Europa und den USA. Von daher kann von einem drohenden Ausverkauf deutscher Technologie nicht die Rede sein. Das gilt erst recht, wenn man sich die Aktionärsstruktur von KUKA ansieht: Voith ist mit einer Sperrminorität von 25,1 Prozent beteiligt.
Es wird also spannend werden in den nächsten Wochen. Schafft es Gabriel tatsächlich sich in einen gewünschten Deal einzumischen und die Beteiligung eines Unternehmens aus China auszuhebeln? Für Anteilseigner ändert sich derzeit zuminest nichts. Der gestiegene Aktienkurs ist (vor erst) durch die anhaltende Übernahmephantasie nach unten abgesichert.
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Bildquelle: Pressefoto KUKA AG
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