02.12.2015, 3923 Zeichen
Für die Händler dieser Welt ist die wichtigste Zeit des Jahres angebrochen. Erneut eine ganz besondere Gelegenheit für Amazon die Muskeln spielen zu lassen.
Die Konsumlust der US-Amerikaner ist eine sehr wichtige Stütze der größten Volkswirtschaft der Welt. Ganz besonders gerne wird in der vorweihnachtlichen Zeit eingekauft. Schließlich will man die Lieben, aber natürlich auch sich selbst zum Fest beschenken. Traditionellerweise startet das Weihnachtsgeschäft für den US-Einzelhandel am Freitag nach „Thanksgiving“. Am so genannten „Black Friday“ werden Menschen scharenweise mithilfe großzügiger Rabattaktionen in die Geschäfte gelockt. Allerdings ist seit einigen Jahren eine Veränderung zu beobachten.
Online-Händler wie Amazon oder eBay haben die Spielregeln entscheidend verändert und den Konkurrenzdruck für den stationären Handel enorm gesteigert. Amazon & Co haben den Vorteil, dass die Kunden zum Einkaufen das Haus gar nicht zu verlassen brauchen. Außerdem können die Rabattaktionen Tag und Nacht sowie auch an Feiertagen laufen. Aus diesem Grund zelebriert man bei Amazon eine ganze „Cyber Monday“-Woche. Dabei beschränkt sich der „Cyber Monday“ längst nicht mehr nur auf die USA. Vielmehr nutzen Online-Händler und Marketingexperten diesen Ausdruck weltweit, um Konsumenten zum Einkaufen zu animieren.
Dabei lässt sich der Erfolg, den der Marktführer Amazon in den vergangenen Jahren hatte, unter anderem am Kursverlauf der Amazon-Aktie ablesen. Dank dieser Kurssteigerungen erreichte das Papier in diesem Jahr neue Rekordstände. Außerdem gelang Amazon zum ersten Mal beim Börsenwert der Sprung über die Marke von 300 Mrd. US-Dollar. Während Amazon weiter kräftig wächst und die Erlöse im dritten Quartal 2015 laut Unternehmensangaben vom 22. Oktober mit 23,2 Prozent auf 25,4 Mrd. US-Dollar überraschend deutlich steigern konnte, kritisieren einige Investoren seit jeher die relativ schwache Ergebnisperformance.
Zwischen Juli und September erwirtschaftete Amazon gerade einmal einen Gewinn von 79 Mio. US-Dollar. Allerdings war das in den Augen vieler Anleger eine gute Nachricht. Im Vorjahr stand noch ein Minus von 437 Mio. US-Dollar zu Buche. Zu der Verbesserung hatte insbesondere das stark wachsende und höchst lukrative Cloud-Geschäft (Amazon Web Services, AWS) beigetragen. Die AWS-Umsätze kletterten um 78,4 Prozent auf 2,1 Mrd. US-Dollar, während der operative Gewinn der Sparte von 98 Mio. US-Dollar im Vorjahr auf 521 Mio. US-Dollar nach oben schoss. Damit hat AWS das Potenzial Amazon zukünftig auch auf der Ergebnisseite zum Erfolg zu verhelfen. In diesem Bereich ist die Konkurrenz jedoch besonders groß. Schließlich will jeder am Ende ein möglichst großes Stück vom Zukunftsmarkt Cloud Computing haben.
Amazon legte beim Wachstum zuletzt ein beeindruckendes Tempo vor. Außerdem stimmten zur Abwechslung auch die Ergebniskennziffern. Die Aktie hat in den vergangenen Jahren jedoch einen rasanten Aufstieg hingelegt, so dass man sich fragen muss, ob zukünftige Erfolge nicht längst eingepreist sind. Neue Investoren müssen sich zusätzlich über die enorme Fallhöhe beim Aktienkurs im Klaren sein. In welch schwindelerregende Höhen der Aktienkurs vorgedrungen ist, lässt sich zum Beispiel an dem für 2016 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ablesen. Wenn man den aktuellen Aktienkurs zusammen mit den FactSet-Konsensschätzungen für den 2016er-Gewinn betrachtet, dann liegt das KGV bei rund 125.
Anleger, die steigende Kurse der Amazon-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM7XWV) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,49, die Knock-Out-Schwelle bei 482,35 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM8SCB, aktueller Hebel 3,37; Knock-Out-Schwelle bei 868,53 US-Dollar) auf fallende Kurse der Amazon-Aktie setzen.
Stand: 01.12.2015
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