23.04.2015, 5060 Zeichen
Marktlage
Die Dax Bullen brauchen langsam gehörig Kraft um das Ruder noch einmal herum reißen zu können. Zwar schloss der Dow Jones gestern mit einem leichten Plus von 0,5 Prozent, doch die Wirtschaftsdaten aus China und Deutschland machten das direkt wieder zunichte. Die chinesische Industrie rutscht laut dem Einkaufsmanagerindex (verarbeitendes Gewerbe) erneut unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der veröffentlichte Wert mit 49,2 Punkten lag zudem noch unterhalb der Schätzung von 49,6 Punkten. Damit wird es für die chinesische Wirtschaft immer schwerer ein Wachstum von 7 Prozent des BIP zum Ende des Jahres zu erreichen.
Dem negativen Trend aus China schlossen sich auch Deutschland und Europa an. Dort wurden die Einkaufsmanagerindizes (verarbeitendes Gewerbe) ebenfalls schlechter als erwartet veröffentlicht. Zwar notieren die Indizes noch Oberhalb der 50 Punktemarke (DE: 51,9 Punkte; EU: 51,9 Punkte) nach zuvor (DE: 52,8 Punkte; EU: 52,2 Punkte), doch der negative Trend scheint sich einmal um den Globus zuziehen. Weiter Wirtschaftsdaten kommen heute Nachmittag noch aus den USA. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die um 16 Uhr veröffentlichten Neubauverkäufe richten. In den USA steht und fällt eine stabile Wirtschaft stets mit dem Bausektor. Der Grund dafür liegt in dem Wunsch der US-amerikaner ein eigenes Haus zu besitzen und unterscheidet sich deshalb auch stark von der Deutschen Wirtschaft.
Dax
Der Deutsche Aktienindex rast seit heute morgen auf seine untere Unterstützung zu. Sollte die Käufer nicht bald wieder die Oberhand erlangen, könnte die Kursdynamik den Index auch unterhalb des 11.850 Punktelevels drücken. Wird dieser Widerstand gebrochen, dreht auch der Trend auf Tagesbasis ebenfalls auf Short.
Facebook
Die Facebook-Aktie startete nach der jüngsten Korrekturbewegung einen erneuten Versuch in Richtung Allzeithoch. Auf dem Weg dorthin riss der Kurs sogar ein Gap und demonstrierte damit seine Kraft. Doch nach den gestrigen Zahlen, die durch eine Kostenexplosion schlechter ausfielen als erwartet, stellt sich die Frage, ob die Vorschusslorbeeren nicht doch zu viel waren. Nachbörslich verlor die Aktie als Reaktion auf die Zahlen ja bereits knapp 2 Prozent und würde damit genau auf dem Gap aufsetzen. Dann wird sich zeigen ob noch genügend Kaufkraft im Markt vorhanden ist um den Preis über die 86 US-Dollar zu heben.
Im direkten Vergleich zu eBay, die ebenfalls gestern Zahlen vorlegten und darauf 6 Prozent nachbörslich ansteigen, ist Facebook deutlich teurer. Der Gewinn je Aktie liegt bei Facebook, bereinigt um die enorm angestiegenen Einmalkosten, bei 42 Cent. Wird allerdings das nackte Zahlenwerk betrachtet, konnte Facebook lediglich knapp 21 Cent je Aktie verbuchen. eBay hingegen erreichte einen Gewinn je Aktie von knapp 50 Cent. Auch das Chartbild von eBay sieht deutlich angenehmer aus. Der Kurs notiert bereits in der Unterstützungszone und weist gleichzeitige eine Bullische Flagge auf. Kann der Kurs den Trendkanal nach oben verlassen, sollte das den Kurs weiter stützen.
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Verfasser: Frithjof Kuhlmann, Junior Analyst
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