Topnews aus Deutschland

Abschwung unterbrochen

Die Stimmung unter deutschen Unternehmen hat sich im November überraschend verbessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg erstmals nach zuvor sechs Rückgängen und verbesserte sich dabei um 1,5 auf 104,7 Punkte. Der Markt hatte hingegen mit einem erneuten Rückgang gerechnet. "Der Abschwung ist zumindest unterbrochen", kommentierte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Die Lagebeurteilung stieg um 1,6 auf 110,0 Punkte. Die Erwartungshaltung erhöhte sich um 1,4 auf 99,7 Punkte. In allen vier Wirtschaftsbereichen wurden im November Anstiege verzeichnet. Besonders deutlich war die Verbesserung im Großhandel, wo ein Sprung von -0,2 auf 6,1 Punkte erzielt werden konnte. Im Einzelhandel hellte sich die Stimmung zwar ebenfalls auf, der Index liegt jedoch mit -1,6 Zählern noch im negativen Bereich. Dies gilt auch für den Bausektor (-5,9 Punkte).

Topnews aus den Regionen 

Europa:

Die EU-Kommission wird am diesem Dienstag über ihr Investitionspaket beraten. Präsident Jean-Claude Juncker wolle das Paket dann am Mittwoch offiziell im Europaparlament vorstellen, sagte eine Sprecherin der Behörde. 300 Mrd. Euro sollen in den kommenden drei Jahren in den Ausbau von Infrastruktur, Forschung und Entwicklung fließen und damit die EU international wettbewerbsfähiger machen. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sollen vor allem durch die Umschichtung von Geldern aus dem EU-Budget ein Puffer für riskante Projekte geschaffen und so private Investoren angelockt werden. 

USA:

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel ist überraschend zurückgetreten. Präsident Barack Obama habe den Republikaner zu diesem Schritt aufgefordert und wolle die Entscheidung noch im Laufe des Tages bekanntgeben, meldet zunächst die "New York Times". Hagel war weniger als zwei Jahre im Amt und der einzige Republikaner im Team von Obama. Beobachter sehen ihn als Verlierer der Kongresswahlen, bei denen die oppositionellen Republikaner die Mehrheit erhalten hatten.

Asien:

Nicht nur der Westen hat mit niedriger Inflation zu kämpfen. In Asien trifft es neben Japan nun auch die Handelsmetropole Singapur. Dort ist sind die Verbraucherpreise im Oktober auf Jahressicht nur um 0,1% gestiegen. Im September wurde noch eine Teuerung von 0,6% verzeichnet. Auf Monatssicht ergibt sich im Oktober ein Rückgang der Inflation von -0,4%.

FX Market Outlook

In China hat die People's Bank of China (PBoC) ihre Leitzinsen erstmals seit Sommer 2012 gesenkt und damit für ein Kursfeuerwerk an den Börsen weltweit gesorgt. Bereits am Freitagnachmittag zogen die Aktienkurse deutlich an. Insbesondere die Papiere der Rohstoffkonzerne legten zu, weil mit der Geldschwemme in China höhere Absätze für die Bau- und die Schwerindustrie erwartet werden. Die Zinssenkung folgte auf Wochen schwächerer Wirtschaftsdaten, wie der Abschwächung bei Geschäftsklima und Produktion in Kombination mit einer Aufwertung des chinesischen Renminbi. Mit ihrer jüngsten Zinsentscheidung wollen die Währungshüter offenbar die vor allem gegenüber kleinen und mittelständigen Unternehmen ins Stocken geratene Kreditvergabe der Banken anregen.

In diesem Jahr läuft die Wirtschaft Chinas Gefahr, das von der Regierung angepeilte Wachstumsziel von 7,5% zu verfehlen. Viele Bankvolkswirte gehen davon aus, dass sich das Wachstum weiter abschwächen wird. Sollte dies der Fall sein, ist mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik zu rechnen. Die jüngste Verbesserung der Komponente inländischer Neuaufträge des HSBC/Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und das Anziehen mancher Indikatoren für den Immobilienmarkt deuten aber eine kurzfristige Stabilisierung an. 

FX-Quickcheck: EUR/USD

Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) ist im Oktober überraschend deutlich auf 0,14 Punkte eingebrochen. Wie die Federal Reserve Bank of Chicago am Montag weiter mitteilte, wurde der Vormonatswert von 0,47 auf 0,29 Zähler nach unten revidiert. Analysten hatten im Konsens aktuell mit einem Wert von 0,40 Punkten gerechnet. Der Drei-Monatsschnitt des Index, der die US-Wirtschaftsaktivität anhand von 85 Indikatoren misst, sank im Oktober auf 0,01 Zähler, nachdem er im September noch bei 0,12 Punkten notiert hatte. Ein Wert über null signalisiert ein Wachstum oberhalb des Trends.

Unterhalb des Tiefs vom 7. November 2014 bei 1,2357 trifft EUR/USD am Tief vom 10. August 2012 bei 1,2240 auf die nächste wichtige Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand findet sich am Hoch vom 19. November 2014 bei 1,2599.

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S14/18: Paul Pichler

Bildnachweis

1. Lesen: Kay Bommer (DIRK), Elis Karner (C.I.R.A.) , (© C.I.R.A.)   >> Öffnen auf photaq.com

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