13.05.2025, 3618 Zeichen
Korneuburg/Wien (OTS) - Mit dem Neubau der Rotkreuz-Bezirksstelle
Korneuburg entstand ein
Vorzeigeprojekt in puncto Nachhaltigkeit, das zugleich alle Abläufe
für die Einsätze der „Lebensretter“ optimiert. Die Bezirksstelle
organisiert und leistet den Rettungsdienst und Krankentransport in 20
Gemeinden im Bezirk Korneuburg. Zudem werden regionale – wie
Gesundheits- und Soziale Dienste, „Zuhause Essen“ – und überregionale
Dienstleistungen wie Schulungen, Katastrophenschutz, Veranstaltungen
angeboten.
Das nicht unterkellerte, dreigeschoßige Verwaltungsgebäude wie
auch die Fahrzeughalle sind in Massivbauweise nach Plänen von
Hoffmann-Janz ZT errichtet. Harald Kuster, FIN – Kuster
Energielösungen GmbH, entwarf die komplexe Gebäudetechnik inklusive
Konzeption der Bauteilaktivierung. Die Speicherfähigkeit von Beton
wird in Kombination mit erneuerbaren Energien klug zum Heizen und
Kühlen genützt – das Grundwasser und die Sonne leisten ihren Beitrag
in Richtung Energieautarkie. Seit rund drei Jahren ist das Gebäude in
Betrieb – die offene Fehlerkultur forcierte die Optimierungen und
liefert eine Menge wertvoller Erkenntnisse. Insgesamt 300 Fühler
liefern dafür alle drei Minuten Daten aus dem System.
Das Fazit: Der Einsatz der Bauteilaktivierung ist auch bei
komplexen Projekten mit durchaus sehr unterschiedlichen Anforderungen
an die HKLS-Anlage (Heizung, Kühlung, Lüftung,
Warmwasserbereitstellung) möglich und erfolgversprechend. Zur Hebung
des Potentials der Anlage und zur Einführung in den Betrieb derselben
ist während der ersten zwei Jahre eine qualifizierte
Betriebsbegleitung sinnvoll. Die Kosten dieser Begleitung rechnen
sich durch die erzielbaren Einsparungen.
Zwtl.: Ein Euro Energiekosten pro Quadratmeter
Felix Friembichler, ehemaliger Geschäftsführer der Vereinigung
der Österreichischen Zementindustrie, fungierte beim Projekt von der
ersten Sekunde an als Bauherrenbegleiter. Christoph Stadtschmitzer,
Bezirksstellen-Geschäftsführer des Roten Kreuzes, war sich mit Felix
Friembichler einig: Es sollte ein besonders nachhaltiges Gebäude
werden. Der Bau verlief reibungslos, eine Herausforderung war die
Optimierung der Haustechnik im Rahmen des begleitenden Monitorings:
„2020 lagen die Stromkosten für HKLS für ein halbes Betriebsjahr bei
rund 6.000 Euro – das gesamte Jahr 2024 schließen wir mit 3.569 Euro
ab“, sagt Friembichler.
Die Kosten werden für die gesamte HKLS-Anlage erfasst,
berücksichtigt wird dabei auch, dass im Sommer mehr PV-Strom gewonnen
wird als für den Bedarf der HKLS-Anlage erforderlich. Dieser wird
durch den sonstigen Betrieb (EDV, Beleuchtung, Beheizung der
Fahrzeuge etc.) der Gebäude zur Gänze verbraucht. „Der saisonal
anfallende Überhang von PV-Strom wird der HKLS-Anlage gutgeschrieben
– der fiktive Preis bei dieser Gegenverrechnung ist mit 20 Cent/kWh
angesetzt“, so Friembichler. Umgelegt auf einen Quadratmeter
Nutzfläche ergeben sich Energiekosten von einem Euro pro Jahr. Die
Bezirksstelle ist immer einsatzbereit – und wenn es sein muss,
vollkommen energieautark.
Beteiligte Planer und ausführende Unternehmen:
- Architektur, Generalplanung und ÖBA: Hoffmann-Janz ZT GmbH
- Haustechnikplaner: FIN – Kuster Energielösungen GmbH
- Tragwerksplanung: DI Helmut Wiklicky ZT GmbH
- Bauphysik: IB Zauner
- Elektroplaner: FG-Consult
- Gebäude- und Regeltechnik: GRT
- Teil-GU: Leyrer+Graf
- Haustechnik: Pöttinger Installations GmbH
Geschoßfläche brutto Neubau:
- Verwaltungsgebäude brutto 3.470 m2
- RKT-Halle 522 m2
- Waschhalle 150 m2
- Einstellhalle brutto 500 m2
- sonst. Hallen und Lagerhallen 360 m2
Unter zement.at steht ein ausführliches Dokument zum Projekt als
PDF zur Verfügung.
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