28.01.2019, 2931 Zeichen
Grünes Flüssiggas? In vielen Werbeeinschaltungen der OMV wird Flüssiggas als Energie der Zukunft dargestellt. Sogar unabhängige Analysten schreiben von "grünem" Gas. Soviel Euphorie macht mich, den Energielaien, stutzig: Dieses Flüssiggas kommt doch auch aus der Erde, ist also fossiles Gas, und das Verflüssigen kostet doch Unsummen? Ist das nicht eher etwas für Länder, wo keine Pipelines hingehen? Übersee, entlegene Inseln? Und "grünes" Gas, das kommt ja von den glücklichen Salzburger Misthaufen in die Rohre der oekostrom AG, soviel wir wissen, das ist jedenfalls ganz was anderes.
Ziehen wir also Wikipedia zu Rate. Unter https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssigerdgas erfahren wir, dass der weltgrößte Flüssiggasexporteur Katar ist, das unter einem großen Überangebot leidet, das auf dem Markt nicht unterzubringen ist. Anmerkung: Verständlich, Katar liegt unmittelbar am gefährlichen Persischen Golf, wo Pipelines nicht gar sinnvoll sind. Fast 80% der LNG-Exporte dieser Welt gehen nach Japan, Südkorea und Taiwan. Warum? Weil es dorthin keine Pipelines gibt.
Googeln wir noch zusätzlich, was OMV mit LNG zu tun hat. Wir finden einen Artikel vom 3.8.18 im Industriemagazin, wo Seele überhaupt keine Freude daran hat, dass er amerikanisches LNG beziehen soll. Aufgrund des hohen Preises. Und wir finden einen Artikel vom 20.12.17 im Kurier, wo berichtet wird, dass ab Jänner 2019 fünf Jahre lang bis zu 1,1 Mio. Tonnen Flüssiggas pro Jahr von Katar über die Niederlande an die OMV geliefert werden.
Zu guter Letzt fragen wir noch einen ausgewiesenen Experten, der weder langwierig in Wikipedia schürft noch umadumgoogelt, von ihm kann man ohne Vorbereitung adhoc eine kurze und klare Auskunft erwarten. Auf meine Frage "Die OMV macht jetzt Werbung für das umweltfreundliche Flüssiggas, was hältst Du davon?" antwortet Christian Almeder: "Vermutlich geht es um LNG, das sie voriges Jahr in rauhen Mengen in Katar eingekauft haben und per Schiff nach Rotterdam geliefert kriegen. Das ist ein mehrfacher Unfug: Zuerst komprimieren (vermutlich 20% Verlust), per Schiff durch die Gegend (vermutlich 1% Verlust), beim Verladen wieder Verluste, und dann noch ein paar 1.000 km per Pipeline durch die Gegend. Eventuell geht es wieder einmal um Erdgasautos. Ladenhüter. Erdgas bleibt es jedenfalls samt der Treibhauswirkung, bei Leckagen 23fach, weil 98% Methan, auch wenn es natürlich weniger schädlich als Öl und Kohle ist, was Feinstaub, Treibhauswirkung usw. betrifft. Unter "umweltfreundlich" verstehe ich aber etwas anderes, nämlich NULL Treibhauswirkung."
Ich bin jetzt zwar noch immer Laie, aber mein zartes Hinterfragen der Umweltfreundlichkeit von LNG ist jetzt zu einem felsenfesten Verneinen der Umweltfreundlichkeit von LNG geworden. Der Österreicher täte sagen: Augenauswischerei.
OMV (
Akt. Indikation: 41,27 /41,30, -2,58%)
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 28.01.)
Wiener Börse Party #739: AtX unverändert, Immofinanz mit Volumen deutlich schwächer, Raiffeisen Research bei Porr immer bullisher
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#gabb goboersewien
Aktien auf dem Radar:Immofinanz, Polytec Group, CA Immo, Austriacard Holdings AG, Warimpex, Addiko Bank, voestalpine, RBI, Österreichische Post, Semperit, SBO, Rosenbauer, AT&S, Cleen Energy, EuroTeleSites AG, Porr, Wolford, DO&CO, Wiener Privatbank, Oberbank AG Stamm, BKS Bank Stamm, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Pierer Mobility, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.
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