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GAFA: US-Tech-Giganten mischen die Aktienmärkte auf (Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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16.09.2017, 8746 Zeichen

Die vier GAFA-Unternehmen Google/Alphabet, Apple, Facebook und Amazon haben in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Größe erreicht, so dass es einem schon einmal unheimlich werden kann. Allerdings spricht auch nichts dagegen, auf der Erfolgswelle dieser US-Technologiegiganten zu reiten, so lange sie andauert.

GAFA beherrscht nicht nur die Börsenwelt

Börsianer arbeiten gerne mit Akronymen. Sie klingen einprägsam und lassen eine manchmal komplizierte Welt möglichst einfach erscheinen. GAFA ist zuletzt immer mehr in Mode gekommen. Gleich aus mehreren Gründen. Die Abkürzung steht für vier der großen US-Technologiekonzerne, Google/Alphabet, Apple, Facebook und Amazon. Die schiere Größe, die allein diese vier Konzerne auf sich vereinen, klingt atemberaubend. Gemeinsam kommen sie derzeit auf einen Börsenwert von umgerechnet 2 Billionen Euro. Der Deutsche Aktienindex (DAX) (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) kommt mit seinen 30 Werten aktuell gerade einmal auf eine Marktkapitalisierung von etwa 1 Billion Euro.

Das wertvollste deutsche Unternehmen, SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600), schafft es gerade einmal auf rund 110 Mrd. Euro. Auch die Marktmacht dieser vier Konzerne wirkt fast schon beängstigend. Wenn es um das Thema Online-Handel geht, kommt man nicht mehr an Amazon vorbei. Selbst ein Riese wie Walmart (WKN: 860853 / ISIN: US9311421039) zittert vor der neuen Online-Konkurrenz. Google beherrscht die Internetwerbung. Außerdem sind die meisten Computer-Handys dieser Welt mit dem hauseigenen Android-Betriebssystem ausgestattet. Neben Google weiß auch Facebook sehr gut über uns Bescheid. Schließlich geben wir freiwillig sogar intime Details preis, wenn wir uns auf dem gleichnamigen Netzwerk anmelden. Und schließlich, Apple: Der Konzern mit dem Apfel im Logo verkauft nicht die meisten Smartphones. Er setzt aber Maßstäbe im Bereich Computer-Handys. Außerdem ist der iPhone-Konzern das mit Abstand wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt.

Gefahr für die Aktienmärkte?

Es gibt jedoch auch Kritik an GAFA und seiner Bedeutung für die Finanzmärkte. Neben der Marktmacht, die diese vier US-Technologiekonzerne auf sich vereinen oder den Informationen, die sie mittlerweile über die Menschen besitzen, hat ein wichtiger Kritikpunkt viel mit den in den vergangenen Jahren immer beliebter gewordenen Exchange Traded Funds (ETFs) zu tun. Diese müssen ihre jeweils zugrundeliegenden Indizes abbilden. Dabei mussten sie zuletzt insbesondere die sehr gut laufenden Aktien von Technologieunternehmen kaufen.

Genau diese waren zu einem großen Teil für die positive Entwicklung an den US-Börsen in den vergangenen Monaten und Jahren verantwortlich. Damit haben die ETFs dafür gesorgt, dass sich diese Trends verstärkten. Bekanntlich können Trends aber auch in die andere Richtung wirken. Eine Korrektur bei den Technologieaktien könnte somit über den Umweg ETFs die Börsen insgesamt ins Wanken bringen. Derzeit sind die Effekte eher positiv, weil Apple, Facebook, Amazon und Google einen Erfolg nach dem anderen einfahren.

Google/Alphabet entwickelt zukünftige Gewinnbringer

In diesem Jahr brummte die EU-Kommission Google eine Rekordstrafe in Höhe von 2,42 Mrd. Euro auf. Demnach habe das Unternehmen Konkurrenzangebote im Bereich Online-Shopping in seinen Suchergebnissen benachteiligt. Trotz dieser Strafe konnte die Google-Mutter Alphabet (WKN: A14Y6H / ISIN: US02079K1079) im zweiten Quartal 2017 immer noch einen satten Gewinn von 3,5 Mrd. US-Dollar einfahren. Trotz der erreichten Größe kann Alphabet auch in Sachen Umsatzwachstum überzeugen. Im Juni-Quartal schossen die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 26,0 Mrd. US-Dollar. Und wieder einmal haben es die Einnahmen aus den etablierten Geschäftsfeldern Alphabet/Google erlaubt, an zukünftigen Gewinnbringern zu arbeiten.

Alphabet-Chart: boerse-frankfurt.de

Die Sparte „Other Bets“, in der der Hausautomatisierungsspezialist Nest oder Roboterautos zu finden sind, fuhr im Juni-Quartal einen Verlust von 772 Mio. US-Dollar ein. Doch schon jetzt konnte die Zukunftssparte ihre Verluste im Vorjahresvergleich eindämmen. Eines Tages soll sie, ähnlich wie das Google-Geschäft mit der Internetwerbung, für Milliardengewinne sorgen. So lange die Werbemilliarden fließen und das mobile Internet die Umsätze ansteigen lässt, kann man sich auf Unternehmensseite sogar Zeit lassen und die zukünftigen Produkte in Ruhe entwickeln. Selbst Fehlschläge sind zu verkraften. Das hat auch die Vergangenheit gezeigt.

Apple: Das iPhone X ist da

Am 12. September war es endlich soweit. Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) hatte zu seiner neuesten Produktpräsentation geladen. Es war jedoch nicht irgendeine Produktpräsentation. Zum ersten Mal fand eine solche Veranstaltung im neuen, futuristischen Hauptquartier des Konzerns mit dem Apfel im Logo statt. Auch die präsentierte Hardware war wahrhaft besonders. Schließlich wurde der Weltöffentlichkeit das iPhone zum zehnjährigen Jubiläum des Smartphones aus dem Hause Apple vorgestellt. In diesen Jahren hat das iPhone dem Konzern unglaubliche Erfolge beschert. Das nun vorgestellt iPhone X soll diese Erfolgsgeschichte fortschreiben.

Apple-Chart: boerse-frankfurt.de

Doch auch dieses Mal hatte Apple eine ganze Menge mehr als nur ein neues iPhone zu bieten. Zwar bleibt das iPhone mit einem Umsatzanteil von etwas mehr als 60 Prozent das mit Abstand wichtigste Produkt, allerdings konnten die smarte Armbanduhr Apple Watch, das iPad und vor allem neue Dienstleistungsangebote zuletzt in besonderer Weise zum Unternehmenswachstum beitragen. Dank dieser Erfolge hat Apple in den vergangenen Jahren einen enormen Geldberg angehäuft, so dass der Konzern gar nicht weiß, wohin mit dem vielen Geld. Selbst nach üppigen Dividendenzahlungen an die Anteilseigner und milliardenschweren Aktienrückkäufen sind mehr als 200 Mrd. US-Dollar an Barreserven übrig.

Facebook räumt Anlegersorgen aus dem Weg

Genauso wie bei Google hatten einige Anleger im Fall von Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) lange Zeit die Sorge, dass dem führenden Sozialen Netzwerk die Verbreitung von mobilen Geräten wie Smartphones nicht guttun würde. Schließlich lässt sich auf den im Vergleich zu Desktop-PCs kleineren Bildschirmen weniger für die geschalteten Werbeanzeigen einnehmen. Sowohl Facebook als auch Google haben inzwischen die Zweifler Lügen gestraft. In Sachen Internetwerbung sind die beiden US-Technologiekonzerne derzeit das Nonplusultra. Später kamen in Bezug auf Facebook neue Sorgen auf:

Facebook-Chart: boerse-frankfurt.de

Das Unternehmen könnte sich mit milliardenschweren Investitionen in die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche und teuren Übernahmen verheben. Sowohl der Foto- und Videodienst Instagram (Übernahme für 1 Mrd. US-Dollar) als auch der Kurznachrichtendienst WhatsApp (19 Mrd. US-Dollar) leisten Facebook sehr gute Dienste und tragen zum starken Unternehmenswachstum bei. Besonders interessant scheint derzeit auch der Blick in den Bereich Virtual Reality zu sein, so dass sich auch die rund 2,3 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme von Oculus VR letztlich als Schnäppchen erweisen sollte.

Amazon: Alles scheint möglich

Bewertungstechnisch ist die Amazon-Aktie (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) nicht von dieser Welt. Das Papier des E-Commerce-Riesen wird mit dem 259-fachen des 2017er-Gewinns bewertet. Das für 2018 geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit 122 ebenfalls extrem hoch. Allerdings ist die Amazon-Aktie nicht erst seit gestern überbewertet. Es ist auch allseits bekannt, dass der Konzern auf Gewinne pfeift und stattdessen so viel Geld wie möglich in Wachstumsinvestitionen steckt.

Amazon-Chart: boerse-frankfurt.de

Anleger greifen im Fall der Amazon-Aktie auch deshalb zu, weil sie der Ansicht sind, dass noch mehr möglich ist und dem Wachstum keine Grenzen gesetzt sind. Dem ist natürlich nicht so. So lange die Erfolgsgeschichte jedoch andauert, spricht nichts dagegen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Nur sollte man als Anleger auch mit Stop-Loss-Orders arbeiten. Schließlich kann der Traum eines Tages auch platzen. Außerdem ist die Amazon-Aktie dafür bekannt, teilweise heftigen Kursausschlägen unterworfen zu sein, so dass sie nicht gerade für risikoscheue Anleger geeignet ist.

Fazit

Den einen wird beim Blick auf die Marktmacht und die enorme Bedeutung der vier GAFA-Unternehmen für die Börsen Angst und Bange. Andere sehen wiederum die enormen Chancen, die sich einem bieten, wenn man sich den Erfolg von Google/Alphabet, Apple, Facebook und Amazon in seinem eigenen Depot zunutze macht.

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(16.09.2017)

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    Die vier GAFA-Unternehmen Google/Alphabet, Apple, Facebook und Amazon haben in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Größe erreicht, so dass es einem schon einmal unheimlich werden kann. Allerdings spricht auch nichts dagegen, auf der Erfolgswelle dieser US-Technologiegiganten zu reiten, so lange sie andauert.

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    Börsianer arbeiten gerne mit Akronymen. Sie klingen einprägsam und lassen eine manchmal komplizierte Welt möglichst einfach erscheinen. GAFA ist zuletzt immer mehr in Mode gekommen. Gleich aus mehreren Gründen. Die Abkürzung steht für vier der großen US-Technologiekonzerne, Google/Alphabet, Apple, Facebook und Amazon. Die schiere Größe, die allein diese vier Konzerne auf sich vereinen, klingt atemberaubend. Gemeinsam kommen sie derzeit auf einen Börsenwert von umgerechnet 2 Billionen Euro. Der Deutsche Aktienindex (DAX) (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) kommt mit seinen 30 Werten aktuell gerade einmal auf eine Marktkapitalisierung von etwa 1 Billion Euro.

    Das wertvollste deutsche Unternehmen, SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600), schafft es gerade einmal auf rund 110 Mrd. Euro. Auch die Marktmacht dieser vier Konzerne wirkt fast schon beängstigend. Wenn es um das Thema Online-Handel geht, kommt man nicht mehr an Amazon vorbei. Selbst ein Riese wie Walmart (WKN: 860853 / ISIN: US9311421039) zittert vor der neuen Online-Konkurrenz. Google beherrscht die Internetwerbung. Außerdem sind die meisten Computer-Handys dieser Welt mit dem hauseigenen Android-Betriebssystem ausgestattet. Neben Google weiß auch Facebook sehr gut über uns Bescheid. Schließlich geben wir freiwillig sogar intime Details preis, wenn wir uns auf dem gleichnamigen Netzwerk anmelden. Und schließlich, Apple: Der Konzern mit dem Apfel im Logo verkauft nicht die meisten Smartphones. Er setzt aber Maßstäbe im Bereich Computer-Handys. Außerdem ist der iPhone-Konzern das mit Abstand wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt.

    Gefahr für die Aktienmärkte?

    Es gibt jedoch auch Kritik an GAFA und seiner Bedeutung für die Finanzmärkte. Neben der Marktmacht, die diese vier US-Technologiekonzerne auf sich vereinen oder den Informationen, die sie mittlerweile über die Menschen besitzen, hat ein wichtiger Kritikpunkt viel mit den in den vergangenen Jahren immer beliebter gewordenen Exchange Traded Funds (ETFs) zu tun. Diese müssen ihre jeweils zugrundeliegenden Indizes abbilden. Dabei mussten sie zuletzt insbesondere die sehr gut laufenden Aktien von Technologieunternehmen kaufen.

    Genau diese waren zu einem großen Teil für die positive Entwicklung an den US-Börsen in den vergangenen Monaten und Jahren verantwortlich. Damit haben die ETFs dafür gesorgt, dass sich diese Trends verstärkten. Bekanntlich können Trends aber auch in die andere Richtung wirken. Eine Korrektur bei den Technologieaktien könnte somit über den Umweg ETFs die Börsen insgesamt ins Wanken bringen. Derzeit sind die Effekte eher positiv, weil Apple, Facebook, Amazon und Google einen Erfolg nach dem anderen einfahren.

    Google/Alphabet entwickelt zukünftige Gewinnbringer

    In diesem Jahr brummte die EU-Kommission Google eine Rekordstrafe in Höhe von 2,42 Mrd. Euro auf. Demnach habe das Unternehmen Konkurrenzangebote im Bereich Online-Shopping in seinen Suchergebnissen benachteiligt. Trotz dieser Strafe konnte die Google-Mutter Alphabet (WKN: A14Y6H / ISIN: US02079K1079) im zweiten Quartal 2017 immer noch einen satten Gewinn von 3,5 Mrd. US-Dollar einfahren. Trotz der erreichten Größe kann Alphabet auch in Sachen Umsatzwachstum überzeugen. Im Juni-Quartal schossen die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 26,0 Mrd. US-Dollar. Und wieder einmal haben es die Einnahmen aus den etablierten Geschäftsfeldern Alphabet/Google erlaubt, an zukünftigen Gewinnbringern zu arbeiten.

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    Am 12. September war es endlich soweit. Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) hatte zu seiner neuesten Produktpräsentation geladen. Es war jedoch nicht irgendeine Produktpräsentation. Zum ersten Mal fand eine solche Veranstaltung im neuen, futuristischen Hauptquartier des Konzerns mit dem Apfel im Logo statt. Auch die präsentierte Hardware war wahrhaft besonders. Schließlich wurde der Weltöffentlichkeit das iPhone zum zehnjährigen Jubiläum des Smartphones aus dem Hause Apple vorgestellt. In diesen Jahren hat das iPhone dem Konzern unglaubliche Erfolge beschert. Das nun vorgestellt iPhone X soll diese Erfolgsgeschichte fortschreiben.

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    Genauso wie bei Google hatten einige Anleger im Fall von Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) lange Zeit die Sorge, dass dem führenden Sozialen Netzwerk die Verbreitung von mobilen Geräten wie Smartphones nicht guttun würde. Schließlich lässt sich auf den im Vergleich zu Desktop-PCs kleineren Bildschirmen weniger für die geschalteten Werbeanzeigen einnehmen. Sowohl Facebook als auch Google haben inzwischen die Zweifler Lügen gestraft. In Sachen Internetwerbung sind die beiden US-Technologiekonzerne derzeit das Nonplusultra. Später kamen in Bezug auf Facebook neue Sorgen auf:

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    Das Unternehmen könnte sich mit milliardenschweren Investitionen in die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche und teuren Übernahmen verheben. Sowohl der Foto- und Videodienst Instagram (Übernahme für 1 Mrd. US-Dollar) als auch der Kurznachrichtendienst WhatsApp (19 Mrd. US-Dollar) leisten Facebook sehr gute Dienste und tragen zum starken Unternehmenswachstum bei. Besonders interessant scheint derzeit auch der Blick in den Bereich Virtual Reality zu sein, so dass sich auch die rund 2,3 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme von Oculus VR letztlich als Schnäppchen erweisen sollte.

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