02.09.2017, 3870 Zeichen
„Only bad news are good news“. So lautet eine alte Weisheit aus der Medienwelt. Unzählige Stunden an TV-Talk-Shows und Seiten in Printmedien waren in den vergangenen Jahren dem Thema „EURO“ gewidmet; die Schwäche, die Probleme, der drohende Zerfall. Daran ist wenig zu kritisieren, viele Sorgen waren durchaus berechtigt. Aber wo bleibt die breite Berichterstattung über die jüngste positive Entwicklung? Die Stärke des EURO zu den wesentlichen internationalen Währungen, gepaart mit guten Wirtschaftszahlen und Stimmungsindikatoren, war die zentrale Erkenntnis des Sommers. Österreich wird 2017 wohl erstmal seit Jahren wieder über dem EU-Schnitt wachsen – die Prognosen wurden zuletzt auf über 2% angehoben. Eine breitere öffentliche Honorierung dieser Tatsache wäre angebracht. „Good news“ können aber auch gleichzeitig „Bad News“ sein. Für die Geldanlage brachte der Sommer eher Rückschritte. Der schwache Dollar, der schwache Schweizer Franken, Kursgewinne bei vielen internationalen Aktien oder auch bei Gold wurden durch die Währungsschwäche wieder egalisiert.
Sommerfazit Nr. 1: EURO-Comeback
Die Aufwertung des EURO gegenüber dem US-Dollar rein auf das Chaos rund um US-Präsident Trump zurückzuführen greift zu kurz. Klarerweise war dies ein weiterer Treiber – die EURO-Stärke hat aber eine viel breitere und grundsätzlichere Basis.
Solide Wirtschaftsdaten und viele Stimmungsindikatoren auf 10-Jahres-Höchstständen führten richtigerweise zur Erkenntnis, dass von EURO-Krise derzeit keine Rede sein kann. Details wie die Lage in Italien bleiben kompliziert, haben aber nicht das Potential für eine unmittelbare Eskalation. Spanien macht beachtliche Fortschritte. Klassisch sichere Häfen wie etwa der Schweizer Franken waren als logische Folge weniger stark gesucht. Der Rückfall der Schweizer Währung Richtung 1,14 zum EURO ist beachtlich, aber nachvollziehbar.
Sommerfazit Nr. 2: Solide Wirtschaftsdaten
Die globalen Wachstumserwartungen wurden Richtung 3,5% nach oben revidiert. Europa generell und Österreich speziell sind in besserer Verfassung als man zu Jahresbeginn hätte erwarten dürfen. Lediglich der Zyklus der US-Wirtschaft scheint weit fortgeschritten. Überraschungen auf der positiven Seite sind dort schwierig und wenig wahrscheinlich.
Im Gegenzug wird der starke EURO die europäischen Exportwerte eher belasten. Eine starke Währung ist zudem eher inflationshemmend und könnte somit für die EZB ein willkommenes Argument sein, das Rückführen der Dimension der Anleihekäufe hinauszuzögern. Währungstrends und regionale Entwicklungen können sich rasch umkehren, aber die zentrale positive Botschaft ist und bleibt: Die Weltwirtschaft wächst um gut 3 %.
Sommerfazit Nr. 3: Aktienmärkte konsolidieren
Dass die Aktienmärkte gerade im Umfeld sich bessernder Wirtschaftsdaten konsolidieren, ist nicht ungewöhnlich. Es ist vielmehr sogar historisch ein bekanntes Muster. Die Aktienmärkte laufen der Entwicklung der Wirtschaft voraus. So manche gute Nachricht ist in den Kursen ganz einfach schon vorweggenommen worden.
Taktisch kann man da und dort Anpassungen vornehmen. Strategisch hat sich nichts verändert. Die Alternativen sind auch in den vergangenen beiden Monaten nicht attraktiver geworden. Vielerorts solide Dividenden im 3 %-Bereich sind ein unverändert stimmiges Argument – vor allem auch im Vergleich zu Unternehmensanleihen schlechterer Bonitäten, deren Bewertung rational nur mehr schwer nachvollzielbar ist.
Aktien bleiben daher unverändert langfristig bevorzugt. Zwischenzeitliche Rückgänge sind Teil der Anlagewelt. Wer keinerlei Schwankungstoleranz mitbringt, sollte dem Aktienmarkt grundsätzlich fernbleiben.
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