22.08.2017, 2785 Zeichen
Immobilieninvestments erfreuen sich seit geraumer Zeit großer Beliebtheit. Als Sachwerte werden sie von vielen Deutschen – ob zu Recht oder zu Unrecht – als das Mittel gegen die Niedrigzinsen gesehen. Am Aktienmarkt bleibt man dagegen eher passiv. Dennoch gibt es auch am deutschen Immobilienmarkt Risiken.
Drei großen Risiken. Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) hat drei große Risiken am deutschen Immobilienmarkt identifiziert. Aber: Die Gefahr einer Immobilienblase sieht das IW nicht. „Die Chancen stehen gut, dass der Boom mit einer weichen Landung endet“, denn es gebe weder einen Exzess beim Neubau noch einen Exzess bei der Kreditfinanzierung. So oder so sollte ein Anleger aus dem niedrigen Risikoprofil des Gesamtmarkts nicht auf Einzelinvestments schließen. Hier gibt es durchaus Risiken.
Das Leben auf dem Land. Das erste große Risiko sieht die Studie für Einfamilienhäuser auf dem Land. Dort sei ein Übermaß an entsprechenden Bauobjekten, so dass mit Blick auf den demografischen Wandel mit einer Preiskorrektur gerechnet wird.
Teures Stadtleben. Das zweite große Risiko sieht die Studie bei kleinen Appartments für Singles und Studenten, die im Übermaß vor allem in einigen großen Städten erbaut wurden. Aufgrund der sinkenden Nachfrage der 18- bis 25-jährigen in den kommenden Jahren wird hier eine Marktkorrektur erwartet.
Übertreibung in Metropolen. Den dritten Risikofaktor sieht die Studie in den Preisübertreibungen in den beiden Großstädten Hamburg und München gegeben. Dort existierten zu optimistische Schätzungen für die zukünftigen Mietpreise, so dass es dort zu Enttäuschungen kommen kann. Zwar werde viel durch eine wachsende Bevölkerung ausgeglichen, aber gesetzliche Regulierung könnte verhindern, dass es tatsächlich zu den Mieterhöhungen kommen kann.
Immobilien als Investment. Abseits dieser genannten Risiken ist die Studie aber durchaus positiv für den deutschen Immobilienmarkt gestimmt. Wir behalten unsere Skepsis gegenüber Immobiliendirektinvestment weiterhin bei. Grundsätzlich halten wir uns beim Thema langfristiger Vermögensaufbau an drei Säulen: Solide Aktien, Gold und ggf. die selbstgenutzte Immobilie. Alles andere ist für eine Privatperson mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden. Dabei ist das Klumpenrisiko stets zu beachten. Anleger sollten in keinem Einzelinvestment mehr als 50 Prozent ihres Vermögens unterbringen, auch nicht der Immobilie.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
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Wiener Börse Party #708: ATX ytd-Minus, die Immofinanz/Raiffeisen-Überraschung und warum der Hedge über den Rosgix nicht geht
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