10.08.2017, 8799 Zeichen
- Die verschärfte Wortwahl im Konflikt zwischen Nordkorea und den USA hat die Anleger gestern an den europäischen Börsen sehr vorsichtig werden lassen. Die wichtigsten Indices mussten allesamt deutlich abgeben, gesucht waren wieder einmal sichere Häfen. Bei den Aktien hielten sich in Europa noch die als krisenfest geltenden Versorger am besten, der Subindex konnte gestern sogar einen marginalen Gewinn von 0,1% erzielen. Die größten Verluste verzeichneten hingegen die Bankaktien, hier gab es einen Rückschlag von 1,4%. Der Chemiesektor wurde zusätzlich von den negativ aufgenommenen Zahlen von Brenntag belastet und schloss mehr als 1,0% schwächer. Der niederländische Supermarktkonzern Ahold Delhaize musste der jüngsten guten Kursentwicklung Tribut zollen und gab trotz gestiegener Ergebnisse rund 3,0% ab. Novo Nordisk hingegen wurde für die Umsatz- und Gewinnsteigerung im zweiten Quartal von den Anlegern belohnt und erreichte ein Plus von fast 8,0%. Munich Re lieferte ebenfalls gute Zahlen, enttäuschte aber mit den Aussichten und musste rund 2,5% abgeben.
- Auch die Wiener Börse konnte sich der allgemein um sich greifenden Unsicherheit nicht entziehen und musste analog zum europäischen Umfeld abgeben. Auch hier kamen die Bankentitel unter Druck, Raiffeisen schloss 2,2% tiefer, Erste Group musste einen Kursabschlag von rund 3,0% verbuchen. Voestalpine hatte starke Zahlen vorgelegt und mit den Ergebnissen die Analystenerwartungen klar übertroffen, allerdings konnte die Aktie die Gewinne aus dem Frühhandel nicht halten und schloss 0,7% tiefer.
- Auch in den USA war die Stimmung durch die scharfe Kriegsrhetorik belastet, alle drei großen Indices gingen leicht tiefer aus dem Handel, die Verluste waren aber bei weitem geringer als in Europa. Profiteure der angespannten Stimmung waren die Rüstungsunternehmen, Raytheon zog 2,6% an, Lockheed Martin legte 1,7% zu. Am Dow-Ende war Walt Disney zu finden, das Minus von 4,0% war vor allem mit der enttäuschenden Umsatzentwicklung im zweiten Quartal begründet. Und dass der Unterhaltungsriese die Partnerschaft mit Netflix für beendet erklärte, liess die Aktie des Streaminganbieters rund 1,5% abrutschen.
- Wie immer profitierte Öl von der geopolitischen Anspannung, Brent legte rund 1,0% zu, WTI konnte 0,8% höher schliessen. Dass die Lagerbestände in den USA weiter zurückgegangen waren, erwies sich ebenfalls als hilfreich für den Ölpreis. Gold konnte einmal mehr seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht werden, das Edelmetall hatte gestern den stärksten Tagesgewinn seit vier Monaten und konnte 1,3% auf 1.277 US-Dollar zulegen. Der Euro erlebte am Nachmittag einen deutlichen Einbruch, als die Lohnstückkosten des Vormonats in den USA deutlich nach oben korrigiert wurden, konnte sich dann aber im weiteren Handelsverlauf wieder erholen und beendete den Tag nahezu unverändert um US-Dollar. Und in dem gesamten Umfeld war es nicht verwunderlich, dass auch der Schweizer Franken wieder Stärke zeigte und rund 1,0% gegenüber dem Euro dazugewinnen konnte.
- Vorbörslich sind die europäischen Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite ist wird heute der Produzentenpreisindex (Juli) in den USA gemeldet. Von der Unternehmensseite meldeten heute Früh Glencore (im Rahmen der Erwartungen) und ThyssenKrupp (leicht über Erwartungen). In Österreich meldeten Öst. Post, OMV , Polytec und RBI (Details siehe unten).
Unternehmensnachrichten
RBI
Meldete heute Früh die Zahlen zum ersten Halbjahr 2017. Wie schon seit Ende Juli bekannt, ist der Halbjahresgewinn heuer von 236 auf 587 Mio. Euro angewachsen. Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen sind bis Ende Juni im Vergleich zur Vorjahresperiode um 81 Prozent oder 327 Millionen auf 76 Mio. Euro zurückgegangen. Die sinkenden Kreditrisiken haben auch die Halbjahreszahlen verbessert. Zur Jahresmitte 2017 lag der Anteil der notleidenden Kredite an den gesamten Krediten (NPL-Quote) bei 7,3 Prozent. Damit wurde nach RBI-Angaben das ursprünglich gesetzte Ziel von rund 8 Prozent frühzeitig erreicht. In der RBI rechnet man deshalb mit mittelfristig weiter rückläufigen NPL-Quoten.
Wir ernten jetzt die Früchte unseres Transformationsprogramms", befand RBI-Chef Johann Strobl Donnerstagfrüh in einer Mitteilung. Besonders erfreut ist das Management über die Ergebnisse aus Ungarn und der Ukraine. Erste Spareffekte kamen auch aus Polen herein.
Der Gewinn je Aktie war zum Halbjahr mit 1,79 Euro (2016 pro forma: 0,72 Euro) ebenfalls mehr als doppelt so hoch wie voriges Jahr. Die Zahlen vom Vorjahreszeitraum wurden rückwirkend adaptiert, weil damals die Zahlen der heuer mit der RBI fusionierten RZB in den Zahlen enthalten waren.
H1 17: NII: 1588 Mio. (Vorjahr: 1567 Mio.); Ergebnis vor Steuern: 849 (Vorjahr: 474 Mio.) Konzernergebnis: 587 Mio. (Vorjahr:236 Mio.) Gewinn pro Aktie: 1,79 (Vorjahr:0,72)
OMV
Meldete heute früh die Zahlen zum zweiten Quartal 2017. Es wurde ein CCS operatives Ergebnis vor Sondereffekten auf EUR 662 Mio gemeldet. Den Aktionären zuzurechnender CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten beträgt EUR 282 Mio. Allerdings ist das operatives Ergebnis und Periodenüberschuss negativ beeinflusst durch das Recycling von FX-Verlusten im Zuge der Veräußerung von OMV Petrol Ofisi. Die OMV hat am 13.6 den Verkauf ihrer 100-prozentigen Tochtergesellschaft OMV Petrol Ofisi an VIP Turkey Enerji AS, eine Tochtergesellschaft von Vitol Investment Partnership Ltd., nach Erfüllung der vereinbarten Bedingungen einschließlich der Behördengenehmigungen, abgeschlossen. Der Konzernverlust beträgt durch diese FX Sondereffekte bedingt durch diesen Verkauf 1,028 Mrd. Der freie Cashflow nach Dividenden beträgt EUR 747 Mio. Laut OMV deckt der starke Cash Flow aus der Betriebstätigkeit die Investitionen und die höheren Dividendenzahlungen vollständig ab.
Der Ausblick wurde leicht angepasst, es werden jetzt für 2017 52 USD pro Barrel (davor: 55 USD pro Barrel) erwartet.
Österreichische Post
Hat heute die Zahlen zum ersten Halbjahr gemeldet. Der Umsatz ist infolge des Verkaufs des deutschen Paketdiensts trans-o-flex um 11 Prozent auf 953,7 Mio. Euro zurückgegangen. Darum bereinigt stieg der Umsatz um 1,9 Prozent. Das Vorsteuerergebnis (EBT) legte um 4 Prozent auf 102,1 Mio. Euro zu.
Obwohl der Trend der elektronischen Substitution des klassischen Briefs weiter anhielt, lag der Umsatz des Briefbereichs nur etwas unter dem Vorjahr. Der Umsatz der Division Brief, Werbepost & Filialen reduzierte sich im Berichtszeitraum um 2,2 Prozent auf 720,9 Mio. Euro. Deutliche Zuwachsraten wurden im Paketbereich erzielt, wo sich der anhaltende Trend zum Online-Shopping auswirkte. Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich im ersten Halbjahr um 16,7 Prozent auf 232,7 Mio. Euro - exklusive trans-o-flex, die im April 2016 verkauft worden war.
Das Ergebnis je Aktie stieg von 1,09 Euro im ersten Halbjahr 2016 auf 1,13 Euro im ersten Halbjahr 2017, ein Anstieg um 3,4 Prozent.
H1 2017 Umsatz: 953,7 (964,2e); Vorsteuerergebnis: 102,1 Mio. (103,5e) Nettogewinn: 73,8 Mio. (75,8e) Gewinn pro Aktie: 1,09 (1,13e)
Polytec
meldete heute Früh Zahlen zum ersten Halbjahr 2017. Der Konzernumsatz der POLYTEC GROUP erhöhte sich im ersten Halbjahr 2017 um 6,7% auf EUR 348,3 Mio. (H1 2016: EUR 326,3 Mio.). Sowohl der Teile- und sonstige Umsatz im Serienbereich als auch der Werkzeug- und Entwicklungsumsatz konnten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 gesteigert werden. Das EBITDA des Konzerns belief sich in der ersten Jahreshälfte 2017 auf EUR 45,1 Mio. und lag mit einem Plus von 36,6% deutlich über dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres (EUR 33,0 Mio.). Die EBITDA-Marge stieg von 10,1% auf 12,9%. Das EBIT der POLYTEC GROUP konnte in den ersten sechs Monaten 2017 um 54,4% auf EUR 31,3 Mio. (H1 2016: EUR 20,3 Mio.) gesteigert werden. Die EBIT-Marge verbesserte sich um 2,8 Prozentpunkte auf 9,0% (H1 2016: 6,2%). Die POLYTEC GROUP erzielte im ersten Halbjahr 2017 ein Nettoergebnis von EUR 22,6 Mio., das um EUR 9,6 Mio. bzw. 74,2% über dem Vorjahreswert lag. Das Ergebnis je Aktie stieg von EUR 0,57 auf EUR 1,01.
Im Marktbereich Personenkraftwagen, dem mit 65,4% umsatzstärksten Bereich der POLYTEC GROUP, erhöhte sich der Umsatz im ersten Halbjahr 2017 gegenüber der Vorjahresperiode um rund 5,9% auf EUR 227,6 Mio. (H1 2016: EUR 215,0). Der Umsatz im Marktbereich Nutzfahrzeuge (24,4%) erhöhte sich in den Monaten Jänner bis Juni 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 14,6% auf EUR 85,0 Mio. Der Umsatz im Non-Automotive-Bereich (10,2%) reduzierten sich gegenüber dem erfolgreichen Vergleichszeitraum Jänner bis Juni 2016 leicht um 3,8% auf EUR 35,7 Mio.
Der Ausblick wurde bestätigt.
H1 2017 Umsatz: 348,3 (349,3e); Nettogewinn: 22,6 Mio. (21,8e) Gewinn pro Aktie: 1,01 (1,01e)
Börsenradio Live-Blick, Mi. 24.4.24: DAX nach zweitbestem Tag erneut fest, Infineon mega und in Österreich AT&S stark
Glencore
Uhrzeit: 12:53:00
Veränderung zu letztem SK: 0.63%
Letzter SK: 5.51 ( 0.47%)
Gold Letzter SK: 5.51 ( -0.35%)
Lockheed Martin
Uhrzeit: 12:55:10
Veränderung zu letztem SK: 0.12%
Letzter SK: 431.65 ( -0.27%)
Münchener Rück
Uhrzeit: 12:55:02
Veränderung zu letztem SK: -0.51%
Letzter SK: 435.00 ( 3.94%)
Netflix
Uhrzeit: 12:54:47
Veränderung zu letztem SK: -0.25%
Letzter SK: 539.50 ( -0.08%)
Novo Nordisk
Uhrzeit: 21:57:45
Veränderung zu letztem SK: -0.01%
Letzter SK: 184.42 ( 0.72%)
OMV
Uhrzeit: 12:54:15
Veränderung zu letztem SK: -0.23%
Letzter SK: 43.70 ( 0.18%)
Österreichische Post
Uhrzeit: 08:56:04
Veränderung zu letztem SK: -0.08%
Letzter SK: 32.15 ( 0.94%)
Polytec Group
Uhrzeit: 12:52:21
Veränderung zu letztem SK: -0.91%
Letzter SK: 3.30 ( 0.00%)
RBI
Uhrzeit: 12:53:08
Veränderung zu letztem SK: 0.77%
Letzter SK: 18.20 ( 3.17%)
ThyssenKrupp
Uhrzeit: 12:23:03
Veränderung zu letztem SK: 1.56%
Letzter SK: 4.49 ( -0.73%)
voestalpine
Uhrzeit: 12:51:26
Veränderung zu letztem SK: 1.34%
Letzter SK: 24.70 ( -1.20%)
Walt Disney
Uhrzeit: 12:54:51
Veränderung zu letztem SK: 0.10%
Letzter SK: 106.58 ( 1.54%)
Bildnachweis
1.
Aktien auf dem Radar:Immofinanz, Addiko Bank, Wienerberger, Flughafen Wien, S Immo, DO&CO, EVN, Erste Group, Semperit, Pierer Mobility, UBM, Cleen Energy, Frequentis, Gurktaler AG Stamm, Mayr-Melnhof, RBI, Warimpex, Zumtobel, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Strabag, Telekom Austria, Uniqa, VIG, SAP.
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