24.04.2017, 5750 Zeichen
Qualität zum Schnäppchenpreis, da muss der DividendenAdel einfach zugreifen. Und wenn die Halbliter-Dose Monster Ultra Zero für 99 Cent verschleudert wird, packt man halt mal die große Ikea-Tüte voll, bis das Regal leer ist. Aber der Laden in der Chausseestraße ist ja nicht der einzige REWE in Berlin, wo unser favorisierter Energy Drink diese Woche im Angebot ist…
Monster: Sprudelnde Gewinne, schwindelerregende Bewertung
Abgesehen davon gibt’s den US-amerikanischen Red Bull-Konkurrenten nicht nur im Supermarkt, sondern auch an der Börse. Weil die Monster Beverage Corp. trotz sprudelnder Gewinne noch nie Dividende gezahlt hat, ist die Firma zwar nur ein Fall für’s Spaßdepot. Aber auf lange Sicht hat sich der Spaß gelohnt: In den letzten zehn Jahren konnte sich die mittlerweile sogar im Leitindex S&P 500 enthaltene Aktie mehr als versiebenfachen.
Seit 2015 kommt das Papier allerdings kaum vom Fleck, obwohl das Geschäft noch immer zweistellig wächst und allein im vergangenen Jahr rund 2,2 Mrd. US-Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben wurden. Aber 25 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung sind eben doch etwas viel für nicht einmal 3,1 Mrd. Dollar Umsatz – und auch ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von knapp 30 lässt nicht mehr allzu viel Luft nach oben.
Coca-Cola : Energieschub dringend gesucht
Ein fast schon homöopathisch kleines Schlückchen Monster steckt jedoch auch in einer der am meisten diskutierten Dividendenaktien. Größter Einzelaktionär der Firma mit dem martialischen M ist nämlich Coca-Cola. Der Brause-Gigant, 2015 mit immerhin gut 15% bei Monster eingestiegen, könnte durchaus einen Energie-Schub vertragen. Denn die Gewinne stagnieren unterhalb der Rekorde aus 2012/13. Weil parallel aber die Dividende wie immer seit 1962 Jahr für Jahr angehoben wird, ist die Ausschüttungsquote 2016 aus dem DividendenAdel-Zielkorridor (25-75%) ausgebrochen. Dieses Jahr dürfte der Payout sogar auf knapp 100% steigen, weshalb die Weltmarke aus Atlanta/Georgia in unseren quantitativen Strategien derzeit nicht vorkommt.
Wer die Aktie im Depot hat, muss dennoch nicht panisch werden. Ähnlich wie McDonald’s hat auch Coca-Cola immer wieder schwierige Phasen durchlebt, gemeistert – und weiterhin steigende Dividenden gezahlt. Auch dass der Umsatz, der 2012 noch 48 Mrd. Dollar betragen hatte, im kommenden Jahr nur noch knapp über 30 Mrd. Dollar liegen dürfte, ist nicht unbedingt ein Warnsignal. Denn parallel zu Portfolio-Ergänzungen und strategischen Partnerschaften à la Monster konzentriert sich Coca-Cola derzeit auf das lukrative Lizenzgeschäft, während die Beteiligungen an den Abfüll-Aktivitäten sukzessive abgestoßen bzw. verringert werden. Mittelfristig sollte das zu einer deutlich verbesserten Ertragsqualität und einer wieder rückläufigen Payout-Quote führen.
Pepsi: Snacks zur Cola
Parallel kann man kaum über Coca-Cola schreiben, ohne PepsiCo zu erwähnen. Der Erzrivale war zuletzt das bessere Investment. Denn inklusive reinvestierter Ausschüttungen hat sich der Kurswert fast verdoppelt, während bei Coca-Cola trotz der Treue von Geld-Genie Warren Buffett nur 30% Plus zu Buche stehen. Dabei sind die DividendenAdel-Kennzahlen durchaus vergleichbar: Mit über 25 Anhebungen in Folge gelten beide Firmen als reinrassige Dividenden-Aristokraten und während Pepsi geringfügig mehr Dynamik bietet, kann Coca-Cola mit der höheren Rendite punkten. Einziger Unterschied ist die Ausschüttungsquote, wo PepsiCo sich mit 70% noch innerhalb unseres Zielkorridors bewegt.
Vor zehn Jahren allerdings lag der Drei-Jahres-Payout noch knapp 30 Punkte tiefer. Im Klartext: Auch hier sind die Dividenden zuletzt schneller gestiegen als die Gewinne. Erschwert wird ein Vergleich mit Coca-Cola ohnehin dadurch, dass PepsiCo im Gegensatz zu Coca-Cola eben kein reinrassiger Brause-Brauer ist, sondern neben Erfrischungsgetränken auch Snacks und Zerealien im Sortiment hat. Allein ein Viertel des 2016er Umsatzes entfällt auf das Nordamerika-Geschäft mit Knabbereien wie Lay’s Chips oder Cheetos, 10% steuern diverse lateinamerikanische Lebensmittel-Marken bei und die legendären Quaker-Frühstücksflocken gehören ebenfalls zu PepsiCo.
Colas für’s Langfrist-Depot, Monster für den Spaß
Sie merken schon: Anders als bei Durstlöschern, wo wir konsequent auf Monster und Coke Zero setzen, können wir uns bei den Aktien nicht so recht entscheiden. In einem breit diversifizierten Langfrist-Depot haben sowohl Coca-Cola als auch PepsiCo Platz. Beide Unternehmen dürften allein aufgrund ihrer Marktposition in der Lage sein, ihren Aktionären auf absehbare Zeit weiterhin steigende Dividenden zu zahlen – wenngleich die Wachstumsraten wohl zunächst etwas geringer ausfallen als in der Vergangenheit. Für Pepsi spricht das aktuelle Momentum, während eine Kauforder für Coca-Cola eher antizyklischen Charakter hätte.
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Der Beitrag Monster, Coke & Pepsi: Erfrischung im Dreierpack erschien zuerst auf DividendenAdel.
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