ATX-Trends: voestalpine zog die Aufmerksamkeit der US-Behörden auf sich (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

31.03.2017, 4016 Zeichen

• Weiter aufwärts ging es für die wichtigsten europäischen Börsen am Donnerstag, nur der Markt in London schloss mit einem kaum merkbaren Minus. Die Stimmung ist nach wie vor gut, und auch wenn die Umsätze und die Handelsspannen relativ gering bleiben, scheint die Risikofreude zurückgekehrt. Die Inflation in Deutschland hat merklich angezogen, wenngleich die gemeldeten Zahlen leicht hinter den Erwartungen blieben.  Europaweit waren die Rohstoffwerte der führende Sektor mit einem Plus von 1,6%.  Die Deutsche Post konnte mehr als 1,0% dazugewinnen, nachdem Analysten der Exane BNP die Aktie von „Neutral“ auf „Outperform“ aufgestuft hatten.  Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) präsentierten sich derweil äußerst wechselhaft. Nach einem freundlichen Auftakt fielen sie um rund 4,0%, nachdem der Finanzchef des Unternehmens vor weiteren Preisrisiken gewarnt hatte.
   
• Auch die Wiener Börse zeigte sich weiter fest.Nach einem über weite Strecken des Tages orientierungslosen Börsenhandel ging es in Wien vor allem im Späthandel nach oben. Am auffälligsten waren die Papiere von Lenzing , die einen Rückgang von 6,1% erleiden mussten, nachdem die Analysten der Baader Bank ihre Einstufung von „Buy“ auf „Hold“ zurückgenommen hatten. Am oberen Ende der Kursliste schlossen AT&S mit plus 3,4% und AMAG mit plus 3,0%. Auch die Ölwerte standen wieder in der Gunst der Anleger, OMV verbuchte ein Plus von 2,8%, auch Schoeller-Bleckmann konnte im selben Ausmaß zulegen.
   
• Auch in den USA konnten alle wichtigen Indices mit einem Plus den Handel beenden. Für Rückenwind sorgten die Konjunkturdaten, das BIP im vierten Quartal ist mit 2,1% etwas stärker gestiegen als erwartet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren zwar leicht höher als erwartet, sind aber immer noch auf einem bemerkenswert niedrigen Niveau. Vor allem die Technologiewerte konnten gestern deutlich zulegen. Auch Conocophillips konnte von der Nachricht profitieren, dass das kanadische Ölsandgeschäft verkauft wird und legte 8,8% zu.
   
• Öl konnte die Vortagsgewinne ausbauen, WTI legte 1,7% zu und handelte erstmals seit Mitte März wieder über USD 50. Auch Brent konnte über 1,0% zulegen. Gold musste in dem allgemeinen positiven Umfeld wieder abgeben und schloss bei USD 1.242. Auch der Euro tendierte schwächer und fiel gegen Abend sogar unter die 1,07 Marke zum US-Dollar. Spekulationen  über die weitere Geldpolitik der EZB waren das bestimmende Thema im Handel, Meldungen von ranghohen Notenbankern ließen auf eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik deuten. 
   
• Vorbörslich sind die europ. Märkte leicht negativ indiziert. In Asien schließen die Märkte uneinheitlich. Von der Makroseite wurden heute bereits solide Daten aus Asien gemeldet, so stieg der PMI für die Industrie aus China leicht über Erwartungen auf 51,8 (Vormonat: 51,6; erwartet waren 51,7), die Arbeitslosenquote in Japan gab auf 2,8% nach (den niedrigsten Stand seit 1994), allerdings sanken die Konsumausgaben im Februar um 3,8% und waren damit leicht unter Erwartungen. Heute werden noch der Verbraucherpreisindex (Eurozone) und diverse US-Konsumdaten gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.

UNTERNEHMEN

voestalpine

Der österreichische Stahlhersteller voestalpine hat in den USA die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich gezogen.Es gehe um ein Anti-Dumping-Verfahren, sagte der voestalpine-Vorstandschef Wolfgang Eder der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe). "Es gibt ein Verfahren, das einige wenige 1000 Tonnen Spezialstahl betrifft", sagte der Manager dem Blatt zufolge. "Es geht dabei um Stahlqualitäten, die man ansonsten in den USA nicht bekommt. Insofern sind wir über das Verfahren doch einigermaßen verwundert", sagte Eder."Es ist aber nicht so, dass die US-Administration gegen uns im großen Stil vorgeht." Auch die deutschen Stahlhersteller Salzgitter und Dillinger Hütte sehen sich mit Anti-Dumping-Verfahren in den USA konfrontiert. Eder sagte zudem, das Problem durch Dumping-Stahl, der nach Europa gelange, bleibe "generell weiter ungelöst".

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #737: ATX stark, Porr, Wienerberger, AT&S gesucht, Umsatzschub Pierer Mobility, runder Geburtstag Gerhard Randa

Amag
BNP Paribas
Deutsche Post
Gold Letzter SK:  40.22 ( 1.27%)
Hennes & Mauritz
Lenzing
OMV
Salzgitter
voestalpine

Bildnachweis

1.

Aktien auf dem Radar:CA Immo, Immofinanz, Polytec Group, Warimpex, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, EuroTeleSites AG, Zumtobel, Wiener Privatbank, Strabag, Semperit, AT&S, Cleen Energy, Josef Manner & Comp. AG, Marinomed Biotech, Porr, Wolford, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Pierer Mobility, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.

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