09.03.2017, 4902 Zeichen
mit einem Platzierungsvolumen von USD 3,4 Mrd. (EUR 3,2 Mrd.) und einer eingehenden Gesamtbewertung von EUR 31,348 Mrd. war der Börsengang von Snap Inc. der größte Tech-IPO seit dem Chinesischen Online-Auktionshaus Alibaba. Statt bei einem Ausgabepreis von USD 17 startete die Aktie ca. 41 Prozent höher mit einen Eröffnungskurs von USD 24 in den Handel. Insgesamt wurden nur 15 Prozent der Firmenanteile (ohne Stimmrecht) begeben.
Der Dienst ist vor allem bei jungen Nutzern populär
Der Messaging-Dienst Snapchat ist seit dem Jahr 2012 verfügbar und vor allem bei jungen Nutzern populär. In den USA nutzen ca. 60 Prozent der 18- bis 34 Jährigen die App. Weltweit zählt der Dienst 158 Millionen Nutzer. Aktuell verdient Snap einen Großteil seiner Einnahmen durch Werbung. Durch die Konstruktion von Snapchat können Werbekunden ihre Beiträge direkt in die „Snaps" der vorwiegend jungen Nutzer implementieren.
Daneben hat das Unternehmen aus dem kalifornischen Venice den regulären Verkauf seiner Brille „Spectacles" gestartet, mit welcher Nutzer Filmsequenzen mit einer Dauer von ca. 10 Sekunden aufnehmen und diese via der Bluetooth-Funktion an deren Smartphone senden können. Die Brillen wurden zuvor an spontan aufgestellten mobilen Automaten zu einem Preis von USD 130 vertrieben.
Noch kein Gewinn und stagnierende Nutzerzahlen
Die veröffentlichten Kennzahlen des Unternehmens werden von Analysten jedoch kritisch betrachtet. Laut eigenen Angaben, betrug der Umsatz im vergangenen Jahr USD 404 Mio. (2015: USD 58 Mio.) bei einem Nettoverlust von USD 515 Mio. Die Reichweite des Dienstes, gemessen in Nutzerzahlen, konnte im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf 158 Mio. Benutzer gesteigert werden. Dieses Wachstum stagnierte aber zuletzt im vierten Quartal 2016 mit ca. 3 Mio. Neukunden.
Zwar konnten weiterhin die Einnahmen pro aktiven Nutzer von USD 0,05 im ersten Quartal 2015 auf USD 1,05 im vierten Quartal 2016 gesteigert werden, aber ebenso stiegen auch die Kosten. Diese wuchsen von USD 0,30 pro Nutzer im ersten Quartal 2015 auf USD 1,29 im vierten Quartal 2016. Nachdem Snapchat in den USA langsam an die Grenzen seines Wachstums gelangt, strebt der Dienst zunehmen in internationale Märkte, welche höhere Kosten verursachen und somit weniger profitabel sind.
Die Konkurrenz kopiert die Alleinstellungsmerkmale
Auch das bisherige Alleinstellungsmerkmal, das selbstständige Löschen der verschickten Bilder, wird zunehmend von anderen Diensten implementiert. So verfügen die Messaging-Dienste Instagram und Whatsapp, beide zugehörig zum Facebook -Konzern, seit neustem ebenfalls über diese Funktion.
Anthony DiClemente von der japanischen Bank Nomura geht von einem beschränkten Kurspotential der Aktie aus, welches er bei USD 16 ansetzt. Weiter geht beispielsweise Brian Wieser (Pivotal Research Group), der das Kursziel bei USD 10 pro Aktie sieht. Neil Wilson (ETX Capital) äußerte zudem ernsthafte Zweifel an der Langlebigkeit des Geschäftsmodells. Der weitere Verlauf bleibt dennoch abzuwarten.
Auch andere Experten betrachten die gesteigerten Umsätze kritisch, da einige Werbepartner den Dienst noch aus ihren bereitgestellten Versuchs-Budgets bezahlen. Nach einer erfolglosen Testphase könnten diese wieder geschlossen werden.
Risikoaffine Anleger, die von steigenden oder fallenden Kursen der Snap Inc. ausgehen, können mit Optionsscheinen an der weiteren Entwicklung teilhaben.
Der Basispreis des Call-Optionsscheins auf Snap Inc. (WKN: VN7Z2A) ist bei USD 15 angesetzt und die Laufzeit endet zum 15.12.2017.
Der Put-Optionsschein auf Snap Inc. (WKN: VN74YG) hat einen Basiswert von USD 24 und ebenfalls eine Laufzeit bis zum 15.12.2017.
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*Stand: 08.03.2017
Wichtige Risiken:
Marktrisiko: Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung der Aktienkurse der o.g. Unternehmen von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig ist, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Der Aktienkurs kann sich immer auch anders entwickeln als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. Zudem sind vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein Indikator für die Zukunft.
Emittenten- /Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, das heißt einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main) ausgesetzt. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung. Anleger sollten beachten, dass es sich bei Optionsscheinen um besonders risikoreiche Instrumente der Vermögensanlage handelt.
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